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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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werde das Witkowski übergeben, und der wird es an Moreau im Deuxième Bureau weitergeben. Wir werden Vaultherins Vergangenheit unter die Lupe nehmen … und uns diese Exklusivrechte im Loiretal näher ansehen.«
    »Was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Keine Ahnung, ich möchte mich einfach näher damit befassen. Möglicherweise hat jemand einen Fehler gemacht … Und vergiß nicht, Bobby, ich bin nie hiergewesen. Das könnte ich gar nicht, ich bin nämlich tot.«
     
    Es war halb zehn Uhr abends. Die Botschaftsküche hatte Karin und Drew in den privaten Gemächern des Botschafters ein hervorragendes Abendessen serviert. Die Stewards hatten den Tisch im Speisezimmer mit exquisitem Kristall und Kerzen gedeckt und zwei Flaschen vorzüglichen Weins - eine Flasche roten Pommard auf Zimmertemperatur (für das bifteck , das Lennox sich dick und blutig bestellt hatte) sowie einen gekühlten Chardonnay (zu Karin de Vries’ Seezungenfilet Almondine). Daniel Courtland hatte ihnen allerdings auf Anweisung seiner Regierung nicht Gesellschaft geleistet, weil vereinbart worden war, daß Colonel Stanley Witkowski erscheinen und mit ihnen das weitere strategische Vorgehen diskutieren sollte, von dem der Botschafter nichts wissen durfte. Dementierbarkeit wurde wieder mal großgeschrieben.
    »Wie komme ich bloß auf die Idee, daß das meine Henkersmahlzeit ist?« sagte Drew, als er den letzten Bissen Steak verzehrt und einen Schluck aus seinem dritten Glas Pommard genommen hatte.
    »Wenn du weiter so ißt, wird es das auch sein«, erwiderte Karin. »Du hast jetzt soviel Cholesterin vertilgt, daß es die Arterien eines Dinosauriers verstopfen könnte.«
    »Wer weiß das heute schon? Die ändern ja immer wieder ihre Meinung. Margarine ist gut, Butter ist ungesund … Butter ist besser, Margarine ist schädlich. Ich warte jetzt bloß auf die nächste Analyse, die mir sagt, daß Rauchen ein Mittel gegen Krebs ist.«

    »Vielfalt und Mäßigung sind die Antwort, Liebster.«
    »Ich mag Fisch nicht. Beth konnte Fisch nie richtig zubereiten. Er hat immer nach Fisch gerochen.«
    »Harry hat Fisch sehr gemocht. Er hat mir erzählt, daß eure Mutter ihn köstlich zubereitet hat, mit ein wenig Dill.«
    »Harry und Mom hatten sich gegen Dad und mich verschworen. Er und ich sind dann immer aus dem Haus gegangen und haben uns einen Hamburger gekauft.«
    »Drew«, sagte Karin ernst, »hast du eigentlich schon mit deinen Eltern gesprochen und ihnen die Wahrheit über dich und Harry gesagt?«
    »Bis jetzt noch nicht, dafür ist die Zeit noch nicht reif.«
    »Das ist schrecklich grausam. Du bist das einzige Kind, das ihnen geblieben ist, und du warst bei ihm, als er getötet wurde. Du darfst nicht einfach so tun, als gäbe es sie nicht; sie müssen schrecklich leiden.«
    »Beth könnte ich ja vertrauen, aber nicht meinem Vater. Man kann sagen, daß er mit seiner Meinung nicht zurückhält und nicht viel von den Behörden hält. Er hat sich sein Leben lang mit Universitätsverwaltungen und den Vorschriften aller möglichen Länder hinsichtlich archäologischer Forschungsarbeiten herumgeschlagen. Er würde bestimmt wissen wollen, wen man verantwortlich machen kann, und das könnte ich ihm nicht sagen.«
    »In dem Punkt scheint er seinen zwei Söhnen gar nicht so unähnlich zu sein.«
    »Mag ja sein. Deshalb sage ich ja, daß das nicht der richtige Zeitpunkt ist.«
    Es klingelte an der Tür. Im gleichen Augenblick kam ein Steward aus der Küche. »Wir erwarten Colonel Witkowski«, sagte Lennox. »Bitte lassen Sie ihn herein.«
    »Ja, Sir.«
    Augenblicke später trat der Sicherheitschef der Botschaft ein und warf einen mißbilligenden Blick auf die Tafel. »Was, zum Teufel, soll das?« fragte er schroff. »Ihr beiden habt wohl plötzlich die Diplomatenlaufbahn eingeschlagen?«
    »Ich persönlich vertrete das Königreich Oz«, erwiderte Drew und grinste. »Wenn Ihnen das Kerzenlicht zu hell ist, könnten ja unsere Sklaven ein paar Kerzen ausblasen.«

    »Achten Sie nicht auf ihn, Stanley«, sagte Karin, »er hat drei Glas Wein getrunken. Wenn Sie gerne etwas hätten, können wir es Ihnen sicher bestellen.«
    »Nein, vielen Dank.« Witkowski setzte sich. »Ich hab mir ein verdammt gutes Steak ins Büro schicken lassen, während ich auf Moreaus Anruf wartete.«
    »Zuviel Cholesterin«, sagte Lennox. »Haben Sie davon noch nicht gehört?«
    »In letzter Zeit nicht, aber von Moreau habe ich gehört.«
    »Und?« fragte Drew plötzlich wieder

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