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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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den Fingern. Er atmete über den Blutflecken und den Verbrennungen tief ein, und schließlich hockte er sich auf die Hacken und sah sich um.
    »Die Luft riecht immer noch schlecht«, sagte er. »Das Blut stammt von Menschen. Weniger als zwanzig Tage ist es her, dass ein Mensch hier gelaufen ist.« Er wandte sich an sie. »Aber wer?«
    »Das ist nun wirklich eine sehr gute Frage«, sagte Denser, der neben die Krieger getreten war. »Immerhin ist Blackthorne sicher, dass alle freien Magier sich in den Kollegien aufhalten.«
    »Es sieht aus, als hätte er sich geirrt«, sagte Hirad.
    »Was meinst du, General? Wie viele Kämpfer waren hier beteiligt?«, fragte der Unbekannte.
    »Wenn ich mir die Ausmaße der Spuren ansehe, würde ich schätzen, dass es mehr als fünfzig Schwerter waren, dazu einige Magier«, gab er zurück. »Die Götter mögen wissen, wie viele Dämonen es waren.«
    »Hm.« Der Unbekannte seufzte. »Das gefällt mir nicht. Ich glaube, wir sollten heute Abend kein Feuer anzünden, sondern mit dem Boot auf die andere Seite fahren und im
Schutz der Bäume schlafen. Morgen bei Tageslicht versuchen wir dann, uns zusammenzureimen, was geschehen ist. Einwände? Gut, dann lasst uns gehen, und vergesst nicht, dass hier Dämonen waren. Sie kennen den Ort und die Mana-Ströme. Wir sind hier nicht sicher.«
    Hirad freute sich auf die Aussicht, unter den Bäumen zu schlafen. Er hoffte, es werde ihn an den Regenwald erinnern, wo er jetzt viel lieber gewesen wäre.

Einundzwanzigstes Kapitel
    »Im Südosten«, rief Blackthorne. »Ein neuer Angriff. Luke, setze die Reserve ein!«
    Blackthorne rannte schon zur nördlichen Kampffront. Grüne und weiße Flaggen auf der Burg gaben Lukes gerufene Befehle weiter. Unterdessen eilte der Baron die Haupttreppe hinunter und durch die Haupthalle nach draußen, dann sprang er die breite Treppe vor der Burg hinab und lief über den Hof. Überall schrien Menschen. Männer, Frauen und Kinder. Sie rannten, kreischten und schlugen Alarm oder brüllten Befehle.
    Die Struktur des Kaltraums hielt noch, doch die Dämonen kreisten unablässig darum herum. Sie waren alle Seelenräuber und hatten ledrige oder spinnwebartige Flügel, Finger mit langen Krallen und kahle Köpfe, auf denen die Haut vor Erregung zuckte. Sie wiesen alle Farbtöne auf, die man sich nur denken konnte, vom dunkelsten Blau bis zum lebhaftesten Rot oder Gelb. Ihr Kreischen hallte zwischen den Gebäuden, und ihre Drohungen ließen ihm das Herz stocken.
    Gerade noch innerhalb des Kaltraums standen die Späher
auf allen guten Aussichtspunkten und beobachteten den Himmel. Die Dämonen konnten von überall kommen. Normalerweise griffen sie in Gruppen an, gelegentlich hatten aber auch einzelne Dämonen verwundbare Menschen geschnappt. Es war ein gefährlicher Moment, doch Blackthornes Leute hielten stand.
    Blackthorne rief eine Wache zu sich und drängte sich rücksichtslos durch die schmalen Straßen vor der Burg. Er hörte schon den Schlachtlärm am nördlichen Rand der Kalträume, wo er sechs Tage zuvor mit dem Raben gestanden hatte. Er hatte angenommen, dass Ferouc auf die Flucht des Raben nicht gerade freundlich reagieren würde, und er sollte recht behalten.
    Als Blackthorne die geräumte Zone erreichte, schätzte er zunächst die Lage ein. Keine dreißig Schritte vor ihm hatten dreißig seiner Männer ein enges Karree gebildet und wehrten sich mit Schilden und Streitkolben gegen den konzentrierten Angriff einer größeren Zahl von Dämonen. Über und vor dem Kaltraum kreisten weitere Feinde, auf dem Boden kamen Abteilungen von Schwertkämpfern gerannt, um die Dämonen von hinten anzugreifen. Sie schlugen hart zu und zogen sich wieder zurück, ehe sie überwältigt werden konnten.
    Es war genau die Taktik, die Darrick ihnen gezeigt hatte. Blackthorne grinste böse. Die Dämonen wurden von der größten Ansammlung von Lebensenergie angezogen und boten deshalb Konterangriffen eine offene Flanke. So zufrieden Blackthorne auch mit seiner Verteidigung war, diese Angriffe zeigten, dass Feroucs Verhalten sich geändert hatte. Mehr als das, sie verrieten, wie schnell die Stärke der Eindringlinge zunahm. Innerhalb der Kalträume waren sie zwar noch verletzlich, doch sie waren keine wehrlosen Opfer mehr, die man mühelos ausschalten konnte.
Ihre Kräfte reichten lange genug, um gefährliche Vorstöße zu unternehmen, und die Zeitspanne, die sie in der von Mana befreiten Zone kämpfen konnten, wurde länger.
    Die Magierin, die

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