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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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können Sie nicht machen«, sagte Tiege. »Wir sind eine diplomatische Delegation.«
    »Ja, aber von wo?«, sagte Wilson. »Weil Sie auf gar keinen Fall von der Erde kommen, Marlon.«
    »Sind Sie sich da ganz sicher?«, fragte Tiege. »Denn falls Sie sich täuschen, sollten Sie überlegen, was geschieht, wenn die Erde erfährt, dass Sie uns getötet haben.«
    »Nun ja«, sagte Wilson und zog eine kleine Plastikschachtel hervor, in der die nadelspitzengroße Bombe auf einem Wattekissen lag. »Sie wären sowieso tot gewesen, nachdem diese Bombe hochgegangen wäre, und wir ebenfalls. Auf diese Weise werden wenigstens wir überleben. Ihre letzte Chance, Marlon.«
    »Harry, ich kann unmöglich …«, begann Tiege.
    Wilson hob eine Hand. »Ganz, wie Sie meinen«, sagte er und nickte Coloma zu. Sie aktivierte die Pumpen. Im Shuttlehangar war zu hören, wie die Luft in die Speicher gesogen wurde.
    »Warten Sie!«, rief Tiege.
    Wilson gab Coloma das vereinbarte Handzeichen und sendete mit seinem BrainPal ein Stopp-Signal an ihren PDA . Coloma schaltete die Pumpen aus und wartete.
    Marlon Tiege stand eine Weile schwitzend da. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem reumütigen Lächeln, und er sah Wilson an.
    »Ich bin aus Chicago, und derzeit lebe ich auf Erie. Ich werde Ihnen alles sagen, was ich über diese Mission weiß. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Aber zuerst müssen Sie mir noch eine Sache erklären, Harry.«
    »Welche?«, fragte Wilson.
    »Dass Sie mich wegen der Cubs nicht nur verarscht haben«, sagte Tiege.
    »Sie möchte Erklärungen«, sagte Colonel Abel Rigney zu Coloma. Er saß hinter seinem Schreibtisch an Bord der Phoenix-Station. Vor dem Schreibtisch hatte Colonel Liz Egan auf einem Stuhl Platz genommen und beobachtete Coloma.
    »Eigentlich möchte ich Sie durch eine Luftschleuse nach draußen befördern«, sagte Coloma zu Rigney und warf einen Seitenblick zu Egan. »Und Sie ebenfalls.« Sie wandte sich wieder Rigney zu. »Aber vorläufig würden mir auch ein paar Erklärungen genügen.«
    Rigney musste verhalten lächeln. »Sie erinnern sich natürlich an Danavar«, sagte er. »Eine KVA -Fregatte namens Polk wurde vernichtet, das Utche-Schiff wurde ins Visier genommen und Ihr eigenes Schiff schwer beschädigt.«
    »Ja«, sagte Coloma.
    »Und Sie wissen vom kürzlichen Zwischenfall mit den Bula«, sagte Egan. »Eine wilde menschliche Kolonie auf einer Welt der Bula wurde angegriffen, und man stellte fest, dass unter den Kolonisten drei modifizierte KVA -Angehörige undercover lebten. Als wir versuchten, das zu bergen, was noch von der Kolonie übrig war, stellten die Bula unser Schiff, und wir mussten es gegen eine Lösegeldzahlung freikaufen.«
    »Von Wilson und einigen Leuten, die für Botschafterin Abumwe arbeiten, habe ich einiges darüber gehört«, sagte Coloma.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Rigney. »Das Problem ist folgendes: Wir haben den Verdacht, dass die Unbekannten, die für den Angriff auf die Polk und Ihr Schiff im Danavar-System verantwortlich sind, die Informationen über die Mission der Polk von uns bekommen haben. Genauso sieht es im Fall der wilden Kolonie im Territorium der Bula aus.«
    »Sie haben die Informationen von der KVA bekommen?«, fragte Coloma.
    »Oder vom Außenministerium«, sagte Egan. »Oder von beiden.«
    »Sie haben einen Spion«, sagte Coloma.
    »Eher Spione«, sagte Egan. »Beide Missionen zusammen sind ein ziemlich großer Brocken für nur eine Person.«
    »Wir mussten uns überlegen, auf welche Weise wir die undichte Stelle ausfindig machen könnten, und wir wollten in Erfahrung bringen, wie viel sie wissen. Also beschlossen wir, angeln zu gehen«, sagte Rigney. »Wir hatten ein ausrangiertes Raumschiff, und nach Ihrem Abenteuer mit der Clarke hatten wir eine Raumschiffsbesatzung ohne Raumschiff. Das sah nach einer guten Gelegenheit aus, die Angelschnur auszuwerfen und zu schauen, was wir damit an Land ziehen.«
    »Was Sie an Land gezogen haben, war eine Bombe, die mein Schiff und jede Person an Bord getötet hätte, einschließlich Ihrer falschen Delegation von der Erde«, sagte Coloma.
    »Ja«, bestätigte Egan. »Aber schauen Sie sich an, was wir damit herausgefunden haben. Wir wissen jetzt, dass die Unbekannten, die versucht haben, Ihr Schiff zu sabotieren, Zugang zu vertraulichen Forschungsarbeiten der Kolonialen Verteidigungsarmee haben. Wir wissen jetzt, dass diese Leute in der Lage sind, auf die Kommunikationskanäle innerhalb der Kolonialen

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