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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Hussayn am anderen Ende der Leitung.
    »Wie hat Seine Hoheit es aufgenommen?«
    »Er ist fuchsteufelswild. Er will wissen, wie das passieren konnte. Deshalb hat er mich beauftragt, Sie anzurufen.«
    Bandar seufzte. »Das war ein Zwischenfall, den wirklich niemand voraussehen konnte.«
    »Es ist von elf Toten die Rede. Wie viele davon gehören zu uns?«
    »Vier, außer dem Gefangenen.«
    »Hat man ihn identifiziert?«
    »Nein. Was von ihm übrig ist, hat sich unter die Reste der beiden Touristen gemischt.«
    »Wenigstens ein bisschen Glück im Unglück.« »Das ist nicht meine Schuld. Niemand konnte einen Terroranschlag voraussehen, noch dazu in unserem eigenen Gebiet.«
    »Darum geht es nicht: Seine Hoheit will wissen, weshalb Brine im Suq unterwegs war, statt sicher in seinem Versteck zu sitzen.« Bandar gab keine Antwort. Was auch immer er gesagt hätte, es wäre sowieso das Falsche gewesen.
    »Nun?«, insistierte Hussayn.
    »Er war meinen Leuten entkommen, aber sie waren hinter ihm her. Soweit ich weiß, hatten sie ihn fast geschnappt, als es zu der Explosion kam.«
    »Aber wie konnte er entkommen?«
    »Leider sind die Männer, die diese Frage beantworten könnten, alle tot.«
    »Das wird den Zorn des Prinzen nicht besänftigen.«
    »Sagen Sie ihm, dass dieser Hund von Brine seinen Verrat gestanden hatte. Jedenfalls kann er uns jetzt nicht mehr schaden.«
    »Er nicht, aber wenn er mit jemandem darüber gesprochen hat?«
    »Genau das will ich herausbekommen, indem ich seinen Bruder und seine Exfrau verhöre.«
    »Haben Sie das noch nicht getan?«
    »Es war entschieden worden, dass sie ebenfalls verlegt werden. Jetzt aber ist es sicherer, sie hierzubehalten.«
    »Verhören Sie sie also, und dann erstatten Sie umgehend Bericht.«
    »Wird gemacht.«
    »Gibt es noch etwas?«
    »Ja. Faris hat sie belauscht. Sie haben nicht einmal begriffen, wer wir sind. Sie glauben, einer christlichen Sekte in die Hände gefallen zu sein.«
    »Einer Sekte?«
    »Ja, sie nennen uns die ›Vernichter‹.«
    Eine Pause entstand.
    »Zu ihnen kein Wort darüber«, schloss Hussayn. »Versucht nur herauszubekommen, ob David Brine ihnen etwas erzählt hat.«

55
     
    Ort: Abu Dhabi
    Weltzeit: Samstag, 27. Juni, 15.50 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 19.50 Uhr
     
    Hussayn war wie benommen von der Wucht des Schlages.
    Der Prinz hatte seine ganze Wut im Griff des Schlägers konzentriert. Der Drive hatte einen perfekten Halbmond in die Luft gezeichnet, und der Ball war mit dem Zischen einer Gewehrkugel in den Himmel geschossen. Er war über die gesamte Bahn von Loch Vier geflogen und auf dem makellosen Rasen des Grüns gelandet, einen Schritt vor der Fahne. Ein meisterhafter Schlag, dachte Hussayn, fand es aber klüger, das Kompliment für sich zu behalten.
    Die Vier war die kürzeste aller Bahnen auf dem Neun-Loch-Parcours, der die Residenz Amir Khans umgab, aber auch die malerischste. Das Grün krönte eine Hügelkuppe, die direkt über dem Meer schwebte, und an jenem Abend blies ein sanfter Wind, der die Hitze des zu Ende gehenden Tages milderte.
    Hussayn ging auf das weiße Caddy-Car zu, das einige Meter weiter parkte, aber der Prinz winkte ihn zurück. »Lass uns zu Fuß gehen, Hussayn.«
    Amir Khan näherte sich dem Golfsack, fädelte den Titan-Drive, den er für den Abschlag benutzt hatte, ein und zog einen Putter heraus. Er hielt ihn am Griff, legte ihn sich über die Schulter und steuerte das Grün an.
    Sie gingen eine Weile schweigend. In der Ferne hörte mandas Rollen der Dünung, die gegen die Klippen brandete. Zwei Möwen hingen unbeweglich in der Luft.
    »Ich kann mir auf die Geschichte mit diesem Gefangenen einfach keinen Reim machen, Hussayn.«
    »Jetzt kann er uns nicht mehr verraten, Hoheit.«
    »Ich rede nicht von diesem Gefangenen, sondern von seinem Bruder.«
    Dem Sekretär blieb der Mund offen stehen. »Meint Ihr den Professor? Liam Brine?«
    »Genau den«, bestätigte der Prinz und ließ den Putter im Gehen locker über die Halme schwingen.
    »Er ist in Italien in Sicherheit, in Bandars Obhut.«
    »Bandars Obhut bedeutet in letzter Zeit keine Sicherheit mehr. Doch nicht darüber wollte ich sprechen.«
    »Ich höre, Hoheit.«
    Der Prinz blieb mitten auf dem Rasen stehen. »Wenn mich jemand bittet, eine Person zu entführen, die ich bereits entführt habe, dann wirft das für mich Fragen auf.«
    »Ich fürchte, ich kann Euch nicht folgen, Hoheit.«
    »Sieh mal, Hussayn. Mr. Kerr ist aus einem ganz präzisen Grund

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