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Die Leichenuhr

Die Leichenuhr

Titel: Die Leichenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleichzeitig auf dem einen Zeiger widerspiegelte.
    Der Zeiger war gleichzeitig eine Mordwaffe. Sehr wohl erkannte ich die dunklen Flecken auf dem Metall und auch die beiden hohen Spitzen.
    Perfider und perfekter konnte ein Mordinstrument nicht sein. Ich konnte nicht anders und mußte mich einfach schütteln.
    Lizzy Lamotte bewegte sich um die Uhr herum wie ein Gespenst. Es war nichts zu hören. Sie schien über dem Boden zu schweben, anstatt ihn zu berühren, und sie hatte den Kopf leicht zurückgelegt, um das Zifferblatt anschauen zu können. Sie lächelte.
    Ein Lächeln, das mir wissend, verloren und gleichzeitig gefangen vorkam. Es vereinigte alles. Es sagte mehr als irgendwelche Erklärungen. Für mich stellte es die intensive Verbindung zwischen Lizzy und dieser verdammten Leichenuhr dar.
    Es brannten fünf Kerzen. Sie steckten in Haltern oder Leuchtern, waren gut verteilt, so daß sie nur diese eine Lichtinsel innerhalb der Dunkelheit schufen.
    Mit einem langen Schritt näherte sich Lizzy der Ballustrade und schaute auf mich herab. Die Beretta hatte sie nicht aus der Hand gelegt. Durch sie unterstrich sie den nächsten Befehl.
    »Komm zu mir!«
    »Jetzt?«
    »Ja.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Was ist mit den beiden Toten hier. Sie liegen in zwei Särgen und…«
    »Sie machten einen Fehler, ebenso wie Jules Vangard.«
    »Wer ist das?«
    »Ihm gehörte der Polo. Ich habe ihn in den Kofferraum geklemmt. Werde ihn aber bald wegschaffen.«
    Ähnliches hatte ich mir schon gedacht, schluckte meine Wut runter und wollte wissen, welche Fehler die Männer begangen hatten.
    »Das ist ganz einfach, Sinclair. Sie glaubten, mich besitzen zu können. Aber ich lasse mich von ihnen nicht vorführen, das habe ich nicht nötig. Ich bin diejenige, die erklärt, wo es langgeht. Ich habe sie benutzt. Als sie dann die Beziehung intensivieren wollten, mußten sie sterben.«
    »Ich sah das viele Blut auf ihrer Kleidung. Hast du sie getötet?«
    »Nein, es war die Uhr!«
    Das hatte ich wissen wollen. Sie mußten auf die gleiche Art und Weise ums Leben gekommen sein wie auch Chronos, und das hatte er mir in meinen Träumen gezeigt. Es stand auch für mich fest, daß ich der einzige war, der Lizzy Lamottes Mordterror und den der Leichenuhr stoppen konnte. Die Uhr war vorhanden. Sie mußte zerstört werden, weil sie den finsteren Mächten geweiht war. Durch die Kraft Luzifers war es ihr gelungen, die Zeiten zu verändern oder mit ihnen zu spielen.
    Nur standen meine Chancen ziemlich schlecht, denn Lizzy besaß die Waffe.
    »Komm schon!« forderte sie mich auf.
    Okay, du brauchst keine Angst zu haben. Es wird klappen. Ich lächelte kalt und ging auf die Treppe zu. Das Licht von oben erreichte sie kaum, ich sah die letzten Stufen nur, über die farblich unterschiedliche Reflexe huschten.
    An der rechten Seite wurde die Treppe durch ein Geländer gesichert.
    Meine Finger glitten über den metallenen Handlauf hinweg, während ich Stufe für Stufe hochging.
    Meinem Verderben entgegen?
    Daran glaubte ich nicht. Zwar war ich kein unverbesserlicher Optimist, aber man hatte mir eine Waffe gelassen. Es war mein Kreuz, das nach wie vor verborgen unter der Kleidung hing.
    Es war kein Allheilmittel, aber gegen die Mächte der Hölle konnte ich es wirkungsvoll einsetzen, was auch Hector de Valois gewußt hatte. Er war einmal der Besitzer des Kreuzes gewesen.
    Lizzy Lamotte erwartete mich. Noch immer hielt sie die Waffe mit beiden Händen fest. Der Kerzenschein umflorte sie. Das weiße Leichenhemd hatte Flecken bekommen, die sich bewegten wie rote, gelbe und auch dunkle Inseln. Die Waffe machte jede meiner Bewegungen mit. Dann war sie auf meine Stirn gerichtet. Die letzte Stufe.
    Mit einem großen Schritt überwand ich auch sie, um dann vor Lizzy zu stehen.
    Das heißt, es befand sich noch ein genügend großer Raum zwischen uns. Eine Kugel würde mich immer erwischen, wenn ich versuchte, einen Angriff zu starten.
    Sie lächelte mich an. »Die Uhr«, flüsterte sie, »hast du sie nicht sehen wollen?«
    »Stimmt.«
    »Wolltest du sie nicht auch vernichten?«
    »Das gebe ich zu.«
    »Das wirst du nicht schaffen. Sie ist zu mächtig. Durch sie treibt der Geist der Hölle. Schau dir das Zifferblatt an. Ist es nicht wahnsinnig groß?«
    Ich brauchte nur den Kopf ein wenig nach rechts zu drehen, um dies bestätigt zu bekommen. Es war sehr groß, unnatürlich groß, höher als ein ausgewachsener Mensch. Man mußte schon die Leiter benutzen, um ihre Oberseite

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