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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Strategie, um zu erreichen, dass sie dieses Ziel nie erreichen. Und zwar schnell.«
     
    Arabelle duckte sich unter einem tödlichen Schlag hinweg und zog dem Dämon das Schwert mit der Rückhand über die Brust. Er heulte und stolperte zurück. Vier ihrer Männer kamen.
    »Haltet ihn dieses Mal fest, haltet fest!«
    Zwei waren schon tot, weil der Dämon ihre Seelen berührt hatte. Zwei andere standen noch bei ihr, einer davon
ein Magier, der sofort einen Spruch wirken konnte, falls die Gefangennahme misslang. Sie hatten das Biest in die Enge getrieben, nachdem sie durch tagelange Überwachung aus den oberen Fenstern des Turms eine gewisse Regelmäßigkeit in seinen Bewegungen festgestellt hatten. Sie wussten, was der Dämon tat. Er suchte nach den Eingängen ihrer Tunnel, vor allem in einer Sackgasse nahe der Nordmauer des Kollegs. In dieser Nacht hatten sie ihm aufgelauert.
    Der Plan war einfach, doch sie hatten die Kraft des Wesens unterschätzt. Ihre ersten Schläge hatten es nicht genügend geschwächt, und es hatte viel zu leicht zwei Opfer schnappen können. Diesen Fehler würde Arabelle nicht noch einmal begehen.
    »Makkan, Terol, schlagt zu!«
    Die Hiebe hagelten auf den Körper und Kopf des Dämons herab. Die anderen beiden Männer packten die Arme und hielten sie am Boden fest. Der Dämon krümmte seine Krallen und Klauen und wollte die Angreifer mit seiner tödlichen Berührung ausschalten, konnte das Handgelenk aber nicht weit genug drehen. Es war ein großer Dämon, der mehr als sechs Fuß maß. Der haarlose Körper war himmelblau, unter der Haut sah man die Adern und Muskeln zucken. Seine schwarzen, dünnen und durch Mana erzeugten Flügel flatterten hilflos auf dem Boden. Er heulte und kreischte und schnappte mit dem zahnlosen Mund. Ihnen blieb nicht viel Zeit.
    Arabelle und die beiden anderen Männer näherten sich ihm. Sie hielten seine Beine fest, dann trat sie an seinen Kopf.
    »Und wenn du dich noch so sehr wehrst, du kommst mit. Ich kann meinen Magier anweisen, dich zu unterwerfen, oder du hörst freiwillig auf, dich zu wehren.«

    Die schwarzen Knopfaugen des Dämons starrten sie böse an, die Zunge fuhr nervös aus dem lippenlosen Mund. Dann entspannte und beruhigte er sich und sah sie unverwandt an.
    »Lasst ihn ja nicht los«, warnte sie die anderen, ohne seinem Blick auszuweichen. »Genau darauf wartet er.«
    Der Dämon knurrte und fauchte wütend. »Trotzdem gehört ihr alle jetzt uns«, sagte er.
    »Mag sein, aber du spielst dabei nicht mehr mit.« Sie wandte sich an ihre Leute. »Also gut, los jetzt. Lasst uns nach drinnen gehen.«
    Der Dämon wehrte sich wieder, als sie ihn hoben; er wand sich, zuckte mit allen Gliedern und bog den Rücken durch, doch die Männer, die Arabelle ausgesucht hatte, waren kräftig und entschlossen und ließen sich nicht beirren.
    Als sie durch die Straßen zum nördlichen Tunneleingang liefen, hörten sie die Rufe der anderen Dämonen, auf die ihr Gefangener brüllend und kreischend antwortete. In der nächtlichen Stille von Lystern, wo man sonst höchstens einen einsamen hohlen Schrei vernahm, rauschten nun Hunderte von Flügeln. Fast hätte Arabelle den Mut verloren. Endlich hatten sie einen gefangen, doch in der Stadt waren noch Tausende, und jeden Tag wurden es mehr. Sie riss sich zusammen. Sie durfte nicht vergessen, warum sie hier draußen unterwegs war.
    Der Tunnel war geräumig. Am Eingang legten Magier Sprengfallen, bevor sie den Entführern folgten. Sie mussten jetzt davon ausgehen, dass die Dämonen diesen Tunnel finden würden, doch er hatte seinen Zweck erfüllt. Wenigstens würden die Sprengfallen noch einige Biester in den Tod reißen.
    Im Zentrum der Kalträume gab es einen etwa fünfzig Fuß weiten freien Bereich. Dort konnten sich die Magier
ausruhen und ihr Mana auffrischen. Der Dämon keuchte, als er durch die Kalträume geschleppt wurde, und atmete erst wieder auf, als sie das Zentrum der großen Halle erreichten, wo das Mana frei fließen konnte. Arabelle befahl ihren Leuten, den Dämon auf den Boden zu legen. Sofort kamen andere gerannt, die den Entführern halfen und das Wesen festhielten, sodass es sich nicht mehr bewegen konnte.
    Endlich bekamen sie eine Atempause. Der Dämon drehte den Kopf hin und her und versuchte, sich zu orientieren. Arabelle blickte auf ihn hinab und lächelte.
    »Wir haben dich erwischt«, sagte sie.
    Der Dämon fauchte, wieder fuhr die spitze Zunge aus dem Mund. Dann beruhigte er sich abrupt und blickte

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