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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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war ausgeschaltet! Klopfte er nur auf den Busch?
    »Ich bin nicht sicher, ob ich ihn schon mal gehört habe, Claude. Gerhard … Kröger, war das der Name?«
    »Jetzt werden Sie wirklich beleidigend. Aber ich will darüber hinwegsehen, weil meine Information einfach zu wichtig ist. Kröger ist in Paris, er ist mir nachgegangen und hat mich auf der Straße angesprochen. Um es kurz zu sagen, er hat mir in klaren Worten gesagt, ich müsse ihn entweder zu Harry Lennox führen oder ich wäre ein toter Mann.«
    »Das kann ich nicht glauben! Warum sollte er ausgerechnet zu Ihnen kommen?«
    »Dieselbe Frage habe ich ihm auch gestellt, und seine Antwort war so, wie ich es erwartet habe. Ich habe Leute in Deutschland wie in den meisten anderen Ländern auch. Vor einem Jahr habe ich um das Leben eines Mannes gefeilscht, der von einer Gruppe Skinheads in Mannheim festgehalten wurde. Ich habe ihn für etwa sechstausend Dollar freibekommen, geschenkt, würde ich sagen. Trotzdem hatten sie den Namen des Deuxième und wußten, daß ein solcher Handel nicht ohne meine Billigung abgeschlossen werden konnte.«
    »Aber von Gerhard Kröger hatten Sie bisher nie gehört?«
    »Erst gestern abend, das sagte ich doch gerade. Ich ging also in mein Büro zurück und habe mir die Aufzeichnungen der letzten fünf Jahre angesehen; aber da war nichts. Übrigens er wohnt im Hotel Lutetia, Zimmer achthundert, und erwartet, daß ich ihn anrufe.«
    »Um Himmels willen, schnappen Sie sich den Mann.«
    »Oh, der läuft uns nicht weg, Wesley. Das kann ich Ihnen versichern. Aber warum nicht eine Weile mitspielen? Er arbeitet sicher nicht solo, und wir sind schließlich hinter größeren Fischen her.«
    Eine Welle der Erleichterung schlug über Sorenson zusammen. Claude Moreau war sauber! Wenn er für die Bruderschaft tätig wäre, hätte er ihm nie Gerhard Kröger angeboten, mit Hotel und Zimmernummer!

    »Falls Ihnen das guttut«, sagte der Direktor von Cons-Op, »ich selbst war auch eine Weile ausgeschlossen. Wissen Sie warum? Weil wir beide einmal zusammengearbeitet haben, speziell in Istanbul, wo Sie so liebenswürdig waren, meinen Arsch zu retten.«
    »Sie hätten für mich dasselbe getan.«
    »Das habe ich der Agency auch ziemlich aufgebracht erklärt, und das werde ich ihnen noch einmal sagen, noch deutlicher.«
    »Einen Augenblick, Wesley«, sagte Moreau langsam. »Weil wir gerade von Istanbul reden. Erinnern Sie sich daran, daß die Apparatschiks des KGB glaubten, Sie wären ein Doppelagent, praktisch ein Informant für ihre Vorgesetzten in Moskau?«
    »Aber sicher. Die haben gelebt wie die Kalifen mit allen Reichtümern des Topkapi um sich herum. Sie hatten eine Höllenangst.«
    »Also haben sie Sie ins Vertrauen gezogen, nicht wahr?«
    »Natürlich. Sie haben mir alles Mögliche erzählt, um ihre Lebensweise zu rechtfertigen. Das meiste davon war der reinste Blödsinn, aber nicht alles.«
    »Aber sie haben Sie doch in ihr Vertrauen gezogen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann lassen Sie doch für den Augenblick alles beim alten. Ich stehe immer noch draußen, bin nicht vertrauenswürdig. Vielleicht kann ich einiges von unserem Freund, Herrn Dr. Kröger, erfahren.«
    »Und dazu brauchen Sie vorher etwas.«
    »›Alles Mögliche‹, wie Sie gerade in bezug auf Istanbul gesagt haben. Es braucht nicht sehr genau zu sein, aber es sollte relativ akzeptabel sein.«
    »Zum Beispiel?«
    »Wo Harry Lennox ist?«
    Es gab keinen Harry Lennox. Wieder kamen Sorenson Zweifel. »Das weiß nicht einmal ich«, sagte er.
    »Ich meine nicht, wo er wirklich ist«, sagte Moreau, »nur wo er sein könnte. Etwas, das Kröger und seine Hintermänner glauben können.«

    Die Zweifel wurden schwächer. »Nun, es gibt da eine Organisation, sie nennt sich die Antineos -«
    »Davon wissen sie«, unterbrach ihn Moreau. »Diese Leute sind nicht auffindbar. Etwas anderes.«
    »Sie wissen sicherlich auch über Witkowski und diese de Vries Bescheid -«
    »Ja, natürlich«, bestätigte der Chef des Deuxième. »Geben Sie mir eine Stelle, wo die mit ein paar Recherchen erfahren könnten, wie Ihre Leute vorgehen.«
    »Ich denke, das würde Marseille sein. Wir bemühen uns, das Rauschgiftembargo zu erzwingen; zu viele unserer Leute sind entweder gekauft worden oder verschwunden. Wenn jemand hinsieht, sind wir sogar ziemlich auffällig. Das ist eine Art Abschreckungsmaßnahme.«
    »Das ist gut. Das werde ich verwenden.«
    »Claude, ich will ehrlich sein. Ich möchte, daß Sie hier drüben

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