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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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verschiedenen Richtungen an die Käfige heran. Sobald die ersten Pfeile geflogen sind, greifen wir die Wachen an«, befahl Firûsha und teilte ihre Krieger in Gruppen ein. Jede Einheit sollte sich um die ihr zugeordneten Käfige kümmern. »Sagt den Schützen, dass es am wichtigsten ist, die Gestaltwandler auszuschalten. Sollten sie sich unter die Albae mischen, weiß ich keinen Rat, wie wir Freund und Feind unterscheiden.«
    »Mit Verlaub«, sagte einer ihrer Sytràpe. »Wäre ich ein Karderier, hätte ich mich bereits als Alb unter die Gefangenen gemischt, um zu wissen, was sie planen.«
    Firûsha blinzelte. »Das … ist ein guter Hinweis.« Verflucht! Was machen wir? Wie finden wir es heraus, bevor wir sie in die Festung bringen?
    Sie traute den Karderiern zu, mit einer solchen Strategie vorzugehen. Naïgonors Flucht war sicherlich bemerkt worden, also rechneten die Wandler unter Umständen mit einem Angriff.
    Auf keinen Fall darf ich deswegen die Befreiung abbrechen. Firûsha starrte auf die Linien des gezeichneten Planes. Wie könnte ich …
    Da kam ihr ein rettender, doch nicht ganz zufriedenstellender Gedanke. »Wir nehmen alle Albae mit und bringen sie in den Graben zwischen der ersten und zweiten Mauer der Festung«, entschied sie. »Dort sind sie zumindest vor den Karderiern in Sicherheit, und wir können uns eine Methode ausdenken, um echte von falschen Albae zu trennen. Marandëis Magie wird dabei helfen.« Firûsha erntete erleichtertes Kopfnicken. »Die Aufgaben sind verteilt. Lasst uns beginnen.«
    Die Albae schwärmten aus.
    Während sich die Bogenschützen in eine gute Schussposition brachten, wurde der Ring um die Käfige enger gezogen.
    Firûsha zog ihr Schwert und pirschte sich mit ihrer kleinen Gruppe näher. Sie würde sich wie vereinbart um die Insassen des größten der vier Käfige kümmern.
    Der Gestank von verrichteter Notdurft kroch beißend in ihre Nase. Sie sah die zerlumpten, abgemagerten Albae hinter den Eisengattern, die ohne Respekt behandelt wurden.
    Dann mischte sich der süßliche Geruch von Verwesung hinzu. Neben einer Hütte türmten sich die Leichen. Die Körper zersetzten sich in der feuchtwarmen Höhlenluft, waren aufgedunsen und dunkel verfärbt. Die Karderier gewährten den Albae, denen sie die Magie nahmen und die sie dann töteten, nicht einmal ein Begräbnis, noch verbrannten sie die Überreste.
    Ungeziefer kroch über die Toten, zwackte sich Fleisch heraus; Ratten und hundeähnliche Tiere verbissen sich in den Leichen, balgten sich darum und schleiften Gliedmaßen als Beute davon.
    Ihr sechsarmigen Bestien! Firûsha konnte sich nicht gegen die Wutlinien wehren, die durch ihr Antlitz zuckten. Sie wünschte sich, dass die Pfeile ihrer Schützen fehlgingen, damit sie die Karderier eigenhändig töten konnte.
    Eine der Kreaturen sah zum großen Höhleneingang und stieß einen Befehl aus. Ein riesiger Barbar in den fellbehängten Rüstungen und den hornbesetzten Helmen stapfte daraufhin zum Käfig.
    Anscheinend ist ein neues Opfer an der Reihe. Firûsha blickte ihre Krieger an. Ein jeder trug die schwarzen Linien des Hasses und des Zornes auf dem Antlitz. »Bringt ihnen den Tod«, raunte sie. »Tötet sie qualvoll.« Sie holte tief Luft und stimmte ein Lied an, das sanft durch die Höhle tönte. Ihr Signal. Was den einen Hoffnung spendete, sollte den anderen das Ende bringen.
    Die langen, schwarzen Pfeile sirrten durch die Höhle, durchbohrten die imposanten Krieger und sandten sie zu Boden – bis auf denjenigen, der den Käfig bereits betreten hatte. Zwar wurde er mehrfach getroffen, aber die Wunden schienen nicht schwer genug. Etliche Pfeile prallten von den Stäben ab und retteten ihn.
    Zwei der Karderier starben durch die gefiederten Geschosse. Der dritte allerdings warf sich hinter den Leichenstapel in Deckung.
    Gut. Ihn nehme ich mir gleich vor. Aber zuerst den Barbaren! Firûsha rannte an der Spitze ihrer Truppe voran, stürmte auf den Krieger zu, der eben eine Albin im Nacken gepackt hatte und sie wie einen Schild vor sich trug.
    Die Gefangenen waren mit Fußriemen an Eisenringen befestigt, damit sie sich nicht zu viel bewegten. Aus diesem Grund konnte niemand zugunsten der Unglücklichen eingreifen.
    »Lass sie los!« Firûsha näherte sich langsam, das Schwert mit der Spitze voraus haltend. »Sonst wirst du das gleiche Schicksal wie …«
    Der Barbar drückte zu, die Wirbel seiner Geisel brachen mit einem Knacken. Er schleuderte die Tote lachend nach

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