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Die Leichenuhr

Die Leichenuhr

Titel: Die Leichenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Rest mußte auch noch zu schaffen sein. Dann bekam ich Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht, weil ich mich nur noch mit einer Hand festhielt.
    »Was willst du hier?« schrie Lizzy. »Geh zurück in die Welt der Toten, wo du nie mehr Ruhe finden sollst. Hier will ich dich nicht mehr haben!«
    Chronos gab keine Antwort. Er schien auch nicht auf telepathischem Weg mit ihr Kontakt aufnehmen zu wollen, er stand nur da.
    Kein Laut war zu hören, als sich das Gespenst aus der Vergangenheit bewegte. Selbst Lizzy bekam so etwas wie Furcht, denn sie wich vor ihm zurück.
    Chronos ließ sich nicht beirren. Er hatte etwas gutzumachen, und er würde es tun. Sie schoß!
    So gut, wertvoll und sicher geweihte Silberkugeln auch waren, gegen Geister richteten sie nichts aus. Die waren feinstofflich, und auch hier schlug die Kugel durch den Körper. Sie hielt die wie mit Puderzucker bestreut wirkende Geistergestalt nicht auf, die endlich ihre Totenruhe finden wollte.
    Das war auch Lizzy klargeworden. Nur wollte sie nicht aufgeben und fuhr wieder herum. Um Gallio kümmerte sie sich nicht, es gab ja noch mich.
    Ich hatte endlich mein Kreuz frei, als ich ihre Bewegung sah. Sie entdeckte mich und sah, daß ich mich nur mit einer Hand festhielt. In der anderen hielt ich das Kreuz, und ich wollte es ihr entgegenschleudern.
    Dabei mußte ich eine gewisse Entfernung überbrücken. Ich konnte es nicht aus dem Handgelenk werfen, holte etwas aus und erreichte dadurch eine Gewichtsverlagerung.
    Was ich hier so langsam berichte, ging in Wirklichkeit ziemlich schnell.
    Da wurden mehrere Bewegungen fast zu einer, weil sie zeitgleich abliefen, und ich mutete mir, ohne es selbst nachvollziehen zu können, einfach zu viel zu.
    Ich hatte meine instabile Lage vergessen und rutschte ab. Da ich schon zum Wurf angesetzt hatte, fiel ich mit der Brust genau auf den Zeiger zu…
    ***
    Suko hoffte nur, daß er diesmal nicht auch zu spät kommen würde. Bis zu seinem Ziel waren es nur wenige Schritte. Er verlor noch Zeit, weil er an der Vorderseite des Gebäudes entlanglief. Dort konnte er keinen Eingang entdecken, wenigstens keinen, der offen war. Aus einer gewissen Entfernung hörte er die Stimmen der Zirkusleute. Es war ihm auch egal, ob sie ihn entdeckten. Er sah zu, daß er so schnell wie möglich auf die Rückseite gelangte.
    Seine Füße bewegten sich stampfend über den nassen Rasen. Der Untergrund war rutschig, und an der Rückseite des Baus schimmerten kleine, mit Wasser gefüllte Mulden wie große Augen.
    Suko sprang über ein Hindernis hinweg und hatte endlich die schmale Tür gesehen.
    Er atmete auf, riß sich gleichzeitig zusammen. Er beging nicht den Fehler, wie ein Irrer in diesen Bau zu stürmen. Zu tödlich konnten die Überraschungen sein, die ihn dort erwarteten.
    Er zerrte die Tür weiter auf, um sich durch den Spalt in die muffige Düsternis zu schieben. Suko stieg ein penetranter Geruch in die Nase.
    Er sah Licht und hörte Stimmen.
    Lizzy und sein Freund John Sinclair unterhielten sich. In diesem Augenblick fiel dem Inspektor ein Stein vom Herzen. Die Leichenuhr hatte noch kein neues Opfer bekommen.
    Er atmete scharf aus. Mit ausgestreckten Armen ging er vor. Hindernisse erschienen vor und neben ihm. Er wußte nicht, um was er sich alles herumwand, für ihn war wichtig, dorthin zu gelangen, wo sich die Lichtquelle befand.
    Durch Glück und Zufall fand er den normalen Weg für Besucher. Suko turnte über den Zaun, hörte alles deutlicher und begriff auch, daß es seinem Freund nicht besonders gut ging.
    Dann fiel ein Schuß!
    Suko blieb beinahe das Herz stehen. War John getötet worden? Er hätte beinahe vor Wut geschrien, beherrschte sich und dachte dabei an seine Aufgabe.
    Er mußte weiter und dieses verdammte Wesen vernichten. Noch eine Kurve, er sah die Treppe, und als er dann nach oben schaute, entdeckte er die vom Kerzenschein beleuchtete Szenerie.
    Ihm stockte der Atem, denn er war in dem Augenblick eingetroffen, wo sich alles veränderte.
    Über die weiße Gestalt dachte er nicht nach, er sah nur Lizzy Lamotte und vor allen Dingen seinen Freund John, der oben auf dem Zifferblatt der Uhr herumturnte, sogar sein Kreuz festhielt, doch nicht dazu kam, es einzusetzen.
    Er rutschte ab, und er fiel genau auf die beiden tödlichen Zeiger zu!
    ***
    Mein Gott, ich sterbe!
    Dieser Ruf jagte durch meinen Körper. Ich hatte das Gefühl, von einer Flamme vernichtet zu werden.
    Aufgespießt und von Blut besudelt. Das endgültige Aus.
    Wieso

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