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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Das Siebte Kommando prügelte und hackte, hieb und trat. Vielleicht gelang es ihnen, den Ansturm ein wenig zu verzögern, vielleicht auch nicht. Es war Iliev egal. Er hatte das Gefühl, den Aufgestiegenen etwas Zeit zu erkaufen, und wenn er schon sterben musste, dann wollte er sich nicht ohne Gegenwehr ergeben.
    Iliev wich abermals einen Schritt zurück, bis er hinter sich eine Speerspitze spürte. Die Toten rückten nach. Eine schwärende Hand griff nach ihm.
    Eine Frau schrie.
    Die Hand des Toten hielt inne.
    Die vorletzte Flasche prallte auf die Treppe, wieder wurden Tote zerfetzt. Der Stein grollte, es gab einen lauten Knall, und eine Staubwolke stieg auf. Die Treppe schwankte, bebte und kippte seitlich weg, zahlreiche Tote rutschten herunter.
    »Ja!« Davarov stieß eine Faust in die Luft.
    Aber dann blieb die Treppe am erhöhten Fahrweg hinter der Mauer hängen. Die Lücke war gerade einmal einen Schritt breit. Bei weitem nicht groß genug.
    »Verdammt«, fluchte Roberto.
    Die Toten auf der oberen Hälfte kletterten weiter, ohne sich umzusehen. Davarov schwang die lange Klinge, traf seinen Gegner und stieß drei Tsardonier auf einmal zurück. Es sah jedoch nicht danach aus, als hätten sie die Zahl der Angreifer merklich dezimiert. Hinter ihnen hatten die Toten schon fast das Dach erreicht. Die Lebenden sahen sich zurückgedrängt, hatten aber keinen Platz mehr, um auszuweichen.
    »Wir müssen die Treppe zur Seite schieben, damit sie ganz umfällt«, sagte Roberto.
    »Gut«, sagte Davarov. Er enthauptete einen Toten und beförderte den Rumpf mit einem Tritt nach unten. »Ich hole einen Hammer und mache mich an die Arbeit.«
    »Vielleicht reicht auch eine Flasche Sprengpulver«, meinte Roberto. »Genau unten am Fuß.«
    »Nicht lieber oben? Wenn die acht Stufen da weg sind, können sie nicht mehr über die Lücke springen, es ist zu hoch und zu weit.«
    Die Toten formierten sich neu. Eine Handvoll kam die untere Hälfte der Treppe herauf, trat geradewegs in die Lücke hinein und stürzte ab. Sofort erhoben sie sich wieder und versuchten es noch einmal. Die Nächsten machten diesen Fehler nicht. Sie hielten an, schätzten die Entfernung und sprangen. Roberto schüttelte den Kopf. Es kam so, wie er es befürchtet hatte. Sie waren tot, aber nicht dumm. Die folgenden Toten lernten von ihren Vorderleuten.
    »Wir können da unten nicht kämpfen, das wäre Selbstmord.«
    »Es ist der einzige Weg, sie aufzuhalten«, widersprach Roberto.
    »Hast du eine gute Idee?«
    »Ja«, schaltete sich Harban ein. Er nahm Roberto die Flasche ab.
    »Zielt gut.«
    »Ich habe nicht vor, sie zu werfen. Bringt die noch lebenden Gor-Karkulas sicher nach Hause. Das soll mein Vermächtnis sein.«
    Roberto hielt Harban fest, als er begriff, was der Karku vorhatte. Es lief ihm kalt den Rücken hinunter. »Nein, das kommt nicht infrage.«
    Harban schüttelte seine Hand ab. »Es ist der einzige Weg.«
    Dann rannte Harban los und sprang vom Dach hinab. Roberto sah ihn stürzten, der Boden war zehn Schritte oder mehr unter ihnen. Harban landete auf den Köpfen der Toten und benutzte sie, um seinen Sturz zu bremsen, aber er hatte sich sicherlich einige Knochen gebrochen. Davarov achtete nicht mehr auf die Toten, die heraufkamen und starrte hinunter.
    Die Toten umringten Harban, hoben die Schwerter und ließen sie niedersausen. Er bekam einen Hieb in den Rücken, der ihn nicht aufhalten konnte. Eine weitere Klinge traf sein linkes Bein. Er schrie auf, doch seine Entschlossenheit wankte nicht. Energisch drängte er sich bis zum Fuß der Treppe weiter, ging in die Hocke und hob den Arm, um die Flasche gegen den Fuß der Treppe zu schlagen.
    »In Deckung!«, rief Roberto.
     
    Mirron staunte, wie rein die Kraft war, die durch Gorian und sein Wurzelwerk lief. Sie schauderte, als die Energie sie einhüllte, und empfand keine Schmerzen, während die Wurzeln in sie eindrangen. Sie ließ sich mit der Energie treiben und fühlte sich heil und ganz, endlich mit den irdischen und göttlichen Kräften innig verbunden. Bebend atmete sie aus.
    »Ich spüre dich, Kessian. Ich kann dich spüren.«
    Es war eine Befreiung. Ihre ganze Anspannung und ihre Qualen fielen von ihr ab, sobald sie ihn durch die Energiestruktur berühren konnte, die Gorian erschaffen hatte. Sie war voller Freude und Verzückung. Kessians Duft, die Berührung seiner Hand, seine Haare und die Lippen, mit denen er sie küsste. Alles war da.
    Mirron wollte sich bewegen, doch die Wurzeln hatten

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