Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Nahrung fand, wo der getroffene Dämon gestürzt war. Als die ersten Entsetzensschreie aus der Bibliothek ertönten, drehte er sich um und wollte sie warnen, dass es noch viel enger wurde, als sie zuvor vermutet hatten.
     
    Die vier noch lebenden Magier kamen mit erschreckender Geschwindigkeit angeflogen. Links und rechts meldeten Späher die Positionen von Dämonen, die sich allmählich wieder auf die Xeteskianer vor dem Turmkomplex konzentrierten. Gut gezielte Feuerkugeln schossen in hohem Bogen hinaus. Im dünnen Nebel heulten die Dämonen, und der Lärm nahm zu, als immer mehr von der Beute in der Luft abließen. Im Zentrum hielten die magischen Verteidiger mit dunkelblauen Kraftkegeln und Eiswind einen schmalen Korridor frei.
    »Wir ziehen uns langsam zurück!«
    Chandyrs Befehl unterdrückte die allmählich aufkommende Panik. Sie mussten den richtigen Augenblick abpassen, sonst würden sie bei der Rettung der Dordovaner viele Magier verlieren. Vuldaroq flog an der Spitze, die anderen drei folgten dicht hinter ihm. Sie hatten jeden Gedanken
daran aufgegeben, der Masse der Dämonen auszuweichen, sondern flogen einfach geradeaus zu den Türen des Komplexes. Es wurde knapp.
    »Wir bereiten eine Feuerwand vor«, rief er einem Magier an seiner Seite zu.
    Die Männer formten die starre, einseitige Struktur, in die ein Mechanismus eingebaut war, der die Flammen nach einer Weile langsam wieder ersterben ließ. Es war ein statischer Spruch. Sie konnten ihn wirken und dann vergessen. Im einem Augenblick wie diesem war das wirklich ein Segen.
    Links wurden die Rufe auf einmal lauter. Die Dämonen griffen erbittert ihre Flanke an und drohten die schwache magische Abwehr zu überwältigen.
    Auf einmal hörte er Chandyrs leise Warnung. »Es muss sofort geschehen, Mylord.«
    Dystran nickte. »Alles bereit«, sagte er.
    »Die letzten Sprüche, dann ziehen wir uns zurück«, rief Chandyr. »Nicht zurückschauen, lauft in die Kalträume. Einige Männer halten sich bereit, falls die Bastarde unseren Freunden nach drinnen folgen. Los!«
    Einige Herzschläge später schlug eine Salve von Sprüchen in die Hauptmasse der Dämonen ein, die noch hundert Schritte entfernt waren, aber rasch aufschlossen. Links waren sie sogar noch näher. Der Nebel war verdampft, Schreie erfüllten die Luft, und Kälte strömte über das Kolleg. Eiswind fand seine Ziele und riss den Opfern die Haut vom Leib. Doch es waren zu viele Gegner. Sie verdunkelten den Himmel und sammelten sich jetzt auch vor dem Kolleg am Boden. All die Sprüche hatten den Verteidigern nur wenige Augenblicke erkaufen können.
    »Lauft!« Chandyr führte die Truppe zu den Türen zurück und blieb noch einmal bei Dystran stehen, der bis zum
Rand des Kaltraums zurückgewichen war. Soldaten und Magier stürmten vorbei. Von links, von rechts und von oben kamen Dämonen. Der Korridor, durch den die Dordovaner flogen, wurde enger, die vier flogen jetzt hintereinander, um den Dämonen ein möglichst kleines Ziel zu bieten. Der letzte Magier wagte nicht, sich umzusehen. Ein riesiges geflügeltes Biest schlug nach seinen Füßen und verfehlte sie um Haaresbreite.
    »Wartet noch einen Augenblick«, sagte Dystran, der die Angst des Magiers neben ihm spürte. Vuldaroq war noch fünfzig Schritte entfernt. »Gut, und jetzt geben wir ihnen etwas, worüber sie sich freuen werden.«
    Die beiden Magier wirkten ihre Sprüche. Parallele Flammenwände, vierzig Fuß hoch und hundert Fuß lang, sprangen zu beiden Seiten der Tür empor. Die Dämonen, die von der Flanke her angriffen, mussten anhalten, und die in der Luft darüber schwenkten ab. Vuldaroq stürmte weiter.
    »Bei den Göttern«, murmelte Dystran und stolperte in den Komplex zurück, während er Chandyr und die anderen Magier mit sich zog. »Wir müssen ihren Sturz abfangen. Stellt euch vor die Säule. Es wird wehtun.«
    Er war erst ein paar Schritte weit gekommen und hatte sich gerade umgedreht, als Vuldaroq durch die Tür flog. Der Kaltraum unterbrach den Mana-Fluss, die Schattenschwingen verschwanden, und er stürzte ein Dutzend Fuß tief ab, überschlug sich und purzelte auf die harte Wand von Dystrans Turm zu. Vuldaroqs Glück war es, dass Dystran ihn zuvor erreichte und vor dem Zusammenprall bewahrte.
    Gleich danach flogen die anderen drei herein, stürzten ab und überschlugen sich. Magier eilten zu ihnen. Hinter ihnen folgten drei Dämonen, die zu wütend waren, um jetzt noch umzukehren, einer so groß wie eine Kutsche und
zwei

Weitere Kostenlose Bücher