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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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hinauf.
    Es war die Wahrheit. Wieder rückten die Abteilungen der Schwertkämpfer vor. Weitere Dämonen fielen, noch mehr fremdes Blut spritzte auf den Boden. Mit einem ohrenbetäubenden Kreischen rief Ferouc die Angreifer zurück. Blackthorne sah an drei Stellen geflügelte Kreaturen in den Himmel steigen, und in der ganzen Stadt brachen Jubelrufe aus.

    Er nickte und schnaufte schwer. Eine rasche Zählung ergab, dass er acht Männer verloren hatte, doch die Dämonen hatten einen viel höheren Preis bezahlt. Dennoch war es eine Verlustrate, die nur auf eine einzige Art enden konnte. Er wandte sich an einen Wächter.
    »Such Luke. Sie werden wiederkommen, und beim nächsten Mal wird es nicht mehr so leicht sein.«
    Blackthorne kehrte in die Burg zurück. Er hatte Feroucs Plan durchschaut. Es war so offensichtlich wie die Tatsache, dass auf die Nacht der Tag folgt. Den Gegner weit genug schwächen, und dann die Magier angreifen, die die Kalträume erzeugten. Er war nicht sicher, ob die Dämonen wussten, wo die Magier sich aufhielten. Dennoch beschloss Blackthorne, die Bewachung zu verstärken. Entweder das, oder sie mussten sich weiter unter die Erde zurückziehen. Das war durchaus möglich, doch dabei wurde der freie Raum über der Stadt kleiner.
    Er und Luke mussten über viele Dinge reden.
     
    Dystran und Vuldaroq standen Seite an Seite und beobachteten die Dämonen, die langsam über den Kaltraum schwebten. Es waren Hunderte, wenn nicht Tausende, die wie ein Teppich über dem Himmel lagen. So viele, dass das Tageslicht verdeckt wurde und im Gebäude Laternen entzündet werden mussten. Es war eine neue Art des Angriffs, und es war eine neue Sorte von Dämonen. Im Gegensatz zu den klassischen Schreckgespenstern aus Mythen, Legenden und der jetzigen, entsetzlichen Realität waren diese hier als »Gleiter« bezeichnet worden, kaum dass sie zwei Tage zuvor erstmals am Himmel aufgetaucht waren. Seitdem hatte sich ihre Zahl vervielfacht, und er hatte Berichte gehört, dass Schwärme von Gleitern auch nach Julatsa im Norden und Lystern im Nordosten geflogen waren.

    Es handelte sich um eigenartige Dämonen, und das war in einem Volk von außergewöhnlichen Kreaturen wirklich bemerkenswert. Sie waren flach und ähnelten in Farbe und Maserung einem weich geklopften Steak. Ihre Bäuche waren mit einem feinen Flaum bedeckt, und dort befanden sich auch die Augen und der Mund. Die Haare zitterten und schwankten leicht, wenn die Wesen sich bewegten, sodass Wellen über ihre Körper zu laufen schienen. Sie besaßen nur winzige Arme an beiden Seiten des Kopfes und überhaupt keine Beine.
    Schon früh war zur großen Erleichterung der Xeteskianer klar geworden, dass sie keine Seelendiebe waren. Die Gleiter waren in großer Zahl gekommen und schienen eine echte Bedrohung darzustellen, hatten sich aber damit begnügt, unter Anleitung ihrer mit Tentakeln bewehrten Meister, die in der Nähe schwebten und alles beobachteten, über die Kalträume zu fliegen.
    »Ihr wisst, was sie tun, nicht wahr?«, fragte Vuldaroq.
    Dystran warf dem Mann an seiner Seite einen Blick zu. In den wenigen Tagen ihrer erzwungenen Nähe hatte er einen gewissen Respekt gegegnüber seinem ehemaligen Feind entwickelt. Der dordovanische Erzmagier hatte unermüdlich mit Suarav und Sharyr gearbeitet und ihnen nach dem gefährlichen Einsatz in der Bibliothek geholfen. Er hatte sie zwar nicht völlig von ihrem Schock befreien können, doch er hatte sie immerhin so weit wieder zu sich gebracht, dass man mit ihnen reden konnte. Keiner der beiden hatte seine üblichen Pflichten bisher wieder aufgenommen, und Brynel, der andere Überlebende, befand sich noch in der improvisierten Krankenstation. Die Kälte wollte nicht aus seinem Körper weichen.
    »Klärt mich auf«, sagte er.
    »Beobachtet die Bahnen, wenn sie über den Schild fliegen.
Zuerst sieht es willkürlich aus, aber sie folgen einer bestimmten Ordnung. Ich habe an manchen Stellen eine größere Dichte beobachtet, dann haben sie sich verteilt und woanders noch stärkere Konzentrationen gebildet. Es kommt mir vor, als wollten sie etwas überprüfen, das sie entdeckt haben. Es ist eigentlich sehr logisch.«
    »Ich nehme an, Ihr habt sowieso nicht viel zu tun gehabt, außer sie anzustarren.«
    Vuldaroq zuckte mit den Achseln. »Es ist nicht gut, wenn man zu viel Zeit hat. Dann spielen einem die eigenen Gedanken einen Streich und untergraben die Standfestigkeit. Besser, man beschäftigt sich.«
    »Was erkunden sie

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