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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Garage. Terrassen und – und einen Garten.«
    »Können Sie zur Straße gehen?«
    »Ja. Ich kann sie sehen. Da sind Straßenlaternen. Wenn ich ins Licht gehe und sie kommen, können sie mich sehen.«
    »Reden Sie einfach weiter. Lassen Sie Ihr Handy an, Elizabeth. Wir benutzen das Signal, um Sie zu finden.«
    »Ich sehe eine Adresse. Ich kann die Hausnummer erkennen.« Sie las sie vor.
    »Die Polizei ist auf dem Weg. Gleich kommt Hilfe, Elizabeth. Sind Sie verletzt?«
    »Nein. Nein, ich bin weggelaufen. Ich war draußen, als sie ins Haus gekommen sind. Ich war auf der Terrasse. Das wussten sie nicht. Sie haben mich nicht gesehen. Er hat sie erschossen. Er hat sie erschossen. Er hat Julie getötet.«
    »Es tut mir leid. Wo ist das passiert?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß die genaue Adresse nicht. Es war am Lake Shore Drive. Wir hätten gar nicht dorthin fahren sollen. Wir hätten nicht in das Haus gehen sollen. Julie ist tot.«
    »Wer ist Julie, Elizabeth?«
    »Ju… Julie Masters. Meine Freundin Julie. Da kommt ein Auto. Ich muss mich verstecken.«
    »Das ist der Streifenwagen. Er kommt Ihnen zu Hilfe.«
    »Sind Sie sicher?« Panik schnürte ihr den Brustkorb zusammen, und sie bekam keine Luft mehr. »Sind Sie sicher?«
    »Sie sind gerade am Funkgerät und nähern sich der Adresse. Ich sage ihnen, sie sollen das Blaulicht einschalten. Das können Sie sehen.«
    »Ja. Ja. Oh, Gott, ich sehe es.« Sie taumelte auf das Licht zu. »Danke.«
    »Sie sind jetzt in Sicherheit, Elizabeth.«
    Sie wollten sie ins Krankenhaus bringen, aber als sie nur noch ängstlicher wurde, fuhren sie mit ihr ins Präsidium. Sie kauerte sich unter der Decke zusammen, die einer der Beamten ihr um die Schultern legte, und saß zitternd hinten im Streifenwagen.
    Sie brachten sie in einen Raum mit Tisch und Stühlen. Einer der Polizisten blieb bei ihr, während der andere ihr einen Kaffee holte.
    »Erzählen Sie, was passiert ist.«
    Er hatte ihr seinen Namen gesagt, Officer Blakley. Er hatte ein strenges Gesicht und müde Augen, aber er hatte ihr eine Decke gegeben.
    »Wir sind in den Club gefahren, Julie und ich. Wir waren im Club.«
    »Julie Masters.«
    »Ja.«
    »Was für ein Club?«
    » Warehouse 12 . Ich …« Sie musste ihm die Wahrheit sagen. Keine Lügen mehr. »Ich habe Ausweise für uns gefälscht.«
    Er wirkte nicht besonders überrascht und schrieb etwas in sein Notizbuch. »Wie alt bist du?«
    »Sechzehn. Im September werde ich siebzehn.«
    »Sechzehn«, wiederholte er und musterte sie. Seine Miene war ausdruckslos. »Wo sind deine Eltern?«
    »Ich lebe bei meiner Mutter. Sie ist auf einem medizinischen Kongress.«
    »Wir müssen sie benachrichtigen.«
    Elizabeth schloss die Augen. »Ja. Dr. Susan L. Fitch. Sie ist im Westin Peachtree Plaza Hotel in Atlanta abgestiegen.«
    »Gut. Und du hast Ausweise gefälscht, damit ihr ins Warehouse 12 hineingelassen werdet.«
    »Ja. Es tut mir leid. Sie können mich festnehmen, aber Sie müssen die Männer finden, die Julie getötet haben.«
    »Du hast doch gesagt, ihr wärt in einem Haus gewesen, nicht in einem Club.«
    »Wir haben Alex im Club kennengelernt. Dann sind wir zu seinem Haus gefahren. Das hätten wir nicht tun sollen. Wir hatten getrunken. Das hätten wir auch nicht tun sollen. Mir ist schlecht geworden, und ich bin hinausgegangen, weil …« Wieder liefen ihr die Tränen über die Wangen. »Ich bin nach draußen gegangen, und zwei Männer sind ins Haus gekommen. Sie haben Alex erschossen, und als Julie ins Zimmer kam, haben sie auch sie erschossen. Und dann bin ich weggelaufen.«
    »Und du weißt nicht, wo dieses Haus ist?«
    »Ich könnte es wiederfinden. Ich könnte Sie dorthin bringen oder Ihnen einen Plan zeichnen. Aber auf die Adresse habe ich nicht geachtet. Das war dumm. Ich war dumm. Bitte, wir können sie doch nicht einfach da liegen lassen.«
    »Weißt du Alex’ vollen Namen?«
    »Ich … Ja!« Gott sei Dank. »Alex, aber der Mann, der ihn getötet hat, hat ihn Alexi genannt. Alexi Gurevich.«
    Blakley erstarrte und blickte sie scharf an. »Willst du damit behaupten, du seiest in Alex Gurevichs Haus gewesen und hättest einen Doppelmord beobachtet?«
    »Ja. Ja. Ja. Bitte.«
    »Nur eine Minute.« Er stand auf, als der andere Polizist mit Kaffee hereinkam. Blakley murmelte ihm etwas zu. Der andere Polizist warf Elizabeth einen raschen Blick zu und eilte wieder hinaus.
    »Angesichts deines Alters«, sagte Blakley zu ihr, »werden wir das Jugendamt benachrichtigen. Sie

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