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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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ihnen.
    Aber lebt er auch wirklich?
    Sie zögerte, dann griff sie mit der Gabe zu und tastete nach seinem Lebensfaden. Da war er – so heiß und hell wie der Faden in einer Glühbirne. In seiner Brust steckte kein dunkler Klumpen aus Eisen, sondern ein warmes, pochendes Herz. Er lebte, genau wie Falken lebte.
    Vielleicht hat er den Stein des Eises nicht dem Fahlen König persönlich übergeben. Vielleicht hat er ihn Dakarreth gegeben. Schließlich hat der Nekromant Falken mit dem Fluch der Unsterblichkeit belegt, damit er nie vergaß, wie er bei der Zerstörung von Malachor half. Dakarreth hätte die gleiche Magie bei Kelephon wirken können, als Belohnung für den Stein. Und dann hätte der Nekromant dem Fahlen König den Stein geben können.
    Sie ließ seinen Faden los. Und bemerkte überrascht, dass er sie beobachtete.
    »Zufrieden, Euer Majestät? Ich bin genauso lebendig wie Ihr und Eure Freunde. Aber wenn Ihr mich noch einmal mit Eurer Hexenmagie berührt« – er zuckte mit einem Finger, flüsterte ein Wort und Vani stöhnte auf, als das Eis ihre Beine ein paar Zentimeter höher kletterte – »wird die T’gol herausfinden, wie es ist, durch einen Eisblock zu atmen.«
    »Lasst sie los«, sagte Beltan.
    »Oder was?«, sagte Kelephon abwertend. »Ihr macht einen feuchten Fleck auf meine Rüstung?«
    Beltan ballte die Fäuste. Vani war gefangen, Sindar regte sich noch immer nicht, und Falken schien wie betäubt. Grace wusste, dass sie etwas unternehmen musste. Sie legte Beltan die Hand auf die Schulter, berührte seinen Lebensfaden und sprach in seinem Bewusstsein beruhigende Worte.
    Beltan, nicht. Er ist ein Runenmeister. Ich weiß nicht, was er will, jedenfalls nicht genau. Aber ich weiß, dass er Runen sowohl binden und brechen als auch sprechen kann. Du hast gesehen, zu was Travis im Stande ist, und Kelephon hat siebenhundert Jahre länger Erfahrung darin. Mit Gewalt können wir ihn nicht aufhalten. Wir müssen mit ihm sprechen, herausfinden, was er wirklich von uns will. Das ist unsere einzige Hoffnung.
    Grace war sich nicht sicher, dass die letzten Worte stimmten; sie war sich nicht sicher, ob überhaupt noch Hoffnung bestand. Aber Falken hatte Recht – Kelephon musste etwas wollen, sonst wären sie schon längst tot gewesen. Sie ließ Beltan los, und er grunzte zustimmend.
    Kelephon kniff die Augen zusammen. »Was habt Ihr gerade zu ihm gesagt, Hexe?«
    Trotz ihrer Angst verspürte Grace eine kleine Befriedigung. Also konnte Kelephon durch das Gefüge der Weltenkraft geschickte Worte nicht verstehen. Vielleicht konnte das für sie von Vorteil sein. Sie bemühte sich um einen, wie sie hoffte, majestätischen Ausdruck und stellte sich zwischen Beltan und den Runenmeister. »Hier ist es kalt, Lord Kelephon. Wollt Ihr uns sagen, was Ihr mit uns vorhabt, oder nicht?«
    »Wollt Ihr behaupten, Ihr wüsstet das nicht bereits, Euer Majestät?«
    Etwas von Graces Furcht verwandelte sich in Frustration. »Nein, das tue ich nicht. Es ergibt keinen Sinn. In Embarr haben wir erfahren, dass der Fahle König mich aus irgendeinem Grund lebendig in seine Gewalt bekommen will. Aber es ist klar, dass mich Eure schwarzen Ritter tot sehen wollen. Dann ist da die Tatsache, dass Eure Männer offensichtlich nichts für die Feydrim des Fahlen Königs übrig haben; sie haben auf Meerwacht eine Horde dieser Kreaturen getötet. Das alles erweckt den Eindruck, dass die schwarzen Ritter Feinde des Fahlen Königs sind. Aber jetzt erfahren wir, dass Ihr sein Verbündeter seid.«
    Kelephons Blicke tasteten ihren Körper ab. »Ihr von allen Leuten solltet wissen, dass das äußere Erscheinungsbild täuschen kann, Euer Majestät. Schließlich würde man, wenn man Euch sieht, kaum glauben, dass Ihr die wahre Erbin von Malachor seid.«
    Vielleicht lag es daran, wie er diese Worte sagte, oder es war etwas in seinem Blick. Vielleicht war es auch ein Gefühl, das ihr unwissentlich durch die vibrierenden Fäden der Weltenkraft zugetragen wurde. Was es auch war, plötzlich verstand Grace.
    »Es ist alles eine Lüge«, sagte sie atemlos. Sie deutete mit zitternder Hand auf die Männer, die aufgereiht auf der Pier standen. »Ihr lügt sie seit Jahrhunderten an. Sie glauben, sie bekämpfen den Fahlen König, nicht wahr? Dass sie gegen das Böse kämpfen. Sie glauben, dass sie das Königreich von Malachor wieder aufbauen, dass das Licht seiner Pracht wieder leuchten wird. Aber Ihr benutzt sie bloß. Darum steht Ihr allein dort. Ihr wollt nicht,

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