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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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überhaupt keinen Sinn«, sagte Balla energisch. »Warum sollte die Koloniale Union ihr eigenes Schiff in die Luft jagen?«
    »Es ergibt auch keinen Sinn, dass die Koloniale Union falsche Erdlinge ins Schiff einschmuggelt«, gab Wilson zu bedenken. »Und doch sind sie hier.«
    »Warten Sie, was?«, sagte Basquez. »Diese Diplomaten sind nicht von der Erde? Was soll das heißen?«
    »Später, Marcos«, sagte Coloma, worauf Basquez in Schweigen verfiel und über diese neueste Wendung der Ereignisse nachgrübelte. Coloma wandte sich an Wilson. »Ich bin offen für Vorschläge, Lieutenant.«
    »Ich kann Ihnen keine Antworten anbieten«, sagte Wilson. »Ich glaube, dass in diesem Moment keiner von uns Antworten hat. Also würde ich vorschlagen, dass wir nach alternativen Methoden suchen, um Antworten zu erhalten.«
    Coloma dachte eine Weile darüber nach. Dann sagte sie: »Ich weiß, wie wir das machen können.«
    »Alles ist bereit«, sagte Coloma über ihren PDA zu Wilson. Ihre Worte wurden direkt in seinen BrainPal gesendet, sodass er der Einzige war, der sie hören konnte. Wilson warf einen Blick zum Kontrollraum und antwortete ihr mit einem knappen Nicken. Dann wandte er sich wieder den falschen Erdlingen zu.
    »Wir haben den Shuttlehangar schon einmal gesehen, wissen Sie, Harry«, sagte Marlon Tiege zu Wilson.
    »Ich verspreche Ihnen, dass Sie einen völlig neuen Aspekt des Hangars zu sehen bekommen«, sagte Wilson.
    »Klingt aufregend«, erwiderte Tiege lächelnd.
    »Warten Sie’s einfach ab«, sagte Wilson. »Aber zuerst hätte ich noch eine Frage an Sie.«
    »Schießen Sie los«, sagte Tiege.
    »Inzwischen wissen Sie, dass es mir Spaß macht, Sie wegen der Cubs aufzuziehen«, sagte Wilson.
    »Man würde Sie aus dem Cards-Fanklub werfen, wenn Sie es nicht tun würden«, sagte Tiege.
    »Ja, das würde man«, sagte Wilson. »Ich frage mich nur, was Sie tun würden, wenn die Cubbies irgendwann die Series gewinnen.«
    »Sie meinen, vor oder nach meiner Herzattacke?«, sagte Tiege. »Wahrscheinlich würde ich jede Frau küssen, die mir über den Weg läuft. Und vielleicht sogar die meisten Männer.«
    »Die Cubs haben vor zwei Jahren die Series gewonnen, Marlon«, sagte Wilson.
    »Was?«, sagte Tiege.
    »Sie haben die Yankees in vier Innings besiegt. Im Endspiel der Series gelang dem Werfer der Cubs ein Perfect Game. Die Cubs hatten in dieser Saison einhunderteins Spiele gewonnen. Die Cubbies sind Weltmeister, Marlon. Ich dachte mir, dass Sie das wissen sollten.«
    Coloma beobachtete Marlon Tieges Gesicht und stellte fest, dass die Physiognomie des Mannes nicht dazu geeignet war, zwei Emotionen gleichzeitig zum Ausdruck zu bringen: die Begeisterung über den Sieg der Cubs und die Bestürzung, weil man ihn bei einer Lüge ertappt hatte. Coloma konnte jedoch nicht behaupten, dass sie den Anblick nicht genoss, wie das Gesicht des Mannes versuchte, beides zu bewerkstelligen.
    »Woher stammen Sie, Marlon?«, fragte Wilson.
    »Ich bin aus Chicago«, sagte Tiege, als er seine Fassung wiedergewonnen hatte.
    »Und wo haben Sie in den letzten paar Jahren gelebt?«, hakte Wilson nach.
    »Was soll das, Harry?«, sagte Tiege. »Das ist völlig verrückt.«
    Wilson ging nicht darauf ein, sondern wandte sich an eine der Frauen, Kelle Laflin. »Vergangenes Jahr wurde Charleston von einem schweren Hurrikan getroffen«, sagte er und beobachtete, wie sie blass wurde. »Sie erinnern sich bestimmt daran.«
    Sie nickte stumm.
    »Gut«, sagte Wilson. »Welchen Namen hat man diesem Hurrikan gegeben?«
    Coloma bemerkte, dass Laflins Gesicht darauf vorbereitet war, Bestürzung zu zeigen.
    Wilson drehte sich wieder zu Tiege um. »Die Sache sieht folgendermaßen aus, Marlon.« Er zeigte auf den Kontrollraum des Shuttlehangars. Tiege folgte der Richtung seines Zeigefingers und sah, dass Captain Coloma dort hinter einer Konsole saß. »Wenn ich dem Captain das Signal gebe, pumpt sie die Luft aus diesem Hangar ab. Es wird eine Minute dauern, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Um mich müssen Sie sich keine Sorgen machen. Ich gehöre der Kolonialen Verteidigungsarmee an, was bedeutet, dass ich im Ernstfall gute zehn Minuten lang die Luft anhalten kann. Außerdem trage ich im Moment meinen Kampfanzug unter meiner normalen Kleidung. Also werde ich keine Schwierigkeiten bekommen. Sie und Ihre Freunde jedoch werden voraussichtlich unter großen Schmerzen sterben, wenn Ihre Lungen kollabieren und das Vakuum Ihnen das Blut aus dem Körper saugt.«
    »Das

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