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Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition)

Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition)

Titel: Die letzte Sünde: Kommissar Rosenthal ermittelt in Tel Aviv (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Höftmann
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zeigte.
    Assaf klopfte kräftig an die Tür, bevor er eintrat und in ein junges, völlig überraschtes Gesicht schaute. Moses hatte wohl mit einem Mitbewohner gerechnet, doch nun stand ein bärtiger weißer Mann vor ihm.
    Nachdem Assaf sich vergewissert hatte, dass die Tür hinter ihm auch richtig geschlossen war, sagte er so langsam und ruhig wie möglich: »Moses? Mein Name ist Assaf Rosenthal, ich würde mich gerne mit dir unterhalten. Ich bin von der Polizei.«
    Er hatte das Wort Polizei noch nicht einmal ganz ausgesprochen, da drehte sich Moses wie ein Pfeil auf seinem Stuhl und sprang Sekunden später aus dem kleinen geöffneten Fenster hinter ihm.
    »Fuck«, entfuhr es Assaf. Warum musste ausgerechnet diese eine Kammer ein Fenster haben? Ohne lange über seine eigene Dummheit nachzudenken, lehnte er sich aus dem Fenster und sah, wie der junge Afrikaner hastig übereinen Dachvorsprung des gegenüberliegenden Hauses verschwand. Beherzt sprang er ihm nach und folgte ihm so schnell wie möglich.
    Moses kletterte geschickt an einem Fenstergitter hoch und war einen Augenblick später über das Dach des Nachbarhauses verschwunden. Assaf bereute in diesem Moment, dass er so gute Schuhe trug, und zog sich mit aller Kraft ebenfalls an dem Fenstergitter hoch. Auf dem Dach angekommen, musste er sich kurz orientieren. Die Sonne blendete ihn gleißend, so dass er für einen Moment nichts mehr sah. Zum Glück trug der Afrikaner ein leuchtend türkisefarbenes T-Shirt, so dass Assaf ihn in einer Entfernung von wenigen Metern ausmachen konnte. Nun war der Kommissar im Vorteil, er war ein hervorragender Sprinter. Er raste Moses über das leere Flachdach nach. Als er ihn fast eingeholt hatte, sprang der junge Schwarze auf das gegenüberliegende Dach. Die Häuser waren so eng aneinandergebaut, dass zwischen den Dächern nur ein paar Meter Abstand bestand. Ohne zu zögern, hechtete Assaf hinterher. Hinter diesem Gebäude lag nur noch ein weiteres Haus, die Flucht von Moses würde so oder so in wenigen Minuten beendet sein. Da er aber nicht riskieren wollte, dass der Afrikaner in seiner Angst vom Dach sprang oder womöglich über die Dachrinne hinunterkletterte, musste er ihn unbedingt vorher einholen. Wenn es Moses gelingen würde, irgendwie auf die Straße zu gelangen, hätte er kaum eine Chance, ihn in den engen Gässchen zu fassen zu bekommen. Zumal er sich hier nicht besonders gut auskannte.
    Assaf rannte also dem türkisfarbigen Fleck entschlossen nach. Die Sonnte brannte auf seinen Rücken. Bevor Moseseinen Satz auf das nächste Dach machen konnte, erwischte Assaf ihn am Zipfel seines T-Shirts. Mit einem Ruck zog er den Afrikaner, der kleiner und zierlicher als er war, vom Rand des Daches und begrub ihn unter sich. Dann packte Assaf dessen Arme und zerrte sie energisch auf den Rücken des jungen Mannes.
    Moses keuchte: »What do you want? I didn’t do nothing.«
    »Relax«, forderte Assaf ihn auf, während er seine Waffe zückte, diese auf Moses richtete und langsam wieder von ihm herunterkletterte: »Wenn du dich bewegst, schieß ich dir die Beine weg.«
    Mit der freien Hand zog Assaf den leichtgewichtigen Moses an den Rand des Daches in den Schatten. Der Schweiß lief ihm von der Stirn und blieb in seinem Bart hängen. »Ich habe ein paar Fragen an dich. Bleib ganz ruhig, wenn du mir antwortest, kann dir nichts passieren. Wo warst du gestern Abend?«, begann er sein Verhör und ging davon aus, dass der Afrikaner genug Hebräisch verstand.
    »Im Ulpan«, antwortete Moses verunsichert.
    »Bis wann? Mit wem und wann bist du losgegangen?«
    »Wir ... auf der Bank. Ich und eine Freundin, Marina, sie lernt dort auch. Neun Uhr dreißig. Bin ich zu meinem Fahrrad«, stammelte Moses.
    »Alleine? Wo ist deine Klassenkameradin geblieben?«
    Moses wechselte nun ins Englisch »Sie hat auf jemanden gewartet. Ich bin alleine gefahren.«
    »Wohin?«
    »Zum Strand!«
    »Hast du dort jemanden getroffen?«
    »Nein. Ich war alleine. Ich wollte alleine sein.«
    »Waren du und Marina Freunde?«
    Moses sah ihn erstaunt an. »Warum fragst du das? What do you want from me?«
    »Marina ist tot. Sie wurde heute Morgen auf dem Gelände neben der Sprachschule gefunden.«
    »What?«, schrie der Schwarze, offenbar ehrlich entsetzt, und sprang auf.
    Assaf war so überrascht von dessen Bewegung, dass er unwillkürlich gleichfalls hochschnellte.
    Moses hielt sich die Hände vor die Augen und schrie immer wieder »No. No. No.« Völlig verzweifelt und

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