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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Satansfausts Heer. Ihr Vordringen gestaltete sich fürchterlich zäh und mühselig, ihre Verluste waren entsetzlich. Hoch-Lord Mhoram wußte nur ein wirksames Mittel, um ihnen zu helfen, und er lenkte Drinny ohne Zögern vorwärts, um es anzuwenden. Gemeinsam nahmen sie von neuem die Verfolgung Satansfausts auf.
    Der Wütrich Samadhi befand sich nur fünfzig Klafter weit von ihnen entfernt. Er stand auf einer Anhöhe, von der herab er seine Streitkräfte anleiten konnte. Und er war allein; er hatte alle seine Scharen an verschiedenen Schwerpunkten in den Kampf geworfen. Er ragte von der Erhebung auf wie ein Denkmal des Hasses und der Vernichtung, lenkte seine Haufen mit der Macht des grünen Übels.
    Während er seinen Stab bereithielt, trieb Mhoram den Ranyhyn geradewegs in die Zähne des Winters – auf Samadhi zu. Als nur noch wenige Pferdelängen ihn von seinem Widersacher trennten, rief er ihm seine Herausforderung entgegen. »Melenkurion abatha! Duroc minas mill khabaal!«
    Mit aller Macht, die ihm zu Gebote stand, schleuderte er einen Ausbruch von Lordfeuer wider des Wütrichs Schädel und seine gehässige Fratze.
    Satansfaust wehrte den Schlag ab, als sei er nicht der Rede wert; geringschätzig saugte er mit seinem Stein Mhorams blaue Glut mitten aus der Luft, dann verschoß er seinerseits einen Blitz, der so geladen war mit kalter smaragdgrüner Gewalt, daß er die Luft versengte, sobald er sie zu durchzischen begann.
    Mhoram spürte die darin zusammengeballte Kraft, war sich darüber im klaren, daß er ihn töten würde, falls er ihn traf. Aber Drinny wich mit einem übergangslosen, geschmeidigen Seitensprung aus, der in krassem Gegensatz zum starken Schwung seines Galopps zu stehen schien. Der Blitz verfehlte Mhoram, krachte statt dessen auf die Geschöpfe nieder, die den Hoch-Lord verfolgten, erschlug sie ohne Ausnahme.
    Das verschaffte Mhoram die kurze Frist, derer er bedurfte. Er lenkte Drinny wieder in die ursprüngliche Richtung, hielt den Stab über der Schulter bereit. Bevor Samadhi einen neuen Blitz schleudern konnte, kam der Hoch-Lord über ihn.
    Indem er Drinnys ganze Schnelligkeit, alle Kraft seines Körpers und all die aufgewühlte Leidenschaft seiner Liebe zum Lande aufbot, schwang er den Stab. Der Hieb traf Satansfaust voll auf die Stirn.
    Die Erschütterung warf Mhoram von Drinnys Rücken wie ein verdorrtes Blatt im Wind. Der Stab barst beim Aufprall, flog in Splittern auseinander, und Mhoram stürzte inmitten eines flüchtigen Sprühregens aus hölzernen Bruchstücken zur Erde. Er war wie gelähmt. Hilflos rollte er ein paar Ellen weit über den Untergrund, vermochte sich nicht festzuhalten, nicht einmal um Atem zu ringen. Für einen Augenblick schwand ihm die Besinnung, dann begann sein Bewußtsein Pein zu empfinden, so wie sein Leib Schmerz zu verspüren begann. Seine Hände und Arme waren jetzt völlig gefühllos, betäubt von der Macht, die sie durchtobt hatte.
    Doch selbst in seiner Benommenheit blieb ihm Raum für gelindes Staunen über das, was ihm gelungen war.
    Sein Hieb hatte Satansfaust ins Wanken gebracht, ihn rücklings niedertorkeln lassen. Der Riesen-Wütrich war auf der anderen Seite der Anhöhe hinabgestürzt.
    Mit einem Aufkeuchen fing Mhoram wieder an zu atmen. Stiche wiedergekehrten Gefühls durchfuhren seine Arme; der Schmerz brachte sein Blickfeld zum Flimmern. Er versuchte, sich zu bewegen, und schließlich gelang es ihm, sich auf die Seite zu wälzen. Seine Hände baumelten verkrümmt an seinen Handgelenken, als seien sie verkrüppelt, aber er bewegte Schulter und Ellbogen, drehte sich in Bauchlage, dann stemmte er sich auf den Unterarmen empor, bis er auf die Knie gelangte. Danach verschnaufte er erst einmal, während das Leben in seine Gliedmaßen zurückkehrte, sich bis in seine Finger bohrte.
    Das Geräusch schwerer Schritte, schwerer Atemzüge veranlaßte ihn zum Aufblicken.
    Über ihm stand Samadhi -Sheol.
    Blut rann Satansfaust von der Stirn in die Augen, doch statt ihn zu blenden, schien es noch seine wüste Erbitterung zu verstärken. Seine Lippen waren zu einer Verkrampfung wilder Freude verzerrt; eine Wut, die an irrsinnige Verzückung grenzte, schimmerte aus seinem feuchten Zähneblecken. Im ineinander verklammerten Griff seiner Fäuste leuchtete und dampfte sein Stück des Weltübel-Steins, als stünde er am Rande der Entstofflichung.
    Langsam erhob er den Stein über Mhorams Haupt wie eine Axt.
    Wie gebannt, wie versteinert – hilflos wie ein

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