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Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Titel: Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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zwischen denen sich die Türen befunden hatten. »Fällt Euch etwas auf?«
    Yron betrachtete flüchtig die komplizierten Schnitzereien und Gravuren in den Steinen und rieb mit der Hand über die glatten Innenseiten, wo der Türrahmen fugenlos gesessen hatte. Er zuckte mit den Achseln.
    »Nun ja, es scheint nicht besonders stark zerstört zu sein.«
    »Hauptmann, der Stein ist überhaupt nicht angegriffen. Ich meine, es gibt nicht einmal Sengspuren. Hier nicht und nirgends auf dem Stein des Tempels. Ich weiß, dass dieser Schutzspruch nach außen gerichtet war, aber trotzdem …«
    »Was bedeutet das?«
    »Deshalb haben wir so lange gebraucht. Wir haben das Gebäude untersucht. Jeder Stein des Tempels ist durch eine Kraft, die wir nicht ergründen können, mit allen anderen verbunden. Es ist eine uralte Form der Magie. Wirklich alt. Das Einzige, was im Tempel nicht verbunden ist, ist die Statue, um die herum das Bauwerk errichtet worden ist. Der Grund ist wahrscheinlich der, dass sie aus Marmor besteht.«

    »Wollt Ihr mir damit sagen, dass der Tempel solide gebaut ist?«
    »Oh, er ist mehr als nur solide gebaut«, erklärte Erys. »Wenn Ihr an der Außenseite das Moos und die Pflanzen abkratzt, dann sieht das Mauerwerk darunter nicht einmal alt aus. Zunächst einmal glaube ich nicht, dass irgendein Spruch oder irgendein Werkzeug aus unserem Arsenal so etwas vollbringen könnte. Der zweite Punkt ist, dass die bindende Magie, falls wir durch einen dummen Zufall das Gebäude beschädigen, jedes Loch schließen könnte, und zwar mit großer Kraft.«
    »Na, wundervoll«, murmelte Yron. »Willkommen in unserem neuen Heim.« Er kratzte sich am Arm und spürte die Schwellungen von den Insektenstichen. Er wandte sich wieder an den Magier. »Also gut, dann untersucht Ihr zwei Magier sofort alle Pergamente, die Ihr finden könnt, sobald sich eine dieser verdammten Türen öffnet. Im Augenblick wäre es sehr hilfreich, wenn Ihr einen Text über die Abwehr von Insekten auftreiben könntet.«
    Erys kicherte. »Wir werden tun, was wir können. Leider ist vieles in einem alten Elfendialekt geschrieben, den wir nicht lesen können.«
    »Oh, das wird ja immer besser«, meinte Yron trocken. »Und wie werdet Ihr es wissen, wenn Ihr gefunden habt, was Dystran haben will?«
    »Das werden wir nicht wissen«, sagte der Magier. »Nicht unbedingt, obwohl wir wahrscheinlich genug erkennen können, um einen Anhaltspunkt zu bekommen. Wir nehmen einfach alles mit, was nicht angenagelt ist. Für alle Fälle.«
    Yron fragte sich, ob der Magier scherzte. Das war offensichtlich nicht der Fall. Der Hauptmann nickte.
    »Na gut, wir sprechen uns später noch. Gebt mir Bescheid,
sobald Ihr etwas findet.« Er blickte nach draußen. »Ben! Schafft Euren Arsch hier rein!«
    »Sir!« Sein neuer Leutnant kam im Laufschritt heran.
    »So, und nun passt auf. Notiert jeden Mann mit einer Schnittwunde, einer Blase und einem infizierten Insektenstich. Führt eine Liste mit allen, die das Fieber bekommen haben. Gebt die Liste Stenys, der sie durcharbeiten soll. Dann brauche ich acht Männer, die noch gut in Form sind. Sie sollen zum Basislager zurückkehren und Segeltuch holen, mit dem wir den Eingang verschließen und ein Zelt bauen können. Sie sollen auch Schaufeln, Beile und Hacken mitbringen und so viel Lebensmittel, wie sie auf die Packtiere laden können, vorausgesetzt, die dummen Tiere leben noch. Sie haben einen bemerkenswerten Instinkt dafür, sich in Gefahr zu begeben.
    Die Wache und die Magierin sollen im Lager bleiben und sich um die Kranken und den Rest der Ausrüstung kümmern. Es wäre wirklich gut, wenn das beschränkte Mädchen ein paar von ihnen am Leben erhalten könnte. Die acht sollen um Mitternacht wieder hier sein, also sollen sie sich sputen. Unterdessen könnt Ihr Plätze für Zelte und Latrinen bestimmen, einen Trupp zum Beschaffen von Feuerholz einteilen und einen Ring aus vier Feuern vor dem Eingang anlegen. Ich will nicht, dass etwas Unwillkommenes meinen Schlaf stört. Es sieht so aus, als müssten wir eine Weile hier bleiben. Alles klar?«
    Ben-Foran nickte. »Ja, Sir.«
    »Gut. Ich bin drin, nutze meinen Rang aus und sehe zu, wie ihr anderen schwitzt und müde werdet. Wir werden heute da drin schlafen, aber wenn einer ins Becken pinkelt, lasse ich ihn aufspießen und den Jaguaren vorwerfen. Ach ja, Ben – die Leute, die Feuerholz holen, sollen
Handschuhe tragen und aufpassen, was sie anfassen. Was sich bewegt, wenn man es aufheben

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