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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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bewegte
unbehaglich die Schultern.
    »Was ist? Haben Sie noch nie
zuvor gesehen, wie jemand Kaffee macht?«
    »Dieser Fallan«, sagte ich,
»drückt sich auf seltsame Weise aus. Gerade eben hat er mir erzählt, Sie
hielten nach außen hin eine Fassade der Tapferkeit aufrecht.«
    »Und?«
    »Ich finde Tapferkeit nicht das
Auffallendste an Ihrer Fassade.«
    Sie biß sich auf die
Unterlippe, um ein aufkommendes Lächeln zu unterdrücken. »Was Jeff nicht hat,
ist Sinn für Humor. Aber er ist trotzdem ein netter Kerl.«
    Ich nahm meine Tasse entgegen
und löffelte Zucker hinein. »Der Countysheriff hat
ebenfalls keinen Sinn für Humor. Als ich ihm unsere Theorie von dem
Superfassadenkletterer unterbreitete, der achtzehn Meter hoch an einer glatten
Wand hinaufkletterte, um Goldie Bakers Leiche in Ihrem Badezimmer abzuladen,
fand er es gar nicht komisch. Er wollte wissen, weshalb ich Sie nicht wegen
Mordverdachts festgenommen habe.«
    »Und was haben Sie dazu
gesagt?«
    »Ich erklärte ihm, es sei
schwierig, die Sache hieb- und stichfest zu machen, ohne die Mordwaffe gefunden
zu haben, und er meinte, Sie hätten mehr als ausreichend Zeit gehabt, sich
ihrer zu entledigen, bevor ich ein traf.«
    Ihre dunklen Augen waren
besorgt, während sie mich eindringlich ansah. »Ich habe Ihnen vorgestern nacht die Wahrheit gesagt, Lieutenant. Ich
schwöre es.«
    »Ich würde Ihnen das gern
glauben, Eleanor«, sagte ich.
    »Soll das heißen, daß Sie’s
nicht tun?«
    »Würden Sie es tun?«
    »Nein, vermutlich nicht.« Tasse
und Untertasse klirrten flüchtig in ihren Händen. »Es klingt unglaubhaft, wie?
Ich schlafe in meinem Bett — beide Wohnungstüren sind verschlossen, die Sicherheitskette
ist vorgelegt — dann benutzt jemand meinen Namen und meine Adresse, um einen
Mord zu melden! Und als Sie eintreffen, bestreite ich alles. Nur...«, sie
schauderte unwillkürlich, »... daß die ganze Zeit über, seit vielleicht einer
halben Stunde, nachdem ich ins Bett ging, Goldie Bakers Leiche im Badezimmer
gewesen ist.«
    »Was mich außerdem daran
stört«, sagte ich, »ist, daß kein Mensch ein so miserabler Lügner sein kann, es
sei denn, er bemüht sich darum.«
    »Oder er erzählt die Wahrheit.«
    »Auch das«, pflichtete ich bei
und stellte meine Tasse auf den Küchentisch. »Wissen Sie noch was — Sie machen
auch miserablen Kaffee.«
    »Das war Ihre Idee«, erwiderte
sie.
    »Erzählen Sie mir vom Leben und
von den Hoffnungen Eleanor Dolans .«
    »Fällt das unter die Vorschriften
zur Vernehmung einer Tatverdächtigen, Lieutenant?« Sie versuchte zu lächeln,
schaffte es jedoch nicht recht.
    »Was sonst?«
    »Ich habe Ihnen vorgestern alle
maßgeblichen Fakten erzählt.«
    »Fünfundzwanzig Jahre alt;
tüchtige Privatsekretärin mit einem sehr langweiligen Privatleben.« Ich grinste
sie an. »Wie paßt der gutaussehende, höfliche Jeff Fallan dazu?«
    »Der ist mein Boß.« Diesmal
schaffte sie es mit dem Lächeln. »Und geben Sie sich keinen wilden
Vorstellungen hin, nur weil er zufällig da war, als Sie eintrafen, Lieutenant.
Er kam nur aus Nettigkeit und weil er sich Sorgen um mich macht. Er möchte
seine Privatsekretärin so schnell wie möglich wieder in ihrem Job sehen.«
    »Er scheint ein netter Bursche
zu sein«, gab ich zu. »Was tut er?«
    »Jeff ist Erster
Vizepräsident«, sagte sie mit einem Unterton von Stolz in der Stimme. »Meiner
Meinung nach wird er innerhalb der nächsten zwei Jahre Präsident der Firma
sein.«
    »Was für eine Firma ist das?«
    »Die >Allied Concepts <«, sagte sie beiläufig. »Von der haben Sie
sicher noch nie was gehört?«
     
     
     

5
     
    Das weiße Mobiliar und die
getäfelten Wände hatten etwas Kahles, und es war nicht schwierig
herauszufinden, welches wichtige Element fehlte. Kein rothaariges Mädchen saß
hinter dem Schreibtisch. Ich öffnete die innere Tür und trat in Marcos Büro,
wobei ich feststellte, daß es ebenfalls leer war. »Vielleicht kann ich Ihnen
helfen?« erkundigte sich eine barsche Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich um und sah
einen dünnen Burschen mit einem ungeduldigen Gesichtsausdruck dastehen. Er
mochte um dreißig herum sein, wirkte aber wegen seiner vorzeitigen Glatze
älter. Die kalten grauen Augen saßen über der großen, gebogenen Nase tief im
Kopf und waren schlicht ausdruckslos.
    »Ich suche Marco«, sagte ich.
    »Er kommt heute nicht mehr zurück.«
    »Die Empfangsangestellte war
nicht da, deshalb bin ich einfach hier hereingegangen.«
    »Sie ist

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