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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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keine Liebeserklärung zur Antwort auf seine eigene hören müssen. Es wäre ihm sehr schwergefallen zu glauben, dass sie es ernst meinte.
    Aber was zur Hölle verstand er schon von Liebe? Es fühlte sich einfach richtig an. Und diesmal war es … sagenhaft gewesen. Außerdem hatte Rosa einen verdammt großen Schritt gewagt, indem sie ihr Verhältnis vor ganz Valle eingestanden hatte, auch wenn es höchste Zeit gewesen war. Jetzt hatten sie etwas, worauf sie aufbauen konnten. Das war mehr als genug, mehr, als er je erwartet hatte.
    Der Schlaf stellte sich einfach nicht ein, obwohl sein Körper entspannt war und Rosas Atmung ihn einlullte. Er hielt sie im Arm und durchlebte noch einmal, was sie mit ihm gemacht hatte. Pure schwarze Magie. Sie war eine Zauberin der Sinne.
    Er konnte aber nicht so liegen bleiben und seinen Erinnerungen nachhängen – nicht, ohne sie wieder zu begehren. Sie hatte doch ohnehin so wenig Zeit, sich auszuruhen.
    Chris stand vorsichtig auf. Er nahm sich eine weiche Decke von einer nahen Stuhllehne und schlang sie sich um die Schultern. Der Boden war unter seinen Fußsohlen kühl, und der Luftzug, der durch das offene Schlafzimmerfenster drang, ließ ihm einen Schauer über die nackte Haut laufen.
    Verdammt . Das Fenster war die ganze Zeit offen gewesen. Er lächelte wieder, aber diesmal frecher, weil er wusste, dass ihr Liebesspiel alles andere als heimlich gewesen war. Jeder, der im Laufe der Nacht an ihrer casita vorbeigekommen war, musste gehört haben, wie Chris um Gnade gebettelt hatte. Wortwörtlich.
    Er tappte in die Küche und goss sich ein Glas Wein ein. Bei dem süßen Geschmack überkam ihn die Erkenntnis, wie schön sein Leben plötzlich geworden war. Eine Oase in der Wüste.
    Aber der Wein war ein armseliger Luxus im Vergleich zu dem, Rosas Bücher zu entdecken. Hunderte von ihnen. Hunderte . Ihre Sammlung war von Allende bis Zola alphabetisch geordnet, spanische Bücher zwischen englischen und französischen. Es gab sogar ein paar Titel, die chinesisch oder arabisch zu sein schienen und in eine untere Regalecke geschoben waren. Chris hatte in all seinen Reisejahren nicht mehr als ein Dutzend Bücher gesehen.
    Er stellte überrascht fest, dass ihm die Hände zitterten, als er sie nach Shakespeares Sonetten ausstreckte. Er hatte selbst zwar immer am liebsten Thriller und Science-Fiction gelesen, aber sogar er war gebildet genug, um vor dem Barden von Avon den Hut zu ziehen.
    »Ich habe gar nicht gehört, wie du aufgestanden bist«, sagte Rosa hinter ihm.
    Sie so in der Tür zum Schlafzimmer stehen zu sehen raubte ihm jeden bewussten Gedanken. Schon wieder . Sie trug einen Baumwollbademantel, der an der Taille nur lose zugebunden war – denselben, von dem er geträumt hatte. Ihre Haare, die nun eine attraktive zerzauste Mähne bildeten, umrahmten ihr Gesicht. Ein seltsames, fast staunendes Lächeln spielte um ihre Lippen. Erinnerungen an das, was sie mit diesem köstlichen Mund bei ihm angestellt hatte, sorgte dafür, dass das Blut aus seinem nutzlosen Gehirn strömte.
    Er räusperte sich. »Ich konnte nicht schlafen.«
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Deine Art von Hilfe besteht doch nur darin, mich so zu reizen, dass ich einen frühen Tod finde.«
    Ihr Lächeln wurde breiter, und sie wirkte um Jahre jünger, als sie auf ihn zukam. Die Last, die sie sich so resolut aufbürdete, war für einen Augenblick von ihr genommen.
    »Hast du etwa Angst vor mir, amorcito ?«
    »Das hättest du wohl gern.«
    »Ja.« Sie nickte zu dem Buch hinüber, das er in der Hand hielt. »¿ Qué tienes? «
    »Shakespeares Sonette.«
    Sie rümpfte die Nase. »Die sind mir zu hoch.«
    »Hast du sie schon angelesen?«
    »Ich habe alle angelesen.« Ein Hauch ihres vertrauten Trotzes war zurückgekehrt, auch wenn Chris nicht verstand, weshalb. »Einige verstehe ich einfach nicht.«
    »Hast du mir deshalb den Poe geschenkt?«
    »Nein, Poe ist einfach nur gruselig. Das muss ich in meinem Leben nicht haben.«
    Chris lachte, zog Rosa an sich und legte die Wolldecke um sie beide. Er ließ das Kinn auf Rosas Kopf ruhen. Das Gefühl, dass alles so war, wie es sein sollte, umfing sie beide. Chris schloss einfach die Augen, atmete aus und genoss das Geschenk.
    »Hast du Hunger?«, fragte Rosa, und er spürte ihren Atem warm auf der Haut.
    »Nicht auf Essen.«
    Sie wackelte leicht mit den Hüften und stupste sein wieder steifes Glied an. »Du tust ja gern so zivilisiert, aber ich weiß es besser.«
    »Ich bin

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