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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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abgesehen davon, in den Tod zu gehen und im Reich der
Toten Ilkar zur Seite zu stehen. Ich sage euch, was wir tun. Ich reise mit Thraun und Darrick nach Herendeneth, wenn sie mitkommen wollen. Der Rabe wird sich beraten, und dann entscheiden wir. So halten wir es.«
    »Mehr verlangen wir nicht«, sagte Kild’aar.
    Hirad nickte. »Weißt du, ich habe fast nichts von dem verstanden, was du gesagt hast, und das, was ich begriffen habe, kann ich kaum glauben. Ich weiß nur, was ich geträumt habe, und wenn du mir nun sagst, dass Ilkar irgendwelche Schwierigkeiten hat, dann werde ich nicht ruhen, solange er nicht in Sicherheit ist, was auch immer dazu nötig sein mag. Aber zuerst will ich ins Bett zurück und mit Sha-Kaan reden. Vielleicht kann er es mir erklären.«
    »Die Drachen wären nützliche Verbündete«, sagte Rebraal.
    »Sie nennen die Dämonen übrigens Arakhe.« Hirad stand auf und stellte den Becher auf den Tisch. »Wie nennt ihr sie?«
    »Cursyrd «, erwiderte Kild’aar. »Die Räuber des Lebens.«
    »Wir sollten gleich morgen früh beginnen. Wird Thraun dann schon hier sein?«
    »Ja«, bestätigte Rebraal. »Danke, Hirad.«
    »Ich mach das für keinen von uns. Nicht für Balaia oder Calaius. Ich tue es für Ilkar, weil er zum Raben gehört und uns braucht.« Er lachte und staunte über sich selbst. »Das ist unglaublich. Was hat dieser Elf nur an sich? Selbst als Toter hört er nicht auf, uns in Schwierigkeiten zu bringen.«

Neuntes Kapitel
    Thraun hatte die Kommunikation der Krallenjäger gehört und begriffen, dass es ihn betraf. Die letzten Tage hatte er ein Pantherweibchen wie einen Schatten begleitet. Ihr Partner hatte den Wolf willkommen geheißen, und zusammen hatten sie ihm viel von dem Wald gezeigt, den er lieben gelernt hatte.
    Zwei Jahre waren vergangen, und der einzige andere Mensch, den er in dieser Zeit gesehen hatte, war Hirad gewesen. Manchmal vermisste er den Barbaren, doch im Regenwald, weit entfernt von den Vorurteilen aller Menschen und den Erinnerungen an das Rudel, hatte er gelernt, auch sich selbst zu verstehen, während er langsam das Leben der Krallenjäger zu begreifen begann.
    Nichts war so lebendig wie der calaianische Regenwald. Die Anblicke, die Gerüche, die Freuden und Gefahren. Thraun hatte begeistert als Wolf gejagt und mit Entzücken als Mann Spuren gelesen. Er beherrschte die Sprache der Panther, er kannte die Zeichen der Krallenjäger-Elfen und konnte sich mühelos mit den Al-Arynaar und den TaiGethen verständigen. Noch nie war er so mit sich selbst in
Einklang gewesen. Ihm war klar, warum er so leicht akzeptiert worden war, während Hirad trotz seiner Stärke drei Jahreszeiten lang damit alle Mühe gehabt hatte. Es lag daran, dass er nicht ganz und gar ein Mensch war und eine neue Art zu leben finden wollte. Er besaß ein angeborenes Verständnis für den Regenwald. Hirad bemühte sich sehr, aber am Ende würde er doch immer nur das Beste aus dem machen, was er gerade hatte, und sich nach dem Leben sehnen, das er nicht führte.
    Dennoch, Hirad war ein ausgezeichneter Jäger und Fährtenleser geworden, und die Elfen achteten ihn.
    Die Kommunikation hatte einen Unterton von Kummer, weil einige von Tuals Geschöpfen den Regenwald verlassen mussten und niemand wusste, wann sie zurückkehren würden. Die feinen Nuancen konnte er nicht erfassen, doch er hatte keinen Zweifel, dass er eines dieser Geschöpfe war.
    Gerade hatte ein längerer Wolkenbruch geendet, und der nächtliche Wald roch frisch, sauber und lebendig. Thraun stand auf und wischte das Wasser von seiner Kleidung ab. Das Pantherweibchen ruhte neben ihm, den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt, die Augen auf ihn gerichtet. Der Krallenjäger-Elf hockte ein Stück abseits. Er hatte die Rufe der Kommunikation aufgenommen und weitergegeben.
    »Es geht um mich, nicht wahr?«, sagte Thraun.
    Der Elf nickte nur, sein schwarz-weiß bemaltes Gesicht blieb unbewegt. Er deutete auf die Fährten, die nach Taanepol führten, wo Hirad lebte.
    »Andere auch«, fügte er hinzu. Es klang grob und gezwungen, er war das Sprechen nicht gewöhnt.
    »Führe mich«, sagte Thraun.
    Er bückte sich und küsste das Pantherweibchen auf die
Stirn. Sie schnurrte erfreut. »Wir werden noch einen Tag als Bruder und Schwester laufen.«
    Der Panther spitzte die Ohren und sprang auf, um nach Norden in den Regenwald zu blicken. Thraun hörte einen leisen Ruf, und der Krallenjäger entspannte sich. Inzwischen bemerkte er Geräusche, die ihm zwei

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