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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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haben. Ich glaube, inzwischen mag er Menschen sogar recht gern.«
    »Da bin ich wirklich erleichtert.«
    »Er müsste in den Blackthorne-Bergen sein und sich ausruhen. Vielleicht in irgendeiner kühlen Höhle, die ihn an seine Heimat erinnert. Wenn wir bereit sind, ihn nach Hause zu schicken, werde ich ihn rufen. Er ist schon ganz aufgeregt, was ich gut verstehen kann. Manchmal wünschte ich, ich könnte ihn begleiten.«
    »Warum tust du es nicht?«
    »Weil ich Ilkar nicht enttäuschen will.«
    »Leben die Drachen demnach in Höhlen?« Sollte an den Geschichten, die sie gelesen hatte, wirklich etwas dran sein?
    »Nein. Sie haben Orte, die sie Choul nennen. Dort ruhen sie manchmal mit ihren Brutbrüdern. Man könnte diese Räume vielleicht Höhlen nennen. Sha-Kaans Land aber ist heiß und feucht, und die Drachen leben dort in Gebäuden, die von ihren Dienern errichtet werden. Eines Tages erkläre ich es dir. Vielleicht nehme ich dich sogar mit.«
    Pheone wurde nicht aus Hirad schlau. Das war ein Angebot, das man nicht ausschlagen konnte, aber so beiläufig
vorgetragen, als ginge es nur darum, eine Runde Getränke auszugeben. Bei jedem anderen hätte es angeberisch geklungen, als wollte er sich mit seinen Beziehungen brüsten. Doch bei Hirad war dies nicht der Fall, und er meinte es offensichtlich ernst.
    »Könntest du das denn tun?«
    »Warum nicht?«
    »Das wäre schön.«
    »Gut. Ein weiterer Grund, warum du unbedingt an unseren Sieg glauben solltest, nicht wahr?« Hirad streckte die Arme und zuckte vor Schmerzen zusammen. »Na gut, ich muss jetzt los und mir eine Salbe auf die verdammte Brust schmieren lassen.« An der Treppe blieb er noch einmal stehen und massierte sein verrenktes Handgelenk. »Danke, dass du eine Weile bei ihm warst«, sagte er. »Du hast ihm viel bedeutet, und er war sehr glücklich. Das werden wir nicht vergessen.«
    Sie sah ihm nach und weinte.
    »Ich auch nicht«, flüsterte sie.
     
    Alles in allem hätte es für Dystran kaum besser laufen können. Das Debakel in den Katakomben musste er einfach vergessen, denn wie Ranyl ihm erklärt hatte, ging immer irgendetwas schief. Ansonsten verlief aber alles wunderbar.
    Ohne großen Behinderungen ausgesetzt gewesen zu sein, näherte sich seine Truppe Julatsa, um das Kolleg, die Überbleibsel der verbündeten Streitkräfte und die Elfen zu vernichten. Sie würden den Raben ausschalten und sich Erienne und die Elfentexte schnappen. Damit wäre Xetesk der unangefochtene Herrscher Balaias.
    Lystern und Dordover stellten keine Bedrohung mehr dar. Eigentlich lag es jetzt bei ihm zu entscheiden, wie lange er sie noch in Ruhe ließ, ehe er auch sie zerschmetterte.
Wie sehr die beiden Städte sich nun wünschen mussten, sie hätten ebenfalls Mauern gebaut. Wie sehr sie sich wünschen mussten, einen nicht ganz so ethischen Umgang mit der Magie gepflegt zu haben. Vuldaroq sah sicherlich den Fehler ein, den sein Kolleg begangen hatte, doch ihm blieb nicht mehr genug Zeit, ihn zu beheben. Nun mussten sie alle dafür bezahlen, und Dystran würde den Preis bestimmen.
    Vielleicht hätte er besorgt sein sollen, weil sein Kolleg angreifbar und verwundbar war, nachdem er den größten Teil seiner Magier und Wächter auf die paar hundert Kämpfer der Verbündeten angesetzt hatte, doch es war weit und breit kein Angriff in Sicht. Drei Tage lang waren seine Späher durchs Magierland gelaufen und hatten nichts gefunden, das sich in seine Richtung bewegte.
    Die Armee der Gerechten, wie dieser Narr Selik sie genannt hatte, schwand dahin und verlor jeden Tag ein paar ihrer armseligen Zelte, weil mehr und mehr Leute erkannten, dass die Schwarzen Schwingen nicht wieder auferstehen würden. Inzwischen hatte Dystran sogar seine Spione aus dem Lager zurückgerufen, weil ihr Einsatz der Mühe nicht mehr wert war.
    Einen großen Teil seiner Zeit hatte er in Laryons inzwischen wiederhergerichtetem Verteiler verbracht. Er und seine neu zusammengestellte Forschergruppe hatten immer wieder ihre Berechnungen überprüft. Noch ein Tag, dann stand ihnen für eine längere Zeitspanne ein Spruch zur Verfügung. Er hatte seinen Dimensionsmagiern befohlen, erst zuzuschlagen, wenn die Verbündeten in Sichtweite von Julatsa waren. Die Feinde sollten, wenn möglich, mit ansehen müssen, wie ihre Kameraden vernichtet wurden.
    Schade nur, dass sie nicht den Blauen Sturm wirken konnten. Die Konjunktion, die dies erlaubte, würde erst in einiger Zeit wieder eintreten. Die Alternative war aber

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