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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ganz eigene Kraft ausstrahlte. Dort hielten sich die angehenden Magier auf, um das Mana entweder in sich aufzunehmen oder von ihm zerstört zu werden. Eine harte, aber notwendige Prüfung. Wer wollte da nicht gern ein Magier sein?
    An der Tür blieb Hirad stehen. Hinter ihm hatte sich der Gang gefüllt. Denser winkte ihm, er solle weitergehen.
    »Kein Problem. Keine Alarmsignale und keine Sperren. Die bleiben dem Mana-Bad vorbehalten, das kein Außenstehender sehen darf.«
    Hirad zog die Tür einen Spalt auf und spürte die feuchte Nachtluft im Gesicht. Es roch wundervoll, nachdem sie so lange durch den unterirdischen Gang marschiert waren. Im ganzen Kolleg wurden anscheinend Befehle gerufen, und man hörte eilige Schritte, aber das alles spielte sich über ihnen auf den Wällen ab. Er hob eine Hand, und jede Bewegung hinter ihm erstarrte. Rebraal kam nach vorn. Sie warteten, lauschten und beobachteten, was sie durch den Türspalt sehen konnten. Außer einem mit Steinplatten
ausgelegten Weg, einer Hecke und einigen sorgfältig gestutzten kleinen Bäumen konnten sie jedoch nichts erkennen.
    Hirad drehte sich zu Rebraal um, der den Kopf schüttelte.
    »Es ist niemand in der Nähe«, flüsterte der Elf.
    »Also, jetzt oder nie«, sagte Hirad. »Der Rabe, auf geht’s.«
    Wie abgesprochen öffnete Hirad die Tür gerade weit genug, um hinaus in die Nacht zu huschen. Sein Herz raste – er stand jetzt mitten im Dunklen Kolleg.
    Er schloss einen Moment die Augen und empfahl seine Seele allen Göttern, die zuhören mochten. Dann krabbelte er wie ein Krebs im tiefen Schatten des Mana-Bades zu den Türmen von Xetesk.

Siebzehntes Kapitel
    In allen sieben Türmen von Xetesk brannte Licht. Die Sechs im äußeren Kreis erhoben sich hundertfünfzig Fuß und wurden von der Spitze des zentralen, dominierenden Turms im Zentrum noch einmal um mindestens fünfzig Fuß überragt. Auf diesem höchsten Turm war eine Gestalt zu sehen, die von einem Balkon aus nach unten starrte, bevor sie wieder verschwand.
    Auum gab den anderen ein Zeichen, dass sie weiter vorstoßen konnten. Ringsum summte das Kolleg vor Aktivität. Wächter drängten sich auf den Wällen, gingen Streife oder beobachteten die Stadt. Die beiden Torhäuser im Osten und Westen waren in helles Laternenlicht gebadet, das auch die Höfe vor und hinter den Toren erreichte. In den Wohnbezirken waren viele Fenster erhellt, was darauf hinwies, dass die Schüler auf ihren Nachtschlaf verzichteten und wach blieben, damit sie jederzeit gerufen werden konnten.
    Unten auf dem Gelände bewegte sich nichts. Niemand war in der Nähe der vier langen Räume in der südöstlichen Ecke unterwegs, niemand war vor den Vortragssälen im Norden
zu sehen, niemand in den Ziergärten, die an zwei Seiten an die Türme anschlossen.
    Selbstgefälligkeit war ein Feind. Die Elfen hatten dies gelernt und einen hohen Preis für die Lektion bezahlt. Xetesk hatte dies offenbar noch nicht gelernt. Sie beobachteten jede Handbreit Boden vor dem Kolleg, weil sie glaubten, die Feinde müssten von dort kommen, und hatten den Raum direkt vor ihrer Nase vergessen. Sie wiegten sich im Glauben, ihre Sprüche könnten ihre zentralen Gebäude schützen.
    Auum huschte durch den tiefen Schatten hinter den verriegelten, dunklen Festsälen und traf seine Entscheidung, sobald er die Bibliothek sah. Es wäre keine gute Idee gewesen, einen zufälligen Beobachter dadurch stutzig zu machen, dass auf einmal die Wachen vor dem einzigen Eingang der Bibliothek fehlten. Auum nickte Duele zu, der sofort in der Nische zwischen Festsaal und Bibliothek hochkletterte.
    Die Architekten hatten die Gebäude mit Liebe fürs Detail entworfen, und die Bildhauer hatten ihrem Talent freie Bahn gelassen und ein außerordentliches Bauwerk geschaffen. Im Vergleich zum restlichen Kolleg war die Bibliothek eine riesige Anlage, die nur von den Türmen übertroffen wurde, in deren Schatten sie stand.
    Geschmückte Vorsprünge verzierten die Flanken des Gebäudes und betonten die Übergänge zwischen den drei Stockwerken, die große Bogenfenster mit Buntglas besaßen. Das Flachdach war mit Oberlichtern übersät und an den Rändern geschmückt, und wie Denser gesagt hatte, gab es auch auf dem Dach selbst zahlreiche Statuen und Wasserspeier. Die Doppeltür, der einzige Zugang, befand sich am westlichen Ende des rechteckigen Gebäudes.
    Jeder einzelne Stein war verziert. Wandbilder schilderten
die Entwicklung und das Verfassen der Texte. Schriftgelehrte

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