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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Sicherheit der Berge. Sofort schlossen die Ramen sich ihnen an. Nur ihre Mischung aus Ehrfurcht und Sorge um den Ring-Than bewog sie dazu, Bannor und Schaumfolger überhaupt Verstärkung mitzugeben.
    Also brachen die vier zur Suche auf. Aber zuviel Zeit war bereits verlorengegangen; Wind und Schnee hatten jede Fährte verwischt. Sie fanden südlich der Wanderlust-Furt nicht mehr weiter und entdeckten keine Spur von Covenant. Schließlich zogen sie die Schlußfolgerung, daß er dank irgendeines anderen Beistands weiter ostwärts gelangt sein müsse. Zusammen traten die vier, so schnell es ging, den Weg zum Wasserfall des Landwanderers an.
    Rudel von Kresch und Haufen von Marodeuren machten diesen Weg gefährlich und verlangsamten ihr Vorankommen, und die vier befürchteten, Covenant habe schon Tage vor ihnen das Oberland verlassen.
    Doch als sie sich dem Koloß näherten, begegneten sie einer Truppe von Urbösen, begleitet vom Wütrich Herem in Triocks Körper. Mit Schrecken sahen die vier, daß diese Horde den Zweifler mittrug, ausgestreckt wie ein Toter.
    Die vier griffen an und erschlugen die Urbösen. Aber sie konnten nicht verhindern, daß Herem Verstärkung rief. Ehe sie ihn zu überwinden, Covenant herauszuhauen und den Ring in Gewahrsam zu nehmen vermochten, erschien auf diesen Ruf die tote Elena mit dem Stab des Gesetzes. Sie überwältigte die vier mühelos. Dann überließ sie Herem den Körper Whanes, um Triocks Leid zu erhöhen. Als Jehannum dazustieß, bemächtigte er sich Lals. Den Rest wußte Covenant.
    Von Lena hatten Bannor und Schaumfolger nichts gehört oder gesehen. Sie hatten keine Ahnung davon, was Covenants Ankunft am Landbruch verzögert hatte.
    Als Bannor wieder schwieg, stöhnte Schaumfolger in zornigem Ekel auf. »Stein und See! Sie hat mich unrein gemacht. Ich muß ein Bad nehmen – ich werde ein ganzes Meer brauchen, um diese Besudelung abzuwaschen.«
    Bannor nickte. »Ich ebenso.«
    Aber keiner der beiden rührte sich vom Fleck, obwohl der Landwanderer in der Nähe war, hinter einer niedrigen Hügelkette. Covenant wußte, sie hielten sich zu seiner Verfügung; anscheinend spürten sie, wie sehr er sie brauchte. Und sie hatten ihrerseits ihm Fragen zu stellen. Doch er fühlte sich unvorbereitet aufs Aussprechen der Dinge, die er zu sagen hatte. »Triock hat mich ins Land geholt«, meinte er nach einer Weile ziemlich verlegen, »und nun ist er tot. Wieso bin ich trotzdem noch hier?«
    Schaumfolger musterte ihn einen Moment lang. »Vielleicht liegt's daran«, sagte er, »daß das Gesetz des Todes gebrochen ist – möglich, daß selbiges es war, das dich zuvor stets beim Tode deines Herbeirufers aus dem Lande fortsandte. Oder vielleicht ist's darauf zurückzuführen, daß auch ich an deiner Herrufung beteiligt war.«
    Ja , seufzte Covenant bei sich. Seine Verpflichtung gegenüber Triock war kaum geringer zu bewerten als das, was er Schaumfolger schuldete.
    Er konnte sich nicht länger vor der Verantwortung drücken; er zwang sich dazu, den beiden zu schildern, was sich mit Lena ereignet hatte.
    Seine Stimme klang teilnahmslos, als er über sie sprach – über eine alte Frau und ihr blutiges, grabloses Ende, das sie ereilte, weil sie sich in ihrer Wirrheit an den Mann klammerte, der ihr ohnehin schon genug Leid gebracht hatte. Und ihr Tod war nur eine weitere Tragödie in ihrer Familie. An erster und letzter Stelle hatten deren Mitglieder unter ihm zu leiden gehabt: der Glutsteinmeister Trell, Atiaran – Trells Gemahlin –, Hoch-Lord Elena, Lena selbst – er hatte sie allesamt ins Unglück gestürzt. So etwas mußte ihn verändern, aus ihm einen anderen Menschen machen. Das ermöglichte es ihm, nachdem er seine eigenen zwischenzeitlichen Erlebnisse berichtet hatte, eine weitere Frage zu äußern.
    »Schaumfolger ...« Er versuchte, sich so schonungsvoll wie möglich zu erkundigen. »An sich geht's mich nichts an. Aber Pietten hat einiges Schreckliches über dich gesagt. Oder er wollte diese Sachen schrecklich darstellen. Er hat gesagt ...« Aber er brachte es nicht fertig, auch auszusprechen, was er meinte. Ganz egal, wie er es äußerte, es würde nach einer Anklage klingen.
    Der Riese stieß einen Seufzer aus, und seine ganze Haltung ermattete. Er betrachtete seine gefalteten Hände, als stäke irgendwo in ihrer Verzahnung von Sanftheit und Schlächtertum ein Rätsel, das er nicht zu entwirren vermochte; aber er wich der gestellten Frage nicht mehr aus. »Pietten sagte, ich hätte

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