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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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behandelt werden musste. Sie lag vier Tage im Krankenhaus und war danach zwei Wochen zu Hause, um sich zu erholen. Anschließend nahm sie unverzüglich wieder ihre Arbeit auf.
    Keine Haustiere.
    »Diese Frau ist langweilig «, sagte Lowen zu sich selbst.
    Die Kurierin hüstelte unverbindlich.
    Eine Stunde später war die Kurierin mit der Akte in der Hand gegangen, und Lowen behielt nichts außer einem Gefühl unbefriedigter Verärgerung zurück. Sie dachte, dass ihr jetzt vielleicht ein Drink helfen würde, aber in ihrem Kühlschrank fand sie lediglich den Rest eines Eistees, von dem sie gar nicht mehr wusste, wann sie ihn zubereitet hatte. Lowen zog eine Grimasse, weil sie sich wirklich nicht mehr an den Eistee erinnern konnte, und schnappte sich die Karaffe, um den Inhalt in die Spüle zu kippen. Dann verließ sie ihre Eigentumswohnung in Alexandria und lief zwei Blocks weiter bis zum nächsten gut ausgeleuchteten vorstädtischen Themenrestaurant, setzte sich an die Theke und bestellte etwas Großes und Fruchtiges, nur um den faden Geschmack loszuwerden, den Luiza Carvalho in ihrem Mund hinterlassen hatte.
    »Das ist ein großer Drink«, sagte jemand ein paar Minuten später. Sie blickte auf und sah einen typischen gut aussehenden Mann, der keine zwei Meter von ihr entfernt an der Theke stand.
    »Der Witz ist, dass es die kleine Variante ist«, sagte Lowen. »Die große Margarita wird hier in einem badewannengroßen Glas serviert. Sie ist für Leute, die beschlossen haben, dass Alkoholvergiftung ihre bevorzugte Lebensweise ist.«
    Der hübsche, aber langweilige Kerl lächelte darüber und neigte dann den Kopf. »Sie kommen mir bekannt vor.«
    »Sagen Sie mir, dass Sie bessere Anmachsprüche draufhaben«, erwiderte Lowen.
    »Natürlich«, sagte der Mann, »aber ich wollte Sie gar nicht anmachen. Sie kommen mir einfach nur bekannt vor.« Er musterte sie genauer und schnippte dann mit den Fingern. »Genau! Sie sehen aus wie diese Ärztin, die beim Bombenanschlag auf das brasilianische Konsulat geholfen hat.«
    »Das höre ich in letzter Zeit häufiger.«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, sagte der Mann. »Aber Sie können es eigentlich gar nicht sein. Sie sind hier in D . C., und das Konsulat ist in New York.«
    »Klingt logisch«, sagte Lowen.
    »Haben Sie eine Zwillingsschwester?«, fragte der Mann und zeigte dann auf den Barhocker neben Lowen. »Gestatten Sie?«
    Lowen zuckte mit den Schultern und machte eine unbestimmte Handbewegung. »Ich habe keine Zwillingsschwester, nein«, sagte sie, nachdem der Mann sich gesetzt hatte. »Auch keinen Zwillingsbruder. Aber einen Bruder. Ich bete zu Gott, dass wir uns nicht zum Verwechseln ähnlich sehen.«
    »Dann könnten Sie das professionelle Double dieser Frau werden«, sagte der Mann. »Sie könnten sich für Partys engagieren lassen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie so berühmt ist.«
    »Sie hat einen Anruf vom Präsidenten bekommen. Wann ist Ihnen das zum letzten Mal passiert?«
    »Sie würden sich wundern«, sagte Lowen.
    »Cubra Libre«, bestellte der Mann bei der Barkeeperin. Dann sah er Lowen an. »Ich würde Ihnen ja gern einen Drink ausgeben, aber …«
    »Oh, bitte nicht«, sagte Lowen. »Ich muss mir ein Taxi nehmen, wenn ich mit diesem Kübel fertig bin und nach Hause gehen möchte, obwohl ich nur ein paar Blocks weiter wohne.«
    »Cuba Libre«, wiederholte der Mann und streckte ihr dann eine Hand hin. »John Berger.«
    Sie nahm sie an. »Danielle Lowen.«
    Berger war für einen Moment verwirrt, dann lächelte er. »Sie sind die Ärztin aus den Nachrichtensendungen. Und Sie arbeiten für das Außenministerium. Und deshalb können Sie heute hier und gestern in New York gewesen sein. Tut mir leid, ich muss mich noch einmal vorstellen.« Berger hielt ihr erneut die Hand hin. »Hallo, ich bin ein Volltrottel.«
    Lowen lachte und schüttelte ihm ein zweites Mal die Hand. »Hallo. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Ich war nicht besonders entgegenkommend.«
    »Nach all der Aufmerksamkeit, die Ihnen in den letzten Tagen zuteilwurde, verstehe ich, warum Sie sich bedeckt halten möchten.« Berger zeigte auf Lowens Drink. »Ist das der Grund für den Kübel Margarita?«
    »Was? Nein«, sagte Lowen und verzog das Gesicht. »Oder vielleicht doch. Aber nicht ganz.«
    »Der Drink wirkt«, sagte Berger.
    »Es geht nicht um die Aufmerksamkeit, obwohl auch die ein guter Grund zum Trinken gewesen wäre. Es geht um etwas anderes, das mit meiner Arbeit zu tun hat.«
    »Und was

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