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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zwölf Jahren gelernt hatte, um die Volkov-Organisation zu zerstören.
    Er regte sich, als sie zu ihrem Haus einbog.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte er.
    »Ich dachte, du hättest geschlafen.«
    »Irgendwie beides.« Er stellte die Rückenlehne des Sitzes wieder gerade und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. »Ich habe darüber nachgedacht, dass du mich bitten könntest, bei dir einzuziehen. Ich wohne ja jetzt schon praktisch hier«, fügte er hinzu, als sie schwieg. »Aber vielleicht könntest du es offiziell machen.«
    »Willst du hier wohnen, damit du mich besser beschützen kannst?«
    »Das wäre ein netter Nebeneffekt. Aber wichtiger ist, dass ich meine Sachen hier hätte, ein bisschen Platz im Schrank und in der Kommode und leichteren Zugang zu Sex. Das sind alles Vorteile, aber der Hauptgrund ist, dass ich hier leben möchte, weil ich dich liebe und bei dir sein möchte.«
    Sie blieb einen Moment im Auto sitzen und schaute auf ihr Haus. Meins, dachte sie. Das Haus, der Garten, das Gewächshaus, der kleine Bach, der Wald. Sie hatte sich angewöhnt, alles als ihren Besitz zu bezeichnen, um ein Gefühl der Zugehörigkeit zu verspüren. Zum ersten Mal hatte sie einen Ort als Zuhause angesehen.
    Ihr Zuhause.
    »Wenn du einziehen würdest, müsstest du ebenfalls die Sicherheitscodes wissen und Schlüssel haben.«
    »Das wäre sicher praktisch.«
    »Ich würde gerne darüber nachdenken, wenn es in Ordnung ist.«
    »Klar.«
    Das einzelne Wort, das er so locker aussprach, als er aus dem Auto stieg und die hintere Klappe öffnete, damit der Hund herausspringen konnte, sagte ihr, dass er sich sicher war, seinen Willen zu bekommen.
    Eigentlich hätte es sie irritieren müssen, dachte sie. Es hätte sie sogar beleidigen müssen. Und doch war keins von beidem der Fall. Es erinnerte sie lediglich daran, wer er war.
    Unser Zuhause. Sie probierte es aus und ließ es sich auf der Zunge zergehen, während Bert sich nach der langen Fahrt erleichterte.
    Unser Haus, in dieser schönen, sternenklaren Nacht, mit den Blumen, dem murmelnden Bach und dem leichten Windhauch, der durch die Blätter fuhr.
    Unser Haus, unser Garten, unser Gewächshaus, unser Bach, unser Wald.
    Meins klang sicherer. Ruhiger.
    Unseres war voller Kompromisse und Fragen.
    Aber auch verheißungsvoll.
    Sie schloss die Tür auf, stellte den Alarm neu ein. »Möchtest du denn bei mir einziehen?«
    »Nun, das ist ein großer Schritt. Ich müsste darüber nachdenken.«
    »Du hast doch gerade gesagt …« Sie drehte sich um und sah sein Grinsen. Unwillkürlich musste sie auch lächeln. »Du machst dich über mich lustig.«
    »Erwischt.« Er legte seine Hände auf ihre Schultern und zog sie an sich. »Aber für dich ist es ein großer Schritt, ich weiß.«
    »Für dich ist es irgendwie natürlicher. Du bist in einem traditionellen Haushalt mit zwei Elternteilen aufgewachsen.«
    »Oje, meine Mutter wäre stinksauer, wenn sie wüsste, dass du sie als traditionell bezeichnest.« Er legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie nach oben. »Das behalten wir besser für uns.«
    »Ich habe niemals daran gedacht, mit jemandem zusammenzuziehen. Und ich habe gerade erst angefangen zu glauben, dass ich hier vielleicht bleiben könnte.«
    »Glaub ruhig weiter daran. Es hat ja keinen Zweck, negative Gedanken ins Universum zu schicken.«
    »Optimistische oder pessimistische Gedanken beeinflussen Ereignisse nicht.«
    »Woher willst du das wissen?« Spielerisch zog er sie an den Haaren. »Was andere Menschen denken, wünschen oder glauben, kannst du erst wissen, wenn sie es dir sagen. Und was ist mit dem Sprichwort, dass der Glaube Berge versetzt?«
    »Ich habe noch nie gesehen, dass sich ein Berg bewegt hätte, schon gar nicht durch Glauben.«
    »Du musst nicht immer alles so wörtlich nehmen.« Er tippte ihr an die Stirn. »Was ist mit Vulkanen? Ein Vulkan bewegt einen Berg ganz ordentlich.«
    »Es ist lächerlich zu postulieren, dass ein Riss in der Erdkruste, das Verschieben und Ineinanderschieben tektonischer Platten, Lavafluss, Gase und Asche, die durch diesen Riss ausgestoßen werden, durch Glauben – oder mangelnden Glauben – ausgelöst worden sind.«
    »Habe ich das postuliert? Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.« Er sah, wie sie die Augen verdrehte, als sie zum Badezimmer ging. »In der sechsten Klasse habe ich für ein naturwissenschaftliches Referat einen Vulkan gebaut. Es war sehr cool.«
    Zum ersten Mal schloss sie nicht die Tür, sondern

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