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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Sorgen darüber, wie du dich fühlst. Das ist eine Auswirkung des Pylonen. Tatsächlich bist du erstaunlich mutig. Die meisten Leute, die so lange in seiner Nähe gestanden hätten wie du, wären zu Wackelpudding geworden.«
    Oder würden einander in blindwütigem Zorn erschlagen. Aber das behielt sie für sich, und ihre Worte schienen den Burschen aufzumuntern. Sie sprach den anderen auf ähnliche Weise Mut zu, und sie untersuchte bei jedem den Lebensfaden. Aber sie konnte keinerlei Anzeichen für eine dauerhafte Schädigung finden. Sie entließ die Männer und gab jedem einen Kräutertrank, der ihnen beim Schlafen helfen sollte, und befreite sie für diesen Tag von allen Pflichten, damit sie sich ausruhen konnte.
    »Ihr habt heilende Hände, Euer Majestät«, sagte Durge, nachdem sie gegangen waren.
    Und warum kann ich dann nicht den Eisensplitter aus deiner Brust holen? Aber das waren weitere Worte, die sie nicht aussprechen konnte.
    »Ruht Euch aus, Durge«, sagte sie stattdessen.
    »Wie Ihr wünscht, Euer Majestät«, sagte er und verließ das Zelt. Aber sie wusste, dass er es nicht tun würde. Der unermüdliche Ritter würde weiterarbeiten, damit sich die anderen an seiner Stelle ausruhen konnten. Grace wusste nicht, wie er das schaffte. Eine vernichtende Müdigkeit überwältigte sie, und sie rollte sich neben der tief schlafenden Tira auf der Pritsche zusammen.
    Grace, kannst du mich hören?
    Die Stimme war vertraut, tröstend. Grace musste träumen.
    Bitte, Grace. Bist du da?
    Grace öffnete die Augen, dann setzte sie sich auf. »Aryn?«
    Ja, Grace, ich bin es. Sia sei Dank, dass ich dich gefunden habe. Nicht weit von dir ist ein Schatten in der Weltenkraft. Ich musste anderen Strängen folgen, die einen großen Umweg machen. Lirith hatte das schreckliche Gefühl, dass etwas passiert ist. Bist du in Ordnung?
    Grace seufzte. Jetzt sind wir es. Das heißt, zumindest die meisten von uns.
    Schnell erklärte sie, was passiert war: die toten Spinnenmänner und der Pylon. Sie erzählte auch von der Schlacht in Dun-Dordurun und ihrer seltsamen Begegnung mit Königin Ivalaine.
    O Grace, es tut mir so Leid. Ich hätte nicht so lange damit warten sollen, mich mit dir in Verbindung zu setzen. Ich glaube, ich hatte Angst, dass deine Abwesenheit dann noch unerträglicher sein würde.
    Grace lächelte, die strahlende Energie ihrer Freundin erfüllte sie, und die Müdigkeit verschwand. Wie stehen die Dinge auf Calavere?
    Die Krieger treffen nun scharenweise ein, selbst die aus dem fernen Süden. Bald wird Boreas mit einem großen Heer nach Norden ziehen. Aber da ist noch etwas anderes, und deine Geschichte hilft mir, es etwas besser zu verstehen. Trotzdem kann ich nicht umhin zu glauben, dass sie den Verstand verliert.
    Grace fröstelte. Wovon sprichst du, Aryn? Wer verliert den Verstand?
    Königin Ivalaine …
    Grace hüllte sich in ein Schultertuch, während Aryn von Ivalaines unerwarteter Ankunft auf Calavere erzählte und wie die Königin sie, Lirith und Mirda zurückgewiesen hatte.
    Sie sagte, sie wollte nichts mit uns zu tun haben, dass sie nur wegen einem gekommen sei. Ich konnte mir nicht vorstellen, wovon sie da spricht. Dann, vergangene Nacht, habe ich einen Zauber gewebt. Es war gefährlich, ich weiß, aber ich habe gesehen, wie sich Prinz Teravian im Garten mit Ivalaine unterhalten hat.
    Aber was auf Eldh kann sie von dem Prinzen wollen?, fragte Grace voller Unbehagen.
    Die Worte schossen förmlich durch die Weltenkraft. Er ist ihr Sohn, Grace. Königin Ivalaine ist Prinz Teravians Mutter.
    Sie sprachen noch ein paar Minuten durch das Netz der Weltenkraft, so lange bis die Anstrengung für Aryn zu viel wurde.
    Ich muss gehen, Grace. Ich werde müde, und ich kann unseren Strang nicht länger beschützen. Ich kann mir nicht sicher sein, dass sie … dass uns niemand belauscht. Wir alle lieben dich, und ich nehme bald wieder Kontakt zu dir auf. Möge Sia mit dir sein.
    Leb wohl!, rief Grace in Gedanken, aber Aryn war bereits weg. Grace saß zitternd da, allein bis auf Tira, die noch immer tief und fest schlief.
    Es erleichterte Grace, dass die Männer von Vathris dem Ruf zum Krieg folgten. Aber was hatte Ivalaine vor, und wieso konnte der Prinz ihr Sohn sein? Bevor sie darüber nachdenken konnte, öffnete sich die Eingangsplane.
    »Verzeiht, Euer Majestät«, sagte Samatha und steckte den Kopf ins Zelt. »Aber Ihr müsst sofort mit mir kommen.«
    Grace erwiderte ihren Blick, dann schnappte sie sich den Umhang und

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