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Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm

Titel: Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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    Er erreichte den aus der Stadt führenden Highway und ging weiter. Manchmal genügte es schon, wenn man sich in Bewegung setzte. Dann erregte etwas seine Aufmerksamkeit.
    Er näherte sich dem verbeulten Zeitungskasten, der am Straßenrand neben ein paar Briefkästen stand. Er ging in die Hocke und las die Schlagzeile.
    DUTZENDE SELBSTVERBRENNUNGEN
IM GANZEN LAND – GRUND UNBEKANNT
Arzt bezeichnet es als
›neuen Schwarzen Tod‹
    Unter der Schlagzeile war ein Foto: eine dunkle verkrümmte Gestalt wie jene auf den Fotos von Hadrian Farr. Er sog zischend die Luft ein, dann überflog er den Artikel.
    Wissenschaftler haben noch keine Erklärung für die Selbstverbrennungen gefunden, die in den letzten sechs Wochen im ganzen Mittelwesten aufgetreten sind. Sie wurden als eine Welle von Nachahmungsselbstmorden bezeichnet, aber bei keinem der Todesfälle konnte bis jetzt ein Brennstoff oder andere Brandbeschleuniger identifiziert werden. Laut Zeugenaussagen zeigten viele der Opfer Symptome wie ungewöhnliches Verhalten und hohes Fieber, kurz bevor sie …
    Der Artikel endete an dieser Stelle und wurde irgendwo auf einer Innenseite fortgeführt. Die darunter befindliche Spalte enthielt nur eine kurze Meldung über den steigenden Konsum von Electria unter jungen Leuten, verglichen mit anderen Drogen. Travis griff in die Hosentasche, fand aber nur eine bunte Sammlung von Pennies. Aber das spielte keine Rolle. Er brauchte nicht weiterzulesen; er wußte jetzt, was sein Ziel sein mußte. Vielleicht war das tatsächlich wie der Schwarze Tod. Vielleicht war es eine Krankheit – eine durch Berührungen verbreitete Krankheit.
    Er schob die Münzen zurück in die Tasche, erhob sich wieder und blickte zum Horizont. »Halte durch, Max«, flüsterte er. »Du mußt durchhalten.«
    Er überlegte, zu seinem Pick-up zurückzukehren, aber der parkte noch immer beim Saloon. Zu Fuß würde er schneller zu Max’ Wohnung gelangen, als wenn er erst zurückging und den Wagen holte. Er kletterte über einen Drahtzaun und überquerte das leere Feld südlich der Straße. Minuten später erklomm er eine Anhöhe und sah voraus Castle Citys Bahnhof. Die Straße, die zu Max’ Wohnung führte, befand sich direkt auf der anderen Seite.
    Er rutschte den Kieshang herunter und kam zu der Ebene, die den Bahnhof umgab. Vor hundert Jahren hatte die Eisenbahn dreimal in der Woche in Castle City haltgemacht und Menschen, Lebensmittel, Werkzeuge und Kohle gebracht. Aber der letzte Zug war hier vor zwei Jahrzehnten durchgefahren. Jetzt war der Bahnhof ein stiller Ort, ein Friedhof, auf dem Träume von Reichtum gestorben waren und überall Güterwaggons herumstanden wie Leichen, die sich niemand die Mühe gemacht hatte zu begraben.
    Travis suchte sich seinen Weg über verrostete Gleise, passierte die eingestürzten Überreste des alten Bahnhofsgebäudes und kam zur anderen Seite des Bahnhofs. Von hier aus war es nur noch eine knappe Meile bis zu Max.
    Ein vier Meter hoher Maschendrahtzaun hielt ihn auf.
    Travis starrte den Zaun ungläubig an. Dann erinnerte er sich. Man hatte den Zaun vor ein paar Jahren aufgestellt. Ein Junge, der in einem der Güterwaggons gespielt hatte, hatte die Tür zugezogen und sich eingesperrt. Seine Leiche war erst Wochen später gefunden worden.
    Travis trat einen Schritt zurück und schaute nach oben. Der Zaun war mit Rollen von Stacheldraht versehen. Der daran klebende Rost sah wie getrocknetes Blut aus, und Travis wußte, daß der Draht seine Haut wie Butter durchschneiden würde. Ihm blieb nur die Möglichkeit, den Weg zurückzugehen, den er gekommen war, und den Bahnhof dann zu umgehen. Aber das würde ein noch größerer Umweg sein, als zurück in die Stadt zu gehen und seinen Wagen zu holen.
    Er faßte in den Maschendraht, machte sich aber nicht die Mühe, daran zu rütteln. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zurückzugehen und zu hoffen, daß er nicht zuviel Zeit verschwendet hatte. Außerdem, vielleicht irrte er sich ja. Vielleicht hatte Max sich bei der Berührung des Mannes in Schwarz ja nur eine Verbrennung zugezogen. Vermutlich saß er in seinem Apartment, ruhte sich wie befohlen aus und würde lachen, wenn Travis an seine Tür klopfte.
    Oder Travis würde wieder durch das Fenster in Max’ Apartment blicken, nur daß sich ihm diesmal der gleiche Anblick wie auf dem Zeitungsfoto bot. Er schüttelte den Kopf, verscheuchte mühsam das Bild aus seinen Gedanken und wandte sich von dem Zaun ab.
    »Hallo,

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