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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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zum letzten Mal: Nimm deine Hände weg, oder ich trete dich an einer Stelle, wo es sehr wehtut.”
    “Schreien ändert auch nichts, Schatz.”
    “Vielleicht nicht, aber ich fühle mich dabei … Oje. Lass lieber los, weil …”
    Jetzt hörte er es auch: wütendes Rufen, dann ein Krachen, als die Haustür gegen die Wand geschmettert wurde. Offensichtlich waren die Retter eingetroffen — und zogen völlig falsche Schlüsse aus dem Geschehen. Kein Wunder, wenn Annie schreiend halb aus dem Fenster hängt und scheinbar von mir bedrängt wird, dachte Sam.
    Die Schritte mehrerer Menschen erklangen auf der Treppe. Offensichtlich war die Bürgerwehr im Anmarsch, um Annie notfalls gewaltsam zu befreien.
    Sie räusperte sich. “Du kannst mich jetzt reinholen.”
    “Ich vermute, wir werden jeden Augenblick gerettet?”
    “Einer von uns beiden jedenfalls.” Sie sah ihn kurz an. “Und sie scheinen nicht sehr glücklich darüber zu sein.”
    Sekunden später hämmerte jemand an die Tür. “Sofort aufmachen!”, rief Sheriff Rawling.
    Sam zog Annie durchs Fenster. “Das ist leichter gesagt als getan, Sheriff.”
    Dann hörte man Ben Drake. “Wo ist die Klinke? Was hat er mit der Tür angestellt?”
    “Ich warne Sie, Beaumont!” Das war wieder Rolly. “Entweder Sie öffnen und geben das Mädchen frei, oder ich verhafte Sie wegen … wegen …”
    “Wegen Küssens der Lehrerin?”, beendete Sam den Satz.
    “Wunderbar”, bemerkte Annie halblaut. “Das musstest du ja unbedingt sagen.”
    “Es ist die Wahrheit, oder?”
    “Hier hast du mich nicht geküsst, sondern vorhin bei Tante Myrtle.”
    “Ach ja. Dann muss ich das richtig stellen. Sonst wirft man mir vor, ich würde mich nicht nur an jungen Frauen vergreifen, sondern auch noch lügen.”
    “Du hast dich nicht an mir vergriffen.”
    “Habt ihr das gehört?”, brüllte Rolly draußen. “Er hat sich an ihr vergriffen. Geht beiseite, Freunde! Ich werde den Mistkerl erschießen.”

3. KAPITEL
    Annie blickte starr auf die Tür. “Hat er wirklich gedroht … Sheriff Rawling! Sie wollen doch nicht wirklich schießen?”
    Sam war offensichtlich anderer Meinung. Er riss Annie von der Tür weg. “Machen Sie keine Dummheiten, Sheriff.”
    “Dummheiten? Sie zu erschießen wäre die klügste Tat meines Lebens. Hab ich recht, Freunde?”
    “Rolly, du kannst doch nicht einfach auf Leute ballern”, versuchte Ben ihn zu beschwichtigen.
    “Du könntest Annie treffen”, warnte Mr. Pike.
    “Hören Sie auf den Bürgermeister”, warf Sam in die Diskussion ein. “Es könnte tatsächlich jemand verletzt werden.”
    “Genau darauf zähle ich.” Rolly lachte.
    Annie versuchte, sich von Sam zu befreien, aber er ließ sie nicht los, deshalb gab sie nach. “Bürgermeister Pike? Sind Sie auch da?”
    “Darauf kannst du wetten, Annie.” Mr. Pike war hörbar außer Atem. “Puh, ist das heiß heute. Ich dachte schon, die vielen Stufen bringen mich um.”
    Annie seufzte entnervt. “Würde jetzt bitte jemand endlich die Tür öffnen? Der Griff ist heruntergefallen, deshalb sitzen wir hier fest.”
    “Wie hat Sam denn das bewerkstelligt?”, wollte der Sheriff wissen.
    “Er hat gar nichts gemacht. Ich war’s — vielmehr ein Windstoß, der die Tür zugeworfen hat. Helfen Sie mir doch, sie zu öffnen.”
    Draußen wurde geflüstert, dann meldete Ben sich. “Miss Annie, wenn Sie den einen Teil des Griffs durchs Loch schieben, versuchen wir, die andere Hälfte dranzustecken. Falls das nicht klappt, muss ich Werkzeug aus meinem Wagen holen.” Er räusperte sich. “Das könnte allerdings etwas dauern.”
    “Lassen Sie sich ruhig Zeit”, sagte Sam und zwinkerte Annie zu. “Wir können uns durchaus angenehm beschäftigen.”
    “Lass das!”, befahl sie ihm wütend. “Du bringst sie auf völlig falsche Gedanken, und die drei sind aufgebracht genug. Oder willst du sie glauben machen, du würdest mich …”
    “Verführen”, beendete er den Satz und nahm sie in die Arme. “Jetzt haben wir die ideale Gelegenheit, deinen Ruf zu ruinieren — vor Zeugen. Na, was meinst du? Sollen wir zur Sache kommen?”
    “Miss Annie! Haben Sie die Klinke gefunden?”
    “Noch nicht.” Leise fügte sie hinzu: “Lass mich los, Sam! Du hast deinen Spaß gehabt. Wir sollten lieber von hier verschwinden, bevor es ernst wird.”
    “Zu spät. Es ist bereits ernst — und zwar seit langer Zeit. Außerdem muss ich noch etwas nachholen, damit ich nicht der Falschaussage beschuldigt

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