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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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getötet.«
    »O doch.«
    »Zwingen Sie mich nicht, den Schleudersitz zu aktivieren.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte mit einer solchen Intensität, dass sie lächeln musste. Sie hätte nicht gedacht, dass es heute noch einmal dazu kommen würde.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Es ist mir schwerer gefallen, als ich gedacht habe. Aber ich hätte es noch getan.«
    »Ah ja. Wissen Sie, warum Sie gewonnen haben?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Als Ihr Bein nachgegeben hat, hätte er Ihnen einen Schlag auf die Wirbelsäule versetzen können, aber diese Gelegenheit hat er nicht genutzt. Glauben Sie nicht, dass es jetzt langsam an der Zeit ist, dass Sie sich einmal wie zwei erwachsene Männer miteinander unterhalten? Fade, ich will Ihnen helfen. Wirklich. Aber was bin ich schon? Eine arbeitslose Expolizistin. Nach dem, was Sie mir über Egan erzählt haben, hat er sehr gute Verbindungen, und ich glaube, wenn es hart auf hart kommt, wird er sich auf Ihre Seite stellen.«
    Fade schwieg fast eine ganze Minute lang. »In Ordnung. Matt wird erst einmal auf Eis gelegt. Aber Strand ist trotzdem ein toter Mann.«
     
    Fade stieg aus dem Wagen und versuchte, Karens besorgte Blicke zu ignorieren. Obwohl er alles tat, um sich möglichst natürlich zu bewegen, ließ sich nicht verheimlichen, dass es ihn größte Mühe kostete, auch nur zu stehen. Das taube Gefühl in seinem Körper hatte sich weiter nach oben gearbeitet, und obwohl er mit dem weitgehend gefühllosen Bein inzwischen ganz gut zurechtkam, konnte er nichts dagegen tun, dass er die Muskeln in seinem Rücken nicht mehr völlig unter Kontrolle hatte. Obwohl Egan sich offenbar zurückgehalten hatte, war Fade bei ihrem Kampf so stark verletzt worden, dass zumindest einiges davon nie wieder heilen würde.
    Vielleicht war sein altes Leben morgen schon zu Ende. Vielleicht wachte er morgen auf und begann sein neues Leben, das daraus bestand, an die Decke zu starren und allein zu sein.
    Nachdem es ihm endlich gelungen war, auf die Beine zu kommen, ging er unbeholfen um den Wagen herum zu Karen, die auf ihn wartete. Hinter den Fenstern des Reihenhauses, vor dem sie geparkt hatten, war kein Licht zu sehen. Auch die Häuser in der Nachbarschaft waren dunkel. Karen legte ihm den Arm um die Schultern und stützte ihn, während sie zur Haustür gingen. Als sie auf der Veranda standen, hob sie die Hand, klingelte aber nicht.
    »Was ist denn?«, fragte Fade leise.
    »Ich … ich glaube, das war keine gute Idee. Ich hab die Nerven verloren und nicht richtig denken können. Wir brauchen einfach nur einen Ort, an dem ich ein paar Tage in Ruhe arbeiten kann …«
    »Karen, jetzt klingeln Sie schon.«
    »Was reden Sie da? Sie waren doch von Anfang an dagegen.«
    Er drückte auf die Klingel und packte sie am Arm, als sie versuchte wegzulaufen. Im ersten Stock ging eine Lampe an, deren Schein teilweise auf ihr Gesicht fiel. Fade glaubte so etwas wie Panik darauf zu erkennen.
    »Nein. Wir müssen weg«, sagte sie, als das Licht auf der Veranda anging. Er packte sie noch etwas fester, doch wenn sie sich wirklich hätte losreißen wollen, wäre ihr das nicht schwer gefallen.
    »Fade …«
    »Karen, jetzt reden Sie doch einfach mit ihm. Danach können wir immer noch gehen.«
    Die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet, und Fade sah ein halbes Gesicht, das sie anstarrte. Einen Augenblick später wurde sie aufgerissen. Der Mann, der vor ihnen stand, sah ganz und gar nicht wie der Computercrack aus, als den Karen ihn beschrieben hatte. Er war mindestens zwei Meter groß, und sein braun gebrannter, muskulöser Körper steckte in einer abgeschnittenen Hose mit Camouflagemuster und einem knappen, ärmellosen T-Shirt. Trugen solche Typen nicht eigentlich Polyesterhosen und T-Shirts mit Star Trek-Aufdruck?
    »Karen? Um Himmels willen! Was machst du denn hier?«
    »Nichts, Jeff. Eigentlich wollte ich gerade wieder gehen.«
    »Was soll das denn? Kommt rein.«
    Sie zögerte wieder, doch dann trat sie über die Schwelle und umarmte ihn. Karen zufolge war Jeff Grant Dozent eines Computerkurses gewesen, an dem sie teilgenommen hatte, und die beiden hatten eine kurze Beziehung gehabt, bevor sie sich in aller Freundschaft getrennt hatten. Fade spürte einen völlig sinnlosen Anfall von Eifersucht, der schwächer ausfiel als erwartet. Grant schien in Ordnung zu sein. Und selbst wenn er das nicht sein sollte, bestand eine sehr große Chance, dass er im Vergleich zu einem halb

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