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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Abumwe, dass Ihr und mein Volk weiter miteinander verhandeln werden. Doch das, was wir verhandeln werden, hat sich entscheidend verändert.« Sie zeigte auf die Kiste. »Und nun kommen wir schließlich hierzu.«
    »Was befindet sich in der Kiste?«, fragte Abumwe.
    »Ein Geschenk«, antwortete Ting. »Gewissermaßen. Korrekter müsste man sagen, dass wir etwas zurückgeben, was der Kolonialen Verteidigungsarmee gehört hat. Genau genommen handelt es sich um zwei Objekte, wobei sich das eine innerhalb des anderen befindet. Wir haben überlegt, das eine aus dem anderen zu entfernen, aber dann wurde uns klar, dass Sie – die Menschen, nicht Sie persönlich – dann abstreiten könnten, dass es einen Zusammenhang zwischen beiden Objekten gibt. Also hielten wir es für das Beste, alles so zu belassen, wie es war.«
    »Sie drücken sich sehr vage aus.«
    »Ja«, sagte Ting. »Vielleicht möchte ich Ihnen die Überraschung nicht verderben. Sie können die Kiste öffnen, wenn Sie möchten.«
    »Ich glaube, es wäre besser, wenn ich es nicht tue.«
    »Ihre Entscheidung«, sagte Ting. »Doch ich würde es sehr schätzen, wenn Sie Ihren Vorgesetzten eine Nachricht von meinen Vorgesetzten übermitteln könnten.«
    »Wie lautet sie?«
    »Sagen Sie ihnen, dass wir, wenn sie diese Kiste geöffnet haben und wir wieder zusammenkommen, über eine Entschädigung für die illegale Anwesenheit von Angehörigen der Kolonialen Verteidigungsarmee in unserem Territorium verhandeln werden. Nicht nur wegen der illegalen Siedlung auf Wantji, sondern auch wegen des Kriegsschiffs, das sich derzeit in unserer Gewalt befindet. Die Tübingen , wenn ich mir den Namen richtig gemerkt habe.«
    »Sie haben die Tübingen angegriffen?«, sagte Schmidt und bereute im nächsten Moment seinen Fehler.
    »Nein«, wandte sich Ting amüsiert an Schmidt. »Aber wir werden auch nicht zulassen, dass sie irgendwohin fliegt. Die Besatzung wird irgendwann zu Ihnen zurückkehren. Ich glaube, bei unserer nächsten Verhandlungsrunde wird es um den Preis für die Rückgabe des Schiffs gehen.« Sie sah wieder Abumwe an. »Auch das dürfen Sie Ihren Vorgesetzten mitteilen, Botschafterin Abumwe.«
    Abumwe nickte.
    Ting lächelte und nahm ihren PDA an sich. »Leben Sie wohl, Botschafterin Abumwe, Mr. Schmidt. Vielleicht werden Ihre nächsten Verhandlungen besser für Sie laufen.« Sie verließ den Raum, gefolgt von ihrem Assistenten. Die Kiste blieb auf dem Tisch zurück.
    Abumwe und Schmidt betrachteten sie. Keiner von beiden machte Anstalten, sie zu öffnen.

Episode 4
    Eine Stimme
in der Wildnis
    Albert Birnbaum, die »Stimme in der Wildnis« und einstmals der viertpopulärste Audiotalkshow-Moderator der Vereinigten Staaten, sagte seinem Auto, dass es seine Produzentin anrufen sollte. »Sind die Zahlen schon da?«, fragte er, ohne sich namentlich vorzustellen, als sie sich meldete. Abgesehen von seiner Rufnummer würde sie sowieso wissen, wer er war, sobald er den Mund aufmachte.
    »Die Zahlen sind da«, sagte Louisa Smart zu Birnbaum. Er stellte sich vor, wie sie mit ihrem Headset an ihrem Schreibtisch saß, hauptsächlich, weil er sie fast nie irgendwo anders sah.
    »Wie steht es?«, fragte Birnbaum. »Sind sie gut? Sind sie besser als die vom letzten Monat? Sagen Sie mir, dass sie besser als die vom letzten Monat sind!«
    »Sitzen Sie?«, fragte Smart.
    »Ich fahre , Louisa«, sagte Birnbaum. »Also sitze ich selbstredend.«
    »Sie sollten nicht selbst fahren«, rief Smart ihm ins Gedächtnis. »Man hat Ihre manuelle Fahrerlaubnis eingezogen. Wenn Sie angehalten werden und man die Reisedaten Ihres Autos überprüft und sieht, dass Sie den Autopilot abgeschaltet haben, werden Sie großen Ärger bekommen.«
    »Sie sind meine Produzentin, Louisa«, sagte Birnbaum, »nicht meine Mutti. Jetzt hören Sie auf, mich hinzuhalten, und nennen Sie mir die Zahlen.«
    Smart seufzte. »Gegenüber dem Vormonat haben Sie zwölf Prozent verloren.«
    »Wie bitte? Was soll der Quatsch, Louisa?«
    »Al, warum zum Henker sollte ich Sie belügen«, erwiderte Smart. »Glauben Sie, es würde mir Spaß machen, zu hören, wie Sie ausrasten?«
    »Das kann nur Quatsch sein«, fuhr Birnbaum fort, ohne auf Smarts Kommentar einzugehen. »Es ist einfach unmöglich, dass wir in nur einem gottverdammten Monat einen von acht Hörern verlieren.«
    »Diese Zahlen denke ich mir nicht aus, Al. Ich kann sie nur an Sie weitergeben, wie sie sind.«
    Birnbaum sagte ein paar Sekunden lang gar nichts. Dann schlug

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