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Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Titel: Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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gemeinsames Leben noch vor uns, und jetzt will ich, dass wir ein Land schaffen, in dem es sich zu leben lohnt.«
    »Denser, du bist manchmal so ehrenhaft«, schalt sie ihn. Ein kurzes Lächeln spielte um ihre Lippen. »Aber du bittest mich, sie zu verlassen, und ich weiß nicht, ob ich das tun kann.«
    »Du wirst in Gesellschaft deiner besten Freunde sein«, sagte Denser. Dieses Mal wich sie nicht aus, sondern ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Denser spürte einen
Kitzel, als er ihr schönes nasses Haar so dicht vor sich sah. »Hier bist du allein. Mit uns zusammen bist du es nicht.«
    »Ich falle euch doch nur zur Last. Ich bin nicht mehr die Rabenmagierin, an die ihr euch alle erinnert. Ich habe nicht einmal genug Konzentration, um eine Schnittwunde zu heilen.«
    »Das wird schon wieder.« Es kam Denser so vor, als lenkte sie allmählich ein. »Wenn du nicht bei mir bist, würde ich um dich fürchten.«
    Erienne verkrampfte sich und zog sich zurück. »Noch ein Druckmittel, um mich von der Insel und von meiner Tochter fortzubekommen. Wie praktisch.«
    Denser fluchte innerlich. »Sei bitte nicht ärgerlich. Ich glaube nicht, dass dem Unbekannten etwas anderes übrig bleibt. Früher oder später wären sie sowieso hierher gekommen. Jetzt können sie wenigstens etwas Gutes tun.«
    »Wie etwa, mich zu zwingen, von hier wegzugehen.«
    »Wie etwa, die Protektoren zu befreien und den Drachen zu helfen«, sagte Denser schärfer, als er es beabsichtigt hatte. Er atmete durch und sprach behutsamer weiter. »Hör mal, im Augenblick weiß niemand außer uns und den Al-Drechar, was du in dir trägst. Ich bin sicher, dass du dich eines Tages für die Hoffnung öffnen kannst, die es bietet. Aber wenn Xetesk herausfindet, dass du den Geist des Einen in dir hast, dann wird sie nichts davon abhalten, daraus Kapital zu schlagen. Das weißt du.«
    »Du hast alle Trümpfe in der Hand, was?« Erienne stand auf und klopfte sich ab. Sie starrte ihn kalt an. »Ich möchte wetten, dass ihr euch alle für sehr klug haltet, was?«
    »Erienne, es geht doch überhaupt nicht darum, dich zu
zwingen, Lyanna zu verlassen. Das musst du doch sehen. Es geht darum …«
    »Es geht mal wieder darum, für das verdammte Balaia zu kämpfen. Ja, ich weiß.« Denser zuckte fast zusammen, als er ihren scharfen Tonfall hörte. »Und jetzt sieh dir mal an, was es mir eingebracht hat, anderen Leuten zu helfen. Drei tote Kinder. Wann wird mal jemand zur Abwechslung mir helfen? Wann wird jemand …«
    Sie brach zusammen, das Schluchzen erschütterte ihren Körper, sie atmete schwer. Denser zog sie auf seinen Schoß, streichelte ihr Haar und flüsterte ihr beruhigend ins Ohr. Er hatte Mühe, seinen eigenen Kummer zu überwinden und sich nicht von ihm übermannen zu lassen.
    »Wir helfen dir«, sagte er. »Aber du musst dich öffnen. Und du musst anfangen loszulassen. Bitte öffne dich für mich, Erienne. Bitte.«
     
    »Wie viele waren es?« Hauptmann Yron wischte sich mit einer Hand das Gesicht ab und betrachtete die verkohlten Leichen vor dem Tempel. Er hatte großes Glück gehabt und war im letzten Moment dem magischen Angriff ausgewichen, bei dem es sich vermutlich um einen Kraftkegel gehandelt hatte. Er hatte sich mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit gebracht, bevor die Türen explodierten und auf einen Schlag dreißig seiner Leute töteten. Trotzdem waren sein Bart und die Hälfte seines Haupthaares versengt. Es brannte höllisch.
    »Neun, Sir«, sagte sein gerade eben ernannter Stellvertreter, ein verschlossener, verängstigter junger Bursche namens Ben-Foran. Das Gesicht des Jungen war mit Ruß verschmiert, und er hatte auf der linken Seite am Kinn und Hals eine lange Brandwunde.

    »Bei den Göttern, mehr nicht? Seid Ihr sicher, dass es nicht mehr waren?«
    »So sicher, wie wir nur sein können, Sir. Sie können mit dem Wald verschmelzen.«
    Ben-Forans Augen waren überall. Yron konnte ihm keinen Vorwurf machen. Alles in allem hatten sie fünfundachtzig Männer an die Schutzsprüche, die Schwerter und die Giftpfeile verloren. So wilde Kämpfer hatte er noch nie gesehen. Yron hatte natürlich gewusst, dass die Al-Arynaar hier wachten, doch man hatte angenommen, dass sie nicht so grimmig wären wie die Elitekämpfer der TaiGethen. Eher so etwas wie eine Ehrengarde. Wenn die Gerüchte und die Erkenntnisse über die Al-Arynaar schon so falsch waren, was war dann mit ihren angeblich noch viel gefährlicheren Verbündeten?
    »Wir müssen uns

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