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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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wie viele kannst du sehen?« Der Unbekannte war froh, dass er den großen Mann unter Kontrolle bringen konnte, während er den nächsten Schritt plante. Er ließ von links nach rechts einen niedrigen Schlag los, der jedoch ungeschickt pariert wurde. Der Mann war stark, aber langsam. »Jederzeit«, flüsterte er.
    »Fünf vorne«, erwiderte Rebraal. »Fünf hinten.« Wieder surrte ein Pfeil. »Vier. Magier erledigt.«
    »Denser!«, rief der Unbekannte, blockte einen weiteren mächtigen Überkopfschlag ab, lenkte die Klinge zur Seite und stieß mit dem Dolch zu. Der Feind musste zurückweichen. »Nach links. Darrick, pass auf ihn auf. Rebraal, gib Deckung. Der Rabe, vorwärts.«
    Der Rabe stieß vor. Denser machte kehrt und rannte um Dystrans Turm herum, Rebraal folgte ihm. Darrick drängte nach vorn, stellte mit Thraun zusammen zwei weitere Gegner und teilte Schläge aus, die sie weiter und weiter zurücktrieben. Dann starrte der Unbekannte dem riesigen Wächter ins Auge.
    »Zeit zu sterben.«

    Bevor er sich die Verletzung an der Hüfte zugezogen hatte, war der Unbekannte der schnellste Kämpfer in Balaia mit dem Zweihandschwert gewesen. Er stand nicht mehr sicher genug, um die schwere Klinge zu führen, und benutzte jetzt Langschwert und Dolch, doch dies hatte sein Schlagtempo eher noch erhöht. Er wusste bereits, dass sein Gegner nicht mithalten konnte, und so wartete er ab. Träge versuchte der Wächter, einen Schlag anzubringen, und ließ einen mächtigen Hieb auf die Brust des Unbekannten los. Der Unbekannte duckte sich einfach, kam hoch, machte einen Ausfallschritt, hob links den Dolch, um einen etwa noch folgenden Schlag abzublocken, und stach dem Wächter seine Klinge durch die Kehle.
    Der Rabe drängte weiter, und jetzt reagierten die xeteskianischen Magier. Sprüche schlugen in den Schild der Al-Arynaar ein. Der Unbekannte hielt den Atem an, denn die julatsanische Magie war nicht mehr so zuverlässig, wie sie es einmal gewesen war. Feuerkugeln prallten harmlos ab, darauf folgte Todeshagel, der ebenfalls abgewehrt wurde. Von der anderen Seite des Turms aus fand Rebraals Pfeil ein weiteres Opfer, und direkt danach schlug Densers Kraftkegel ein.
    Ihres magischen Schildes beraubt, waren die xeteskianischen Wächter dem Kraftkegel hilflos ausgeliefert. Er traf sie von der Seite, warf die Männer gegeneinander und schob sie über den Boden bis zur Außenwand. Denser hielt den Druck aufrecht, bis die Rufe der Wächter schwächer wurden, als sie, gegen den unnachgiebigen Stein gepresst, das Bewusstsein verloren. Einige würden nie wieder aufstehen.
    Vor dem Raben war der Weg fast frei, nur einige Xeteskianer standen noch als ungeordneter Haufen herum. Hirad trieb einem Angreifer die Klinge in die Hüfte. Der Unbekannte
schlug ebenfalls hüfthoch zu, dann folgte ein tödlicher Stich mit dem Dolch. Rebraal ließ noch einmal seinen Bogen singen, doch dieses Mal prallte der Pfeil von der hinteren Wand ab und fiel harmlos zu Boden.
    »Der Rabe, los jetzt!« Auf Hirads Ruf rannten die Rabenkrieger durch die sich auflösende Linie der Feinde zur Tür.
    Der Unbekannte wandte sich zu den Magiern um und winkte sie zu sich. »Rebraal, halte die Magier in Bewegung. Sie dürfen nicht trödeln, es wird eng.«
    »Vor der Tür nach rechts«, übertönte Denser den Tumult von Schmerzensschreien und Warnrufen der Xeteskianer, zwischen denen der Rabe zur Tür stürmte. »Folgt der Kuppel bis zum Mana-Bad.«
    »Der Rabe!«, rief Hirad noch einmal. »Der Rabe zu mir!«
     
    Dystran hörte die Einschläge der Sprüche, die sogar die Mauern seines Turms leicht erbeben ließen. Er beschleunigte seine Schritte, Myx ging vor ihm, um ihn zu führen.
    »Was, zur Hölle, ist in meinem verdammten Kolleg los!«
    »Die Protektoren verlassen die Wälle, Suarav wurde gerufen, der Kreis der Sieben versammelt sich und steht Euch in Lord Ranyls Turm zur Verfügung«, meldete Myx.
    »Verdammt, bei den brennenden Göttern, Myx – wer zerlegt da meine Kuppel? Direkt vor meiner Nase?«
    »Das müssen die Elfen sein, Mylord.«
    »Ja«, fauchte Dystran. »Ja, beeil dich.«
    »Mylord.«
    Als sie die unterste Ebene des Turms erreicht hatten, führte Myx ihn zielstrebig durch das Gewirr von Fluren und Gängen unter der Kuppel, durch die man die anderen Türme, die Festsäle und die Katakomben erreichen konnte. Nach dem Vorfall mit Hauptmann Yron hatte Dystran verfügt,
dass Alarmsprüche eingerichtet und für den gesamten Kreis der Sieben die Wachen

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