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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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sie sind verschwunden. Keinen von ihnen können wir jedoch unter Shorths Kindern spüren.«
    »Wer ist das?«
    »Shorths Kinder, so nennen wir die Toten. Er wacht über sie.«
    »Ich dachte, er sei eine Gestalt, die Furcht einflößt«, sagte Hirad.
    »Nur unseren Feinden«, erklärte Kild’aar. »Ein Gott der Toten ist nicht zwangsläufig auch seinem eigenen Volk gegenüber rachsüchtig. Unserer ist wohlwollend gegenüber denen, die unserem Volk im Leben gut gedient haben.«
    »Es tut mir leid um die Elfen, die ihr in Julatsa verloren habt«, sagte Hirad. »Aber vermutlich ist das Kolleg gefallen. Entweder Dordover oder Xetesk hat es erobert, was kein großer Unterschied wäre.«
    Rebraal und Kild’aar schüttelten gleichzeitig die Köpfe.
    »Wieder etwas, das ihr mir nicht sagen wollt?«
    Die Elfen wechselten einen Blick. Rebraal forderte die ältere Frau mit einer Geste zum Sprechen auf.
    »Unsere Mythologie erwähnt die Möglichkeit, dass die Toten manchmal vor einem Feind stehen, vor dem sie im Leben geschützt waren. Der Tod ist ein ewiger Kampf um Frieden und Ruhe für die Seele. Diesen Glauben teilen
auch jene auf eurem Kontinent, die ihr, wie Rebraal mir sagte, als Wesmen bezeichnet.«
    »Mit denen solltet ihr euch aber wirklich nicht auf eine Stufe stellen«, widersprach Hirad. »Das ist unter eurer Würde.«
    »Sprich nicht verächtlich über Dinge, die du nicht verstehst«, erwiderte Kild’aar scharf. »Sie haben eine Verbindung zu Shorths Kindern, so viel ist sicher.«
    »Ach, hör doch auf. Das sind nur primitive Glaubenssätze.«
    »Wenigstens ist es ein Glaube«, fauchte Kild’aar. »Das ist das Problem mit euch Menschen. Ihr habt schon vor Generationen die Lehren vergessen und eure Religion verloren, und jetzt kehrt alles zurück und sucht euch heim. Aber wie bei allem, was ihr Menschen tut, denkt ihr auch hier nicht richtig nach. Und wieder einmal bringt ihr uns in Schwierigkeiten. Dieses Mal unsere Toten.«
    »Bei den brennenden Göttern, Kild’aar, beruhige dich«, sagte Hirad. »Du wirfst mir Dinge vor, über die ich keine Kontrolle habe. Sag mir einfach, wie ich helfen kann, mehr muss ich nicht wissen.«
    »Du musst wissen, worauf dies alles beruht«, sagte Kild’aar.
    »Nein, muss ich nicht«, erwiderte Hirad. »Das Lernen und ich, das passt nicht gut zusammen. Ilkar würde dir erklären, dass es besser ist, mir einfach das Problem zu beschreiben und mir zu sagen, wie man es anpackt.«
    Rebraal kicherte. »Damit hatte er natürlich recht, aber Kild’aar ist eben anders, Hirad. Pass auf, ich sage dir, was du wissen musst. Du weißt, was Dimensionen sind, und du weißt, dass die Drachen eine und wir eine andere haben. Unserer Überzeugung nach haben auch die Toten ihre Dimension. Wohin sonst sollten sie gehen? Nein, darauf sollst
du mir nicht antworten. Ich sage ja nicht, dass wir diese Dimension je erreichen könnten, denn sie ist verborgen. Es gibt jedoch Geschöpfe, die durch den Raum reisen können und sich von dem ernähren, was alle lebenden und toten Geschöpfe in sich tragen. Die Lebenskraft oder die Seele, wie du es auch nennen willst. Das glauben wir.«
    »Du meinst die Dämonen«, flüsterte Hirad. Es lief ihm kalt den Rücken hinunter.
    »Wenn du sie so nennen willst«, bestätigte Kild’aar.
    »Wir brauchen Denser und Erienne«, sagte Hirad. »Sie wissen, was man tun kann.«
    »Ich glaube, wir brauchen den ganzen Raben. Ich habe mir die Freiheit genommen, Thraun von den Krallenjägern zurückzurufen, und die Boten sind schon nach Ysundeneth unterwegs, um Darrick zu finden«, sagte Rebraal. »Es tut mir leid, Hirad, aber für Leute wie dich scheint es keinen Frieden zu geben. Niemals.«
    Hirad zuckte nur mit den Achseln. »Können wir denn etwas tun? Ich verstehe es nicht recht. Wie können wir Ilkar helfen?«
    »Wir sind nicht sicher«, sagte Kild’aar, »und auf jeden Fall müssen wir alle mitwirken. Menschen, Wesmen und Elfen. Der Rabe hat aber etwas an sich, das heller strahlt als das Leben selbst. Wenn ihr zusammen seid, könnt ihr etwas erreichen, das einem Einzelnen nie möglich wäre und das niemandem sonst gelingen würde. Ich kann es nicht erklären, aber Rebraal und Auum haben es gesehen, und alle, die euch begegnen, können es spüren. Wenn wir recht haben, ist es eine ungeheure und vielleicht unmögliche Aufgabe, aber wir müssen es versuchen.«
    »Ihr sagt mir nichts, was ich nicht schon weiß. Mir ist allerdings nicht klar, was der Rabe ausrichten könnte, mal

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