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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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Von allen Seiten schlichen sich weitere Männer zwischen den Häusern hindurch. Zum ersten Mal, seit Rosa sich im Tal niedergelassen hatte, drangen Peltz’ Staubpiraten bis ins Stadtzentrum vor. Aber ihre Bravos waren vorbereitet und stießen aus ihren Verstecken im Schatten vor. Selbst halb betrunken waren sie diesen Wüstenproleten mehr als gewachsen. Diese Männer trainierten nicht und bauten auch nichts auf; sie plünderten und stahlen nur. Sie waren menschliche Hyänen, genauso schlimm wie die verdammten Höllenhunde.
    Ingrid grinste, als zwei Männer auf sie zurannten. Mit ihrem schlanken Körperbau und ihrem glänzenden hellen Haar wirkte sie im Mondschein fast ätherisch. Sie wehrte den Angriff des ersten mit einem Hieb gegen seine Luftröhre und einem Handkantenschlag in den Nacken ab. Er brach zusammen, bevor der zweite sie auch nur erreichte. Ingrid wich mit einem leichtfüßigen Sprung seinem unbeholfenen Angriff aus, rammte ihm ein Knie zwischen die Beine und versetzte ihm dann einen kräftigen Tritt.
    Rosa schoss, wann immer sie freie Bahn hatte, aber sie musste befürchten, im Kampfgetümmel dort un ten einen ihrer eigenen Männer zu treffen. Das Handgemenge behinderte auch ihre anderen Scharfschützen, aber sie hielten aufmerksam die Augen offen. Falco und Ex eröffneten ein Sperrfeuer, das verhinderte, dass noch mehr Plünderer über den Hügel geströmt kamen.
    »Im Westen, Falco!«, rief Rosa.
    Er drehte sich um und streckte ein paar Nachzügler nieder.
    Rosa beobachtete die Schlacht unten auf der Straße und versuchte zu erkennen, wie sie einen taktischen Vorteil erringen konnte. Brick streckte einen Bandi ten mit einem einzigen Fausthieb nieder und wirbelte zum nächsten herum. Der Tod kam von oben, als Ex den Mann erschoss, den Brick niedergeschlagen hatte. Das ist wirkungsvoll und nutzt unsere Stärken aus. Rosa nickte beifällig. Sie würden es schaffen. Sie würden weitermachen, bis niemand mehr übrig war, der sie herausfordern konnte.
    Zu ihrer Überraschung wagte Chris sich ins Getümmel. Sein schmaler Körperbau schien auf den ersten Blick gar nicht für den Nahkampf geeignet zu sein, aber offenbar genoss Chris die Prügelei. Befriedigung sprach aus jedem wohlgezielten Schlag. Er kämpfte, als hätte er es auf die harte Tour gelernt. Keine kunstvollen Bewegungen, nur Zorn und drahtige Kraft, dafür aber eine gute instinktive Technik – ein leichter Schlag auf die Niere, ein kräftiger aufs Trommelfell, Kinnhaken. Der letzte Hieb ließ den Kopf seines Gegners zurückzucken. Rosa hörte das Knacken sogar aus dieser Entfernung.
    Verdammt. Er hat ihm das Genick gebrochen. Chris war stärker, als er aussah.
    Ein anderer Mann rannte von hinten auf ihn zu. Sie rief eine Warnung. Es gelang dem Banditen, Chris mit dem Messer zu treffen, aber sie wusste nicht, wie schlimm es war. Chris warf den Dreckskerl zu Boden. Rosa zielte, schoss und traf mit der Kugel eine fleischige Schulter. Chris nutzte die Wunde, indem er die Finger hineinrammte. Der andere Mann schrie und schrie … bis er es irgendwann nicht mehr tat. Wenn es dem Doc schwerfiel, jemanden zu töten, dann ließ er es sich nicht anmerken.
    Jameson kämpfte lieber allein. Er war so schnell, dass er es mit drei oder vier Männern auf einmal aufnehmen konnte. Seine Klingen blitzten auf, als er in einem Stil herumwirbelte, der halb philippinischer Messerkampf, halb in der Gosse erlernte Selbstverteidigung war. Mit der freien Hand brach er einem Gegner den Arm. Der Mann schrie, und Jameson schnitt ihm die Kehle durch. Tot nach fünf Sekunden. Sie hatte noch nie erlebt, dass jemand länger gegen ihn durchgehalten hatte. Blitzschnell und hoch konzentriert.
    Schüsse hallten aus anderen Teilen der Stadt wider. Mündungsfeuer blitzte auf Felsvorsprüngen auf und streckte alle Angreifer nieder, die noch kriechen konnten. Rosa erkannte, dass Mica und Viv geschossen hatten. Bis auf Ingrid beteiligte sich keine der Frauen am Nahkampf, aber die übrigen waren gute Schützinnen und trugen ihren Teil dazu bei, Valle zu verteidigen.
    Rosa zielte auf die Männer, die zu fliehen versuchten – bis auf einen. Ihm rief sie zu: »Sag deinem Anführer, dass wir zurückschlagen, wenn er nicht aufhört, unsere Verteidigung auf die Probe zu stellen. Und eines versichere ich dir: So gnädig wie heute werden wir nicht noch einmal sein!«
    »Ich sag’s ihm«, ertönte die verängstigte Antwort.
    Scheiße, der klingt jung.
    In solchen Fällen regte sich immer ein

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