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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Laufe der Jahrtausende hatte eine Thermalquelle sich durch den Stein gearbeitet und im Innern der Erde eine kleine Aussparung gegraben: Das schwefelhaltige Rinnsal durchquerte der Länge nach die Höhle. Es sprudelte aus einer kleinen Quelle am Ende und floss dann durch eine schmale Rinne, wobei es die Füße der beiden Männer benetzte und schließlich in einer Felsspalte verschwand, um draußen hinab ins Meer zu stürzen.
    Nachdem er die Wasserader gefunden hatte, ließ der Prinz einen Schacht graben, um einen Heizkessel zu installieren, der die Rinne erwärmte und so für die Verdampfung des Wassers sorgte. Dann hatte er außen in die Steilklippen zwei schmale, von Stahlseilen gesicherte Treppen schlagen lassen, die vom Höhleneingang bis zum Gipfel der Klippe etwa zehn Meter darüber führten. Die eine ging direkt vom Arkadengang der Villa ab, während die andere, die nicht einsehbar war, vom Pavillon der Suren ihren Ausgang nahm. Sie gestattete Saalima und anderen weiblichen Gästen, aus dem Meerwasserbecken direkt hinunter ins Dampfbad zu steigen, ohne sich extra anzuziehen.
    »Womit wollt Ihr beginnen, Euer Hoheit?«, fragte Hussayn ehrerbietig.
    Ohne die Augen aufzuschlagen, murmelte Amir Khan: »Wie sieht es in Patagonien aus?«
    »Das Problem ist, entsprechend Euren Anweisungen, gelöst worden.«
    »Auf welche Art?«
    »Freunde von Lozano: ehemalige
carabineros
der Generäle. Gnadenlos und effizient.«
    »Was ist aus dem Dorf der Ureinwohner geworden, von dem er sprach?«
    »Ausradiert, Euer Hoheit.«
    »Die Presse wird einen Riesenwirbel veranstalten.«
    »Darum hat sich Lozano bereits gekümmert. Nicht eine Zeile ist erschienen. Das war nicht billig, aber, wenn ich Eure Worte gebrauchen darf, Hoheit, Nova Janna ist dies und noch viel mehr wert.«
    »Wenn Allah will …«, murmelte der Prinz mit Überzeugung. Dann kam ihm etwas in den Sinn, und er fügte hinzu: »Und was ist aus dem englischen Verräter geworden?«
    »Er war in dem Dorf, so wie man es uns berichtet hatte.«
    Amir Khan machte eine Pause, ehe er sprach: »Die Arbeiten dürfen nicht stillstehen«, sagte er dann.
    »Wir haben ihn bereits ersetzt«, teilte Hussayn zufrieden mit.
    Endlich bewegte der Prinz sich, träge nahm er eine andere Sitzposition ein: »Kommen wir zu Kerr.«
    Diesmal war es der Sekretär, der einen Moment überlegte, ehe er antwortete: »Ich habe lange nachgedacht, Euer Hoheit, und am Ende bin ich zu dem Schluss gekommen, den ich Euch in aller Bescheidenheit unterbreiten will: Ich glaube, dass Mr. Kerr schon in dem Moment, als Liam Brine verschwand, wusste, dass wir ihn gekidnappt hatten.«
    Amir Khan fuhr hoch: »Willst du behaupten, Hussayn, dass wir auch hier bei uns einen Verräter haben? Wer soll es ihm denn gesagt haben?«
    »Niemand, Euer Hoheit. Kerrs Männer waren schon seit Rom hinter Brine her, das hat er selbst gesagt.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, als Brine nach Dublin kam, haben Kerrs Leute die unsrigen observiert. Und haben sie gewähren lassen …«
    »Sicher«, überlegte der Prinz, sich der Worte von Mr. Kerr entsinnend. »Sie haben die diskreten Ohren, wir den starken Arm. Bis hierhin, Hussayn, überzeugt mich deine Theorie. Aber dann?«
    »Dann hat Brine sie in Dublin abgehängt.«
    »Brine hat auch unsere Leute abgehängt, wenn es darum geht«, erwiderte Amir Khan gereizt. Bandars Versagen hatte er nicht vergessen.
    »Das ist wahr«, räumte der andere ein, »aber wir haben ihn in Turin wieder eingefangen, die anderen nicht.«
    »Stimmt …«
    »Und deshalb«, spann Hussayn seinen Gedanken weiter, »hat Mr. Kerr uns um Hilfe gebeten. Er hatte geahnt, dass wir Brine wieder erwischt hatten oder kurz davor standen. Auf jeden Fall waren wir eine Karte, die man unbedingt ausspielen musste.«
    Der Prinz wischte sich den Schweiß von der Stirn und starrte seine nasse Handfläche an. »Red weiter, Hussayn …«, forderte er ihn nach einiger Zeit auf. »Es bleibt immer noch zu klären, wie Kerr es geschafft hat, eine beliebige Gruppe von in Dublin georteten Arabern mit meinem Namen in Verbindung zu bringen.«
    Hussayn hatte auch auf diesen Einwand eine Antwort. »Wahrscheinlich, Euer Hoheit, haben Kerrs Leute nur Bandar identifiziert. Er ist ja nicht zu übersehen. Von da aus, nachdem erst einmal geklärt war, dass es sich um den Chef Eurer Sicherheitsabteilung handelte, wird es nicht schwer gewesen sein, die entsprechende Verbindung herzustellen.«
    Der Prinz nickte. »Es überrascht nicht mehr, welche

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