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Die Letzte Arche

Die Letzte Arche

Titel: Die Letzte Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Waffe verbarg. Er fuhr mit einem Stab an ihren Körpern entlang, um sie zu überprüfen – selbst Holle und die Tasche mit ihren Spielsachen und Orangensaftflaschen –, und führte sie dann in das kühle, klimatisierte Gebäude. Der Innenraum war groß und offen, und skelettartige Treppen verbanden die Etagen miteinander. Sie wurden durch einen kurzen Gang zu einem kleinen Konferenzraum geführt.

    Um einen Tisch mit eingelassenen Touchscreens saßen Edward Kenzie, Jerzy Glemp und ein schlanker junger Mann, den Patrick nicht kannte, vielleicht ein Chinese. Alice gesellte sich zu ein paar Security-Leuten, die an der Wand saßen. Eine Kaffeemaschine auf einem Tisch in der Ecke erfüllte die Luft mit ihrem Aroma, und Patrick stieg ein Hauch von abgestandenem Zigarettenrauch in die Nase.
    In einer Ecke spielten zwei Kinder, beide ungefähr in Holles Alter, mit Plastikspielzeug. Patrick erkannte Kelly, die lebhafte blonde Tochter von Edward Kenzie, von der gestrigen Zusammenkunft wieder. Das zweite Kind war ein hübscher Junge mit dichtem schwarzem Haar. Ein junger Mann saß lächelnd bei den Kindern auf dem Boden und sah ihnen beim Spielen zu. Patrick ließ Holles Hand los, und sie ging zaghaft zu ihnen hinüber.
    Kenzie kam zu Patrick und reichte ihm einen Becher Kaffee.
    »Edward«, sagte Patrick. »Sie haben also ebenfalls beschlossen, sich mit Jerzy zusammenzutun?«
    »Ehrlich gesagt, habe ich auch noch andere Eisen im Feuer«, erwiderte Kenzie barsch. »Aber nach Thandie Jones’ Ausführungen liegt der richtige Weg doch eigentlich klar auf der Hand, oder? Wir müssen diesen im Wasser versinkenden Planeten verlassen. Außerdem ist die Zusammenkunft überhaupt nur durch Glemps Kontakte über Eschatology, Inc. zustande gekommen.«
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich meine Tochter mitgebracht habe.«
    »Sie ist herzlich willkommen«, warf Jerzy Glemp ein. »Das da ist mein Sohn, Zane. Sag Guten Tag, Zane!« Der Junge, der mit seinem dichten dunklen Haar und den slawischen Zügen nur wenig Ähnlichkeit mit Glemp hatte, nickte Patrick schüchtern zu. »Natürlich sollten unsere Kinder bei uns sein«, sagte Jerzy.
»Vielleicht sind sie schon alt genug, um etwas von dem zu verstehen, was wir hier besprechen. Und schließlich ist das Projekt für sie gedacht, es geht um sie. Im Jahr 2040 werden wir eine Crew brauchen.«
    Eine Crew . Das Wort elektrisierte Patrick.
    Jerzy Glemp rieb sich die Hände. Er wirkte aufgeregt und erfreut, als hätte er sein Leben lang auf diesen Moment gewartet, und vielleicht war es ja auch so, dachte Patrick. »Also, fangen wir an?«

9
    Die Türen waren abgeschlossen, die Wände abgesucht worden. »Wir sind hier so sicher wie in Abrahams Schoß«, sagte Kenzie. Er tippte auf einen Bildschirm, um die Aufzeichnung zu starten. »Wie Sie sehen, gibt es hier einige leere Monitore. Mit denen haben wir geschützten Zugriff auf die Server der Universität, aber wir können uns auch weiter draußen umschauen, wenn wir wollen. Uns stehen Quellen aller Art zur Verfügung, was immer wir brauchen, um Antworten auf die Fragen zu finden, die wir uns stellen werden. In Ordnung, legen wir los. Und Sie können damit anfangen, dass Sie uns diesen Gentleman vorstellen, den Sie mitgebracht haben, Jerzy.«
    Glemp nickte dem schlanken jungen Mann zu, und dieser trat vor. »Mein Name ist Liu Zheng. Ich bin Chinese, neunundzwanzig Jahre alt und von Beruf Ingenieur.«
    »Ich habe ihn bei der IDP-Abfertigung im Pepsi Center hier in Denver entdeckt«, sagte Jerzy Glemp mit einem Anflug von Befriedigung. »Erstaunlich, welche Talente man aus der Flut der Vertriebenen herausfiltern kann. Alles, was das Herz begehrt. «
    Edward nickte. »Und was für ein so überaus wertvolles Talent besitzen Sie, Liu?«
    Die Miene des Chinesen war ausdruckslos. »Mein Vater ist zum Taikonauten ausgebildet worden. Um in den Weltraum zu fliegen. Ich konstruiere Raumschiffe.«

    Eine lange Pause trat ein. Dann fragte Patrick: »Worum geht es hier eigentlich? Was genau wollen wir bauen?«
    »Etwas, womit man eine lebensfähige Population von der Erde wegschicken kann«, sagte Liu Zheng.
    »Eine Arche«, erklärte Jerzy.
    »Nicht weniger als die verdammte Arche Eins«, ergänzte Kenzie. » Diese kleine Ehre habe ich uns reserviert, bevor Nathan Lammockson und die anderen Arschlöcher darauf Anspruch erheben konnten.« Er klopfte Patrick auf die Schulter. »Noch nie Der jüngste Tag gesehen? Machen wir weiter. Mit welcher Frage

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