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Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt

Titel: Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Sie haben nur ein paar provisorische Veränderungen an der Außenseite gemacht, wegen der Sicherheit. Ich glaube nicht, dass sie dort lange bleiben wollen. Diese Basis wurde für einen bestimmten Zweck errichtet, wenn der erfüllt ist, werden sie sie aufgeben.«
    Grace schaute Vani an. Was war der Zweck von Durateks Operationsbasis? Ein Tor nach Eldh zu öffnen? Aber selbst, wenn es so war, warum hielten sie dann Beltan gefangen?
    Vielleicht war er nur ein glücklicher Zufall? Ein Bonus, etwas zum Herumspielen, während sie herausfinden mussten, dass sie das Tor nicht ohne Vanis Teil des Artefakts öffnen können.
    »Also gut«, sagte Travis, der die Kaffeekanne hielt, mit einem Stirnrunzeln. »Ist jeder in diesem Raum koffeinsüchtig?«
    Er senkte die Kanne über seiner Tasse. Nichts kam heraus, was ihm vier schuldige Blicke einbrachte.
    Grace entfaltete sich steif aus dem Sessel. »Ich rufe den Zimmerservice.«
    So konnte sie wenigstens etwas Nützliches tun. Sie bezweifelte, dass sie bei der Planung eines Angriffs auf eine Geheimbasis eines unheilvollen multinationalen Konzerns eine große Hilfe sein würde. Nach dem gescheiterten Angriff ihre Freunde wieder zusammenzuflicken – das war ihre Arbeit.
    Sie wählte und musste sich ein Ohr voll blecherne Musik anhören; sie hatten sie in die Warteschleife gepackt. Ihre Gedanken schweiften ab. Wenn die Gabe hier auf der Erde funktionierte, konnte sie vielleicht ja doch helfen …
    Aber das tut sie nicht, Grace. Zumindest nicht sehr gut. Du wirst nicht fühlen können, wo genau sie Beltan festhalten, bis du wenige Schritte von ihm entfernt stehst. Vani und die Sucher werden ihn aufspüren müssen.
    Und dann? Wie würden sie dem Scirathi das Artefakt abnehmen können und ihn dazu bringen, das Geheimnis seiner Benutzung zu verraten?
    Du hast Vani kämpfen gesehen. Sie bringt Dinge zu Stande, die anscheinend nicht mit den Gesetzen der Physik in Übereinstimmung zu bringen sind. Sie behauptet, dass es ihr vom Schicksal vorherbestimmt wurde, dich und Travis zurück nach Eldh zu bringen. Vielleicht gibt es das Schicksal ja doch.
    Nein. Sie konnte das nicht glauben; sie war Wissenschaftlerin. So etwas wie das Schicksal gab es nicht, keine göttliche Vorhersehung, die ihr Leben formte. Wenn es einen Gott gab, dann war er ein blinder Idiot.
    Aber es gibt Götter. Du hast miterlebt, wie eine Göttin geboren wurde.
    Also gut. Vielleicht würde sie diese alten spirituellen Vorstellungen aus der Schublade nehmen, in die sie sie vor Jahren gestopft hatte, sie abstauben und einer erneuten Prüfung unterziehen. Wenn sie Zeit hatte.
    Aber es war nicht allein die Vorstellung von Göttern, die ihr Schwierigkeiten bereitete. Denn wenn das Schicksal existierte, war es dann Schicksal gewesen, dass sie im Beckett-Strange-Heim für Kinder gelandet war? Nein, es war besser, an ein vom Zufall bestimmtes Universum zu glauben, auf das Wissen zu vertrauen, das schreckliche Dinge aus Pech geschahen und nicht, weil jemand sie verdiente.
    Eine menschliche Stimme drang an ihr Ohr. Sie bestellte Kaffee, legte auf und kehrte zu den anderen zurück, die noch immer über den Plänen brüteten.
    »Vani, wo haben Sie die in dem Komplex größte Konzentration an Wachen entdeckt?«, wollte Farr wissen.
    Vani zeigte auf den obersten Plan. »Ich glaube, sie halten ihn hier fest. Aber die Zahl der Wachen ist nicht sehr hoch. Sie müssen sich auf andere Sicherungsmaßnahmen verlassen.«
    »Natürlich«, sagte Travis mit einem bitteren Lachen. »Ihre verfluchte Technologie. Darauf verlassen sie sich. Sie glauben, sie könnten mit ihren kleinen technischen Spielereien alles machen.«
    Deirdre warf ihm einen ernsten Blick zu. »Sei vorsichtig, was du sagst, Travis. Duratek hat viele Dinge entwickelt, von denen nicht mal die Sucher wissen.«
    »Aber in einem hat Travis Recht«, sagte Farr. »Duratek ist arrogant, das waren sie schon immer. Und ganz egal, wo ihre Stärke liegt, ihre Hybris ist eine Schwäche, die wir zu unserem Vorteil nutzen können.«
    Grace wollte etwas sagen, aber ein lautes Klopfen an der Tür unterbrach sie. Sie alle zuckten zusammen – bis auf Vani. Grace stieß zischend die Luft aus.
    »Zimmerservice«, sagte sie und ging zur Tür. »Hoffe ich.«
    Es war der Kaffee. Sie schloss die Tür, verriegelte sie und trug das Tablett zum Tisch.
    Deirdre strich mit einem Finger über einen der Pläne. »Sie glauben also, dass sowohl Beltan als auch das Artefakt sich in diesem Flügel

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