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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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lebenden Dordovaner wandte sich zur Flucht und sah sich auf einmal dem Raben gegenüber. Hirad war nicht in der Stimmung, sich auf Spielchen einzulassen. Der Mann vor ihm erkannte ihn und hatte sich
schon fast mit seinem Schicksal abgefunden, als Hirad zuschlug. Er hob seine Waffe zur Abwehr, Hirad unterlief die Bewegung, blockierte den Schwertarm des Gegners mit der linken Hand, trieb dem Dordovaner die Klinge tief in den Bauch und dann schräg nach oben bis in den Brustkorb. Blut sprudelte aus seinem Mund in Hirads Gesicht. Der Barbar zog die Klinge heraus, wandte sich zum nächsten Gegner um und drosch ihm über das erhobene Schwert hinweg die Faust ins Gesicht. Der Soldat taumelte zurück. Hirad setzte nach und schlug noch einmal zu, dieses Mal direkt aufs Kinn. Das Schwert glitt aus den tauben Fingern des Soldaten. Hirad knurrte und schnitt ihm die Kehle durch.
    Darrick hatte bereits zwei Männer erledigt, die den Fehler begangen hatten, ihn für einen leichten Gegner zu halten. Neben ihm war ein hilfloser Soldat dem Schwert des Unbekannten begegnet. Sein Rumpf wurde fast durchtrennt, das Schwert hatte sich in den gesplitterten Rippen verfangen. Als der Unbekannte es herausziehen wollte, kam ein anderer Soldat, der sich einen Platz in der Geschichte sichern wollte.
    »Rechts, Unbekannter!«, rief Hirad, während er einen der beiden Soldaten zurücktrieb, die ihn gerade angriffen.
    Der Unbekannte drehte sich, schlug dem Soldaten die rechte Faust auf die Nase, setzte nach und verpasste ihm einen Kopfstoß. Der Mann taumelte zurück, und der Unbekannte erledigte ihn mit einem Stich in den Bauch.
    Hirad stieß den vorderen seiner beiden Gegner von sich fort und wich lächelnd einen Schritt zurück.
    »So ein Pech aber auch«, sagte er. »Ihr werdet nie verstehen, was euch eigentlich getroffen hat.«
    Die beiden Soldaten zögerten. Auums Tai griffen sie mit einer Geschwindigkeit an, die Hirad ein erstauntes Keuchen
entlockte. Duele trat nach dem Kopf eines Mannes und brach ihm den Hals, Auum und Evunn nahmen sich Beine und Brust des anderen vor. Hirad sah sich um. Es war vorüber. Der letzte noch lebende Hochstapler sprang auf ein Pferd und trieb es mit hektischen Tritten an. Heftig fuchtelnd versuchte er, es in Galopp zu versetzen.
    »Nicht noch einmal«, sagte Hirad. »Thraun!«
    Der Wolf ließ die Kehle eines Opfers los und schaute mit blutverschmiertem Maul auf.
    »Der Reiter da!« Hirad deutete auf den Fliehenden. »Mach schnell! Dieser Verräter!«
    Thraun bellte einmal und rannte los, der Panther folgte ihm. Der Schwindler sah sich über die Schulter um und kreischte vor Angst, weil sein verängstigtes Pferd viel zu langsam lief. Es stolperte ein wenig umher und setzte zu einem halbherzigen Galopp an. Thraun schloss rasch auf und schnappte nach den Beinen des Pferdes. Es trat aus und bockte, und im gleichen Augenblick sprang der Panther hoch und zog den Hochstapler aus dem Sattel. Reißzähne zerfetzten ihn rasch.
    Hirad wandte sich ab, und sein Blick fiel auf die Verräter aus dem Dorf.
    »Ihr da«, schnaufte er und machte einen Schritt.
    Alle fünf standen beisammen, zwanzig Schritte entfernt und zur Flucht bereit.
    »Glaubst du wirklich, du kannst dem Wolf oder dem Panther entkommen, Bursche?«, knurrte Hirad einen an, einen höchstens sechzehnjährigen Burschen mit Sommersprossen und rotem Haar. Urin lief an seinen Beinen hinab. »Rührt euch ja nicht vom Fleck.«
    Die Dörfler standen da wie angewurzelt, gefangen zwischen dem sich nähernden Barbaren und den beiden wilden Tieren hinter ihnen.

    »Hirad«, warnte ihn der Unbekannte. »Mach das nicht.«
    »Was denn?«, fragte Hirad, ohne sich umzudrehen.
    »Du weißt genau, was ich meine.«
    »Verdammt, Unbekannter, du solltest mich doch besser kennen.« Er warf das Schwert auf den Boden, löste den Schwertgurt und ließ auch ihn mit den Dolchscheiden fallen. Dann drehte er sich mit erhobenen Armen um sich selbst. »Ist das jetzt gut so?«
    »Immer noch ein unfairer Wettkampf«, bemerkte der Unbekannte.
    »Das ist kein Wettkampf.«
    Hirad marschierte zu den fünf Männern. Sie wirkten auf einmal recht klein, obwohl mindestens zwei von ihnen größer waren als er. Kräftige Bauern und deren Söhne. Doch wenn es darauf ankam, verließ sie die Kraft.
    »Ich weiß nicht«, sagte Hirad. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    Dicht vor ihnen baute er sich auf, sah sie nacheinander an und bemerkte die Angst in ihren Augen. Er konnte seine Wut kaum noch zügeln. Der

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