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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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irgendeiner Art von magischer Deckung, meint Auum. Auf der anderen Seite ist jemand unterwegs, dessen Fähigkeiten, sich im Wald zu bewegen, er anscheinend respektiert, dem er aber die Haut abziehen will, weil er ein Krallenjägerpaar getötet hat. Sie vermuten, dass beide Gruppen nahe sind. Weitere TaiGethen überqueren jetzt den Fluss. Wir müssen nicht mehr lange warten.«
    Er sollte sich irren. Sie mussten den ganzen Tag bis tief in die Nacht warten, und es sollte eine höchst ungemütliche Wache werden. Es gab keine Ablösung, sie hatten keine Zeit, etwas anderes außer getrocknetem Fleisch zu essen, und sie mussten sich mit den unvermeidlichen Wolken von Insekten herumschlagen. Die Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit und der Regen stellten ihre Kraft auf eine
harte Probe. Die TaiGethen und die Krallenjäger durchkämmten den Wald, hatten bisher aber nichts gefunden.
    Thraun, Ren, Aeb und Rebraal sicherten die vier Hauptrichtungen, und als das Licht verblasste, hielt der Rabe Kriegsrat.
    »Es wird im Schutze der Dunkelheit geschehen«, sagte Darrick.
    »Dafür gibt es keinen Grund«, wandte Ilkar ein. »Sie wissen doch, dass die Elfen im Dunklen ebenso gut sehen können wie am Tag.«
    Darrick tippte sich an den Kopf. »Die Gründe sind hier drin. Vergesst nicht, dass sie Angst haben und müde sind. Sie wollen jeden nur erdenklichen Vorteil auf ihrer Seite wissen, ob eingebildet oder echt.«
    »Ob sie schon mit den Reservetruppen vor uns Verbindung aufgenommen haben?«, fragte Hirad.
    »Das ist unmöglich zu sagen«, erklärte Darrick.
    »Ich bezweifle es«, schaltete sich Denser ein. »Die Kommunion ist ein schwieriger Spruch, den ihre Magier wohl nicht mehr wirken können. Es ist bereits unter normalen Bedingungen sehr anstrengend. Wenn ich mir überlege, welche Mühe wir allein mit den Insekten hatten …« Er zuckte mit den Achseln.
    »Er hat Recht«, bestätigte Ilkar. »Vergesst auch nicht, dass eine Gruppe sich anscheinend unter einer Tarnung bewegt, die sogar Elfen und Panter verwirren kann. Das muss ein beeindruckender Spruch sein.«
    »Warum kommen sie eigentlich nicht geradewegs hierher?« , fragte Erienne. »Ich meine, wenn der Spruch so gut ist, brauchen sie doch keine Angst zu haben. Sie müssten nur zur Kampflinie der Reserve marschieren und wären in Sicherheit.«
    »Ein guter Einwand«, sagte Darrick. »Ich vermute, es
liegt am Gelände. Wenn sie durch den Sumpf planschen, machen sie einen Höllenlärm, ob sie nun unsichtbar sind oder nicht.«
    »Richtig«, stimmte der Unbekannte zu. »Ich schlage jetzt Folgendes vor.«
    Er kam nicht mehr dazu, ihnen seine Idee zu erläutern, denn hundert Schritt zu ihrer Rechten erwachte der Sumpf auf einmal zum Leben. Füße stolperten durchs Wasser, die Gischt spritzte in alle Richtungen. Dort bahnten sich offenbar mehrere Menschen einen Weg durchs Wasser, und vor ihnen ertönten aufmunternde Rufe.
    »Der Rabe!«, brüllte Hirad. »Der Rabe zu mir!«
    Hirad führte die Rabenkrieger aus der Deckung heraus zu ihrer Position an der linken Flanke.
    »Harter Schild steht«, sagte Ilkar.
    »Spruchschild steht«, meldete Erienne.
    »Achtet auf die linke Flanke«, warnte der Unbekannte.
    »Bin dabei«, sagte Darrick.
    »Denser, wir müssen diese Illusion zerstören«, sagte Hirad.
    »Wird gemacht«, bestätigte der Xeteskianer.
    Der Rabe drang ins flache Wasser vor und hielt die Formation, so gut es im dichten Bewuchs am Ufer möglich war. Hinter den getarnten Flüchtigen kamen die Al-Arynaar und die TaiGethen. Die Wolken brachen auf und ließen das Mondlicht durch, das den Sumpf und den Wald in ein gespenstisches Licht tauchte. Vielfältiges Heulen ertönte, und Hirad sah Metall schimmern. Ein Panter brüllte, ein Dutzend weitere stimmten ein.
    Denser blieb abrupt stehen, sprach einen Befehl und stieß rasch die Arme vor. Sein Kraftkegel fegte in die Nacht hinaus und deckte den Bereich des Sumpfes ab, in dem die Flüchtigen sich aufhalten mussten. Auf einmal wurden
Männer sichtbar, die kreuz und quer im Wasser gelandet waren und sich wieder aufrappelten. Es war keine Illusion, sondern eine Art vielfacher Tarnzauber gewesen. Jetzt war er zusammengebrochen, und das war alles, was die TaiGethen brauchten. Mit außerordentlicher Geschwindigkeit bewegten sich drei von ihnen durch den Sumpf. Es sah beinahe aus, als glitten sie über die Wasseroberfläche. Schwertklingen blinkten im Mondlicht.
    Am Zugang des Deltas wurden die Rufe lauter und drängender, Bogensehnen surrten.

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