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Die Letzte Arche

Die Letzte Arche

Titel: Die Letzte Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
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befand, tiefer als der tiefste Ozeangraben vor den Überschwemmungen. Etwas anderes bewegte sich über den Schlick. Es war ein niedriger, tischförmiger Roboter mit gegliederten Beinen, einem Kamerabündel und einem Manipulatorarm, der wie eine Miniaturausgabe des Manipulatorarms der Arche Eins aussah. Er kroch aus ihrem Blickfeld, mit unbekannten Angelegenheiten beschäftigt.
    »Das Wasser steigt immer noch«, sagte sie. »Diese Kugelschalen müssen doch eine maximale Zerstörungstauchtiefe haben.«
    »Schon jetzt widerstehen sie einer Tonne pro Quadratzentimeter«, sagte Thandie. »Aber sie sind noch für wesentlich höhere Drücke ausgelegt – sollten eine Meerestiefe von hundert Kilometern aushalten können, das theoretisch mögliche Maximum. Tatsächlich hat es den Anschein, als würde die Flut einen Höchststand von achtzehn Kilometern über dem alten Mittelwert erreichen, weit unter dieser Obergrenze. Und da dieses Gebiet vor der Flut ungefähr zweitausend Meter hoch lag, wird es keine Probleme geben.«
    »Warum sind hundert Kilometer das Maximum?«, fragte Mike.
    »Oberhalb dieser Grenze ist der Druck so hoch, dass Wasser sich zu einer Art Eis verfestigt. Auf keiner Welt mit ähnlicher Schwerkraft wie die Erde könnte es einen tieferen Ozean geben, obwohl die exakte Gefriertiefe von der Oberflächentemperatur und der thermischen Durchmischung abhängt …«
    Mel sagte: »Als wir hier herunterkamen, war noch nicht abzusehen, dass der Höchststand bei achtzehn Kilometern liegen würde. Wir dachten, wir würden am Ende vielleicht lebendig in exotischem Eis begraben sein.«
    Kelly schaute in die Dunkelheit hinaus. »Dieses Gebiet lag vor der Flut zweitausend Meter hoch? Wo sind wir hier?«
    »In Wyoming«, sagte Mel.
    Thandie sagte: »Im Yellowstone Park, um genau zu sein. Warst du schon mal hier, Kelly? Geysire, Schlammvulkane, Fumarolen, Parkplätze, Kiefern und Touristen an den Geländern um Old Faithful herum. Na ja, als ihr geboren wurdet, gab es solche Dinge wie Touristen schon gar nicht mehr, aber vielleicht habt ihr ja mal eine Trainings-Expedition hierher unternommen. Nein?«
    Mel stand neben Kelly und spähte hinaus. »Edward Kenzie und Gordo Alonzo haben mich ’44 hierhergebracht, unmittelbar
nachdem wir Alma aufgeben mussten. Ich wusste nicht mal, dass diese Anlage überhaupt existierte, obwohl Ed ihr Jahre seines Lebens gewidmet hat.«
    »Ich auch nicht«, sagte Kelly mit Nachdruck.
    »Die Arche Zwei sollte auch eine letzte Zuflucht für den Präsidenten der Vereinigten Staaten und seine Regierung sein. Präsident Peery hat’s aber nicht geschafft. Ich glaube, es ist lange her, dass wir offiziellen Funkkontakt mit irgendeiner Regierung hatten. Ich weiß nicht mal, wer jetzt Präsident ist. Wir finden es irgendwie gut, dass wir auf uns selbst gestellt sind, schätze ich.«
    Thandie sagte: »Ich weiß, dass ein LaRei-Konsortium in den 2020ern mit dem Bau dieser Anlage begonnen hat, als es auch mit dem Arche-Eins-Projekt richtig losging, lange bevor die Flut hierherkam. Sie haben diese Tanks unter freiem Himmel gebaut, auf dem Gelände des alten Yellowstone Volcano Observatory, und darauf gewartet, dass sich das Wasser über ihnen schließen würde. Die U-Boot-Fähren haben sie drüben in Jackson gebaut und einfach aufschwimmen lassen.«
    »Die Flut kam ’43«, sagte Mel. »Aber dann fanden die Eye-Dees diese Anlage und belagerten sie. Sie haben nicht mal damit aufgehört, als das Wasser kam; sie sind einfach auf Flöße umgezogen und haben weitergemacht. Als ich ’44 hierhergebracht wurde, bei der Evakuierung aus Alma, waren die großen Kuppeln fast schon vom Wasser bedeckt. Wir wurden aus den Hubschraubern zu Luken in den Dächern runtergelassen. Die ersten Wochen waren furchteinflößend, Kelly. Selbst als wir endgültig unter Wasser waren, konnten die Eye-Dees noch tauchen, um an uns heranzukommen. Es ist ihnen gelungen, eine der Kuppeln mit Haftminen zu zerstören. Bei diesem Vorfall kam Gordo Alonzo ums Leben. Aber das Wasser stieg damals um dreihundert Meter pro Jahr . Das ist fast ein Meter pro Tag. Wir haben
zugesehen, wie die Eye-Dees auf der Brust des Meeres immer höher gehoben wurden, bis sie schließlich nicht mehr zu sehen waren und uns nicht mehr gefährlich werden konnten. Dann wurde es immer dunkler, und nach ungefähr drei Monaten drang gar kein Sonnenlicht mehr zu uns durch. Unglaubliche Zeiten.«
    Kelly versuchte, ruhig zu bleiben. »Und was ist mit Don Meisel?«
    Er sah sie

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