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Die Leiche im rosa Nachthemd

Die Leiche im rosa Nachthemd

Titel: Die Leiche im rosa Nachthemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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warten.
Ich komme herüber. Es ist wichtig.«
    »Gut. Hat sich eine junge Dame
bei dir gemeldet?«
    »Eine junge Dame?«
    »Ja. Eine alte Bekannte vor
dir, wie sie sagte. Ihren Namen hat sie nicht genannt. Es hörte sich echt an,
deshalb habe ich ihr deine Adresse gegeben.«
    »Na gut. Vielleicht höre ich
noch von ihr. Vielen Dank, Elsie. Sag Bertha, daß ich gleich da bin.«
    Ich legte auf, ging zurück in
mein Zimmer und zog mich an. Dann stürzte ich mich mit Todesverachtung in den
dichten Nachmittagsverkehr. Es war zehn vor sechs geworden, als ich im Büro
eintrudelte.
    Elsie Brand war inzwischen
gegangen. Bertha Cool erwartete mich. »Schöne Sitten, Donald. Du verschläfst
den ganzen Nachmittag, und mich bringst du um meinen Feierabend. Wo brennt’s
denn?«
    »Gibt’s was Neues von unserem
Freund Smith?«
    Sie strahlte auf. »Allerdings,
mein Kleiner. Er war hier. Und hat mir einen hübschen Batzen Geld dagelassen?«
    »Wann war das?«
    »Vor einer knappen halben
Stunde. Er war sehr nett. Aber ziemlich nervös.«
    »Was wollte er denn?« fragte
ich.
    »Über den politischen Aspekt
hat er sich nicht ausgelassen«, sagte sie. »Aber ich hab’s zwischen den Zeilen
gelesen. Er sagte, wir sollten weiter nach Mrs. Lintig suchen. Er selbst steckte
noch in einigen anderen Schwierigkeiten und würde unsere Dienste brauchen. Wir
sollten hart am Ball bleiben. Du hast einen sehr guten Eindruck auf ihn
gemacht, Donald. Er legte besonderen Wert darauf, daß du den Fall weiter
bearbeitest. Du hättest einen guten Kopf, meint er.«
    »Was hat er denn ausgespuckt?«
wollte ich wissen.
    »Eine nette runde Summe«,
antwortete Bertha vorsichtig.
    »Wieviel?«
    »Na hör mal!« empörte sich
Bertha. »Die Finanzen sind mein Ressort.«
    »Wieviel?« wiederholte ich
ungerührt.
    Sie sah mich feindselig an und
preßte die Lippen zusammen.
    »Raus damit, Bertha«, sagte
ich. »Ich frage aus einem ganz bestimmten Grund. Er will, daß ich den Fall
weiter bearbeite. Wenn ich dich jetzt sitzenlasse, bist du aufgebrummt.«
    »Das wirst du nicht tun,
Kleiner.«
    »Wer sagt das?«
    Sie dachte eine Weile nach.
Schließlich brachte sie es heraus. »Tausend Dollar.«
    »Hab’ ich mir’s doch gedacht.
So, und jetzt machen wir zwei beide eine kleine Spazierfahrt.«
    »Wohin?«
    »Zu Evaline Harris.«
    »Ach, zu der...«
    »Jawohl — zu der.«
    »Bei der erreichst du doch
allein mehr, Donald.«
    »Das glaube ich nicht. Es wird
Zeit für ein Gespräch von Frau zu Frau.«
    »Wie du weißt, kann ich mit
sehr viel fraulicher Sanftheit nicht aufwarten.«
    »Na wenn schon. Also — was
ist?«
    »Was ist eigentlich in dich
gefahren, Donald? Weshalb die Eile? Du bist ja ganz zappelig.«
    »Ich habe nachgedacht«, meinte
ich.
    »Das kannst du wenigstens!« Sie
ging zum Spiegel, puderte sich die Nase und malte sich die Lippen an. Ich
tigerte ungeduldig auf und ab und sah von Zeit zu Zeit sehr betont auf die Uhr.
»Hat Dr. Alfmont gesagt, wann er angekommen ist oder wann er wieder
zurückfährt?« erkundigte ich mich.
    »Er hat noch einmal darum
gebeten, daß wir von ihm nicht als Dr. Alfmont sprechen, Donald. Wir sollen ihn
hier im Büro in unseren Gesprächen ebenso wie in unseren Berichten immer als
Dr. Smith bezeichnen.«
    »Kann er haben. Hat er gesagt,
wann er angekommen ist oder wann er zurückfährt?«
    »Nein.«
    »Trägt er einen grauen Anzug?«
    »Ja.«
    »Hat er gesagt, was er in der Stadt
zu tun hatte?«
    »Dein Besuch hatte ihm zu
denken gegeben. Er wollte sich wegen seines Kündigungsschreibens bei mir
entschuldigen und mir eine weitere Rate dalassen.«
    »Können wir jetzt gehen?«
    »Weshalb hast du es bloß so
eilig, Donald?«
    »Weil ich glaube, daß Evaline
Harris uns etwas zu sagen hat.«
    »Du hattest doch den ganzen
Nachmittag zur Verfügung. Warum jetzt plötzlich die Aufregung?«
    »Ich war zu kaputt, um klar
denken zu können. Die Sache ist mir eben erst eingefallen.«
    »Also schön, Kleiner. Ich bin
soweit.«
    »Ich brauche noch ein paar
Spesen.«
    »Was? Schon wieder?«
    »Ja.«
    »Donald, ich kann doch
nicht...«
    »Das wird ein großer Fall,
Bertha. Etwas anderes als die kleinen Fische, die du gewohnt bist. Die tausend
Dollar sind erst der Anfang.«
    »Ich wünschte, ich könnte
deinen Optimismus teilen.«
    »Nicht nötig — solange wir die
Einnahmen teilen.«
    »Du hast die vorige Zahlung
noch nicht abgerechnet.«
    »Kommt noch.«
    Sie seufzte, kramte die Kasse
hervor, nahm zwanzig Dollar heraus und drückte sie mir in

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