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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Teppichbodens so weit in Ordnung zu bringen, dass die Entführer nichts merkten. Das hatte nur bedingt geklappt, und Liam hatte am Ende die beiden Pritschen verschoben, um darunter die Spuren zu verbergen.
    Aber als er aufwachte, erlebte er eine Überraschung: Die Tür in der Bücherwand stand sperrangelweit offen.
    »Alanna, wach auf.« Er rüttelte sie sanft.
    Sie reckte sich.
    »Was zum Teufel ist da los?«, fragte sie ungläubig, als sie die Tür sah.
    »Ich weiß nicht, vielleicht mussten sie fliehen …«, mutmaßte Liam, wenig überzeugt.
    »… und haben die Tür für uns offen stehen lassen? Wie aufmerksam!«
    »Das ist mir piepegal«, sagte Liam entschlossen. »Packen wir unsere Sachen und versuchen wir, hier rauszukommen.«
    Sie zogen sich hastig an und warfen einen Blick hinaus in den Korridor. Kein Laut war zu hören.
    Langsam und sich in alle Richtungen umsehend, schlichensie den Gang entlang. Die Fenster standen offen, aber alles wirkte, als wäre niemand mehr im Haus. Bis auf sie beide. Rechts ging es in ein Esszimmer. Auf einem großen rechteckigen Tisch standen Essensreste, aus einer Milchtüte tropfte es auf den Boden. Sie traten vorsichtig näher.
    »Was meinst du?«, fragte Alanna. »Sieht aus, als wären sie Hals über Kopf abgehauen.«
    »Sehr merkwürdig«, überlegte Liam. »Aber darüber können wir uns nachher noch den Kopf zerbrechen. Nichts wie weg hier.«
    Eine Minute später standen sie auf der Straße. Nie war ihnen der Himmel blauer erschienen.

75
     
    Ort: Abu Dhabi
    Weltzeit: Montag, 29. Juni, 8.45 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 12.45 Uhr
     
    »Mit Euch sei der Friede«, sagte der Prinz und beendete das Telefonat mit Bandar. Dann ließ er sich, nackt wie er war, auf die Seidenkissen sinken, die noch immer nach Saalimas Parfum dufteten.
    Alles lief wie geplant. Bandar hatte seine Befehle haargenau ausgeführt. Er hatte eine überstürzte Flucht aus der Villa simuliert und die beiden Gefangenen entkommen lassen. Jetzt musste man ihnen nur folgen. Ohne es zu ahnen, würden sie ihre Verfolger direkt zur letzten Schriftrolle führen. Allah war es gewesen, der ihm die richtige Lösung eingegeben hatte. Der Falke, den man fliegen lässt, bringt immer eine Beute zurück.
    Ein sanftes Plätschern ließ ihn aufhorchen. Er stand auf und ging zu dem luxuriösen Meerwasserpool in schwarzrosa Marmor. Leise trat er an das Becken. Die Strahlen der Mittagssonne zeichneten auf die Wasseroberfläche silberne Arabesken. Dazwischen schimmerte Saalimas geschmeidiger Körper.
    Der Prinz ließ sich im Schneidersitz auf den Steinstufen nieder, die in den Pool führten. Saalima tauchte zum Grund, mit harmonischen Armzügen und einem fast unsichtbaren Schub der Beine. Die Frau musste den Schatten des Prinzen wahrgenommen haben, denn sie schwamm in seine Richtung.
    Einen halben Meter vor dem Rand, wo er saß und sie verzücktbetrachtete, tauchte sie auf. Die Wassertropfen hingen wie glitzernde Perlen an ihren Wimpern, und der Kajalstrich verstärkte das leuchtende Schwarz ihrer Iris. Sie war von überirdischer Schönheit.
    »Ich sehe Euch voller Glückseligkeit, mein Raís«, flüsterte sie.
    »Bald wird sich alles vollenden«, erwiderte er zufrieden, während sein Blick sich in der Formation der winzigen Leberflecke auf ihrer Wange verlor.
    Saalima öffnete nur die Lippen zu einem Lächeln, wobei sie ihre strahlenden, perfekten Zähne zeigte.
    »Ich bin ganz dicht an der Schriftrolle. Bald wird Bandar sie finden und vernichten«, fügte der Prinz hinzu.
    »Euer englischer Freund wird erfreut sein, mein Raís.«
    Amir Khan konnte eine leichte Irritation nicht verbergen: »Ich weiß nicht, ob ich ihn in meine Fortschritte einweihen soll.«
    »Vertraut Ihr diesem Mann nicht?«
    »Ich vertraue niemandem. Aber er hat mir geholfen, Allahs Pläne noch tiefer zu durchdringen. Und wenn meine Männer die Schriftrolle erst gefunden und zerstört haben, so wird dies der endgültige Beweis für meine heilige Bestimmung sein.«

76
     
    Ort: Turin
    Weltzeit: Montag, 29. Juni, 9.06 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 11.06 Uhr
     
    Das erste Gepäckstück, das auf dem Förderband erschien, war ein Militärrucksack, der über und über mit Filzstift beschrieben war. Dann kam ein weißer Lederkoffer und sofort danach ein orangefarbener Matchsack. Eine Sequenz, die an die irische Nationalflagge erinnerte, dachte Goonan. Er nahm sein Handy und tippte die Durchwahl von Bridget ein: »Hier ist Paul«, sagte er sofort.
    »Alles klar?«
    »Ja, ich bin

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