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Die letzte Offenbarung

Die letzte Offenbarung

Titel: Die letzte Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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»Aber dazu müssen wir einen kleinen Ausflug machen.«
XLIX
    »Da stimmt doch etwas nicht«, brüllte Amadeo.
    Er musste brüllen, damit Rebecca ihn verstand. Görlitz war vor zehn Minuten verschwunden, um seinen Wagen zu holen. Direkt vor ihnen, unterhalb des Domes, rumpelte sich der Verkehr seinen Weg durch eine Baustelle.
    »Vielleicht gibt es eine ganz einfache Erklärung«, versuchte Rebecca ihn zu beruhigen. »Du sagst selbst, Helmbrecht weiß auf alles und jedes eine Antwort. Vielleicht mag er sich nicht melden, bevor er einen Kontakt zum Dommuseum hergestellt hat.«
    Amadeo schwieg. So war Helmbrecht nicht. Der Professor hätte sich gemeldet — und sei es nur, um ihnen mitzuteilen, dass er ihnen auf dieser Station ihrer Reise nicht helfen konnte.
    Gleichzeitig versuchte er das einfältige Grinsen auf seinem Gesicht zu unterdrücken, das dort erschienen war, als Rebecca beim Verlassen des Domes zum Du übergegangen war. Amadeo hatte sich bereits vorgenommen, Kaspar, Melchior und Balthasar am nächsten Dreikönigstag eine Kerze zu verehren.
    »Vielleicht haben sie Serverprobleme«, überlegte Rebecca, doch es war deutlich, dass sie selbst nicht daran glaubte. Irgendetwas war nicht in Ordnung mit Helmbrecht.
    Unruhig sah Amadeo sich um. Sie standen hier unten wie auf dem Präsentierteller. Was, wenn ihre Verfolger ihre Meinung tatsächlich geändert hatten? Wenn sie glaubten, es sei zu gefährlich geworden, Amadeo und Rebecca länger gewähren zu lassen? Sie hatten sich in Oxford nicht gescheut, sie mitten in einer Menschenmenge unter Feuer zu nehmen — was sollte sie in Köln davon abhalten?
    Wenn sie wieder auf unsere Spur kommen, dachte Amadeo. Nur das hält sie momentan zurück. Er sah hinüber zum Bahnhofsportal. Es war ein ständiges Kommen und Gehen: Familien zerrten ihre Kinder hinter sich her, um den Zug nicht zu verpassen, Geschäftsreisende schauten auf die Uhr, während sie mit raschen Schritten den Bahnhofsvorplatz überquerten — nicht wenige von ihnen in dunklen Anzügen. In der anderen Richtung, über ihnen, lehnten Dutzende von Menschen an der Balustrade und beobachteten das Treiben auf dem Platz. Wer dort stand, hatte freies Schussfeld. Und in jedem Wagen, der sich im unausgesetzten Verkehrsstrom an ihnen vorüberschob, konnte ein Mann mit auffallend teuren Schuhen sitzen, die Pistole bereits entsichert.
    Mit quietschenden Reifen bremste ein BMW direkt vor ihnen ab. Amadeo riss Rebecca zurück, versuchte sie hinter sich zu bringen. Die plötzliche Bewegung ließ den fast vergessenen Schmerz in seiner Brust zu neuem Feuer erwachen.
    Das Wagenfenster fuhr herunter. »He, keine Sorge, ich pass schon auf.« Görlitz stieß die Beifahrertür auf. »Steigt ein, bevor die Leute durchdrehen.«
    Die Fahrer in den Wagen hinter ihm waren in der Tat kurz davor, wie dem anschwellenden Hupkonzert zu entnehmen war.
    Amadeo ließ Rebecca den Vortritt, und sie glitt auf den Vordersitz neben Görlitz, während Amadeo sich auf die Rückbank schob. Der Wagen war groß. Amadeo hatte einen guten Blick — sowohl durch die Windschutzscheibe auf die Straße als auch auf Görlitz, falls der die Hände nicht bei sich behalten konnte.
    Der Wagen ruckte an. Der Restaurator warf einen Blick durch die Heckscheibe und bereute es sofort. Der Schädel des zeternden älteren Herrn hinter ihnen war so rot wie die Kühlerhaube seines Seat Toledo. Im nächsten Augenblick tauchten sie in einen Tunnel, und ein paar hundert Meter weiter kamen sie direkt am Rhein wieder ins Freie. Der Fluss war links von ihnen, also fuhren sie nach Süden.
    »Wo geht's denn überhaupt hin?«, fragte Amadeo neugierig.
    Görlitz sah in den Rückspiegel. »Ach, lasst euch überraschen.«
    Er folgte der Strecke am Rhein entlang und scherte dann auf eine größere Straße aus. Der Mann im Seat zog mit einer obszönen Geste an ihnen vorbei. Unauffällig blickte Amadeo hin und wieder durch die Heckscheibe, doch es hatte nicht den Anschein, dass ihnen jemand folgte. Zwei oder drei Wagen mit Kölner Kennzeichen waren seit dem Bahnhof hinter ihnen, aber dies war anscheinend die Hauptausfallstraße — was blieb ihnen anderes übrig? Schließlich forschte er in seinem Sakko nach dem Handy, das ihm Rebecca vor dem Bahnhof übergeben hatte.
    Noch immer keine Nachricht. Was war bloß mit Helmbrecht los?
    Seit dem Pontifikat des Deutschen fahren sie bayerische Wagen . Es war schon ein seltsames Gefühl, jetzt in einem BMW zu sitzen. Görlitz nutzte die

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