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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Ebenen von Ra gelebt, von wo aus sie die Nordlandebenen heimzusuchen pflegten, solange sie kein Ranyhyn-Fleisch erbeuten konnten. Viele Tausende von ihnen waren in der Schlacht am Unheilswinkel ausgemerzt worden. Doch sie hatten ihre Zahl rasch wieder vermehren können, und nun machten sie jeden Teil des Landes unsicher, in dem nicht länger die Hand der Lords waltete. Triock hatte noch nie gegen Kresch kämpfen müssen, aber schon gesehen, was sie anzurichten vermochten. Vor einem Jahr hatte ein großes Rudel die gesamte Einwohnerschaft von Steinhausen Gleam in den Kristallhügeln ausgelöscht, in der Nähe der Stelle, wo der Mithil und der Schwarze Fluß zusammenströmten. Als Triock durchs menschenleere Dorf schritt, hatte er nichts gefunden als zerfetzte Kleidung und Knochensplitter. »Melenkurion!« knirschte er unterdrückt, als er die Schnelligkeit der gelben Wölfe schätzte. »Wir müssen eilends höher hinauf.«
    Während seine Begleiter ihre Bündel schnürten, hielt er über das Gelände Ausschau, ob sich irgendeine Möglichkeit zur Flucht oder ein Schutz finden ließ, doch trotz ihrer rauhen Beschaffenheit zeigten die Höhen und Hänge nichts, was für die Wölfe unbegehbar sein konnte, und so weit von Steinhausen Mithil entfernt, kannte Triock keine zur Verteidigung geeigneten Höhlen oder Talkessel.
    Er wandte sich aufwärts. Gefolgt von Quirrel und Jeurquin, schlug er über einen Höhenrücken die Richtung zu den Bergen ein.
    Im Windschatten des Höhenzugs lag der Schnee weniger hoch. Sie kamen mit geschwindem Klettern und Klimmen rasch voran und dabei der nächsten Bergwand näher. Aber sie ragte steil und kahl aus einem Abhang empor und verwehrte jeden Ausweg. Erst als die westliche Hälfte des Tals neben dem Höhenrücken zum Berg hinaufführte, kehrte sich Triock nach rechts und lief hangabwärts, pflügte sich durch den angesammelten Schnee hinüber zum höheren Untergrund auf der anderen Seite.
    Bevor er und seine Begleiter dort angelangten, kreuzten hinter ihnen die ersten Kresch den Hügelkamm und stießen ein wüstes Geheul aus. Ihr Jaulen holte Triock ein wie ein Keulenschlag zwischen seine Schulterblätter. Er verharrte, sah die Wölfe kaum fünfhundert Klafter entfernt wie gelben Tod über die Anhöhen hasten.
    Ihr Anblick bereitete ihm eine Gänsehaut, und seine vor Kälte steifen Wangen zuckten, als wolle er aus Furcht die Zähne blecken. Ohne ein Wort drehte er sich um und setzte den Aufstieg fort, warf seinen Körper durch den Schnee, bis sein Pulsschlag hämmerte und er von seinen eigenen Keuchern umhüllt zu sein schien. Als er die Höhe des Abhangs erreichte, blieb er lange genug stehen, um seine Sicht zu klären, und begutachtete das Gelände, das vor ihnen lag. Jenseits dieser Verwerfung des Vorgebirges fiel der Untergrund in weitem Halbkreis, der an die Berge selbst grenzte, steil in ein tiefes Tal ab. Das Tal verengte sich schlauchartig und war mit den Ebenen nur durch einen schroffen Hohlweg an seiner Nordseite verbunden. Es bot Triocks forschendem Blick keinerlei Hoffnung. Aber zu Füßen der Berge lehnte eine Halde von Felsbrocken jenseits eines schmalen Felssimses, das entlang der Mündung des Tals verlief, Überrest eines alten Steinschlags. Triock lenkte seine Aufmerksamkeit hinüber, um zu prüfen, ob die Felsklötze sich auf dem Weg übers Sims erreichen ließen. »Geht!« drängte Quirrel mit gedämpfter Stimme. »Ich werde sie hier aufhalten.«
    »Mit zwei Spießen und einem Schwert«, schnaufte Triock zur Entgegnung. »Anschließend wären wir noch zwei gegen sieben. Lebendig bist du mir lieber.« Er hob einen Zeigefinger. »Wir müssen über das Felssims zu jenem Gesteinshaufen. Dort können wir uns der Kresch von erhöhter Stelle aus erwehren.«
    Von neuem begann er zu laufen, bewegte seine müden Beine so schnell wie möglich; Quirrel und Jeurquin folgten ihm auf den Fersen. Sobald sie sich auf dem unebenen Untergrund befanden, wo die Höhe mit der Felswand verschmolz, erkletterten sie mühsam das Sims.
    Auf dem Gesims zauderte Triock. Die Mündung des Tals war bedeckt mit Schnee, und es ließ sich nicht absehen, wieviel von dem, was er verhüllte, fester Fels war; doch hinter ihnen kamen die Kresch unter Geheul hangaufwärts – es blieb keine Zeit, um den Schnee zur Seite zu scharren. Er biß die Zähne zusammen, drückte sich an die Klippe und schritt hinaus auf das Sims.
    Seine Füße spürten die Glätte auf dem Sims. Unterm Schnee lag Eis auf dem Stein. Aber

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