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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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la jefa so sehen.
    Er legte sie auf die Couch, den Kopf bettete er leicht erhöht auf ein plattgedrücktes, schmuddeliges Sofakissen. Kein Satin für sie. Kein Luxus. Niemals. Alles, was er ihr in diesem Moment bieten konnte, war eine kleine Gnadenfrist, damit keine neugierigen Augen ihren kurzen Zusammenbruch beobachten konnten.
    »Komm schon, Rosita!«
    Sie kam ruckartig wieder zu sich und verzog das Gesicht. »¿ Qué …«
    Chris packte ihre Oberarme und drückte sie vorsichtig aufs Kissen zurück. »Entspann dich. Ganz ruhig. Wir sind in dem kleinen Hinterzimmer der Taverne. Außer uns ist niemand hier.«
    »Das heißt also, dass du jetzt weitermachen kannst, wie? Wohl kaum, cabrón .«
    »Das heißt, dass du Atem schöpfen kannst, ohne dir Gedanken darüber zu machen, wer zusieht.«
    Er ließ sich mit dem Rücken zur Couch im Schneidersitz auf den Boden sinken. Er durfte sie jetzt nicht ansehen, wenn er auch nur das geringste Maß von Beherrschung über seinen Körper zurückgewinnen wollte. Der Traum, die Dusche und dann der Transporter in der Wüste – er stand unter entsetzlicher Anspannung. Aber es war nicht genug, nur die zudem noch stillschweigende Erlaubnis zu haben, Rosa zu küssen. Er war derselbe gierige Dummkopf, der er immer gewesen war, und wollte mehr, als er verdient hatte. Er wollte alles oder nichts. Dieser Impuls hatte ihn zwei Ehen eingehen lassen, bevor er dazu bereit gewesen war.
    Doch jetzt war sie einfach nicht imstande, zu Ende zu bringen, was sie begonnen hatten, selbst wenn sie wollte, und das hielt er nun, da der Rausch vorbei war, für unwahrscheinlich. So atmete er tief ein und aus und versuchte, nicht an den straffen Druck ihrer prallen kleinen Brüste an seinem Oberkörper zurückzudenken.
    » Gracias «, flüsterte sie.
    » De nada .« Chris ließ den Kopf aufs Sofakissen sinken und starrte an die Decke. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nicht die Absicht habe, deine Position hier zu gefährden. Aber ich möchte, dass du etwas in Erwägung ziehst.«
    »Was?«
    »Uns. Denk zumindest darüber nach, dich gehen zu lassen. Nur ein wenig.«
    »Ich glaube, das kann ich nicht«, sagte sie gepresst.
    Aber sie berührte sein Haar und strich es ihm aus der Stirn. Chris schloss die Augen. Es war wunderbar, berührt zu werden. Das sanfte Muster ihres Streichelns setzte sich weit länger fort, als er erwartet hatte. Jetzt hört sie jeden Augenblick auf.
    Er brachte ein abgehacktes kleines Lachen zustande. »Bist du dir sicher?«
    Sie überraschte ihn mit einem leisen Geräusch; es war nur ein winziges Lachen, so verwachsen wie seines, aber es war eines. »Ja, bin ich.«
    Sie atmete aus und setzte sich dann auf. Chris wandte sich ihr zu. Ihre dunklen Augen blickten noch nicht völlig klar, aber sie hatte die Beherrschung zurückgewonnen. Er respektierte die Mauer, die sie nun wieder zwischen ihnen hochzog. Wenigstens redete er sich ein, dass er es tat.
    »Ich habe den Drang, ein Nickerchen zu halten«, sagte er mit einem halben Lächeln. »Das solltest du auch tun.«
    »Wovon sprichst du?«
    Chris zuckte mit den Schultern. »Vielleicht haben wir zumindest damit Glück. Niemand sonst würde es erfahren.«
    » Ich würde es wissen.«
    Er ließ die Zunge über seine Unterlippe gleiten, an der er Rosa noch immer schmeckte. »Das macht mich verdammt heiß. Ich mag es, das zu sein, worüber du nachdenkst, Rosita.«
    »So darfst du mich nicht nennen.«
    »Doch, darf ich.« Er stand auf, ergriff ihre Hände und duldete keinen Widerspruch, als er ihr auf die Beine half. »Aber nicht wenn noch jemand dabei ist.«
    »Du sagst das so, als ob ich vorhätte, dir noch einmal die Gelegenheit zu geben, mich unter vier Augen zu treffen.«
    »Ich wüsste nicht, warum du es nicht tun solltest. Geht es in Valle de Bravo nicht genau darum?«
    »Wie meinst du das?«
    Er küsste sie schnell und sacht auf die Stirn, obwohl die Beschränkung auf diese keusche Geste ihm ein gewaltiges Maß an Selbstbeherrschung abverlangte. »Ich hoffe auf bessere Zeiten. Genau wie ihr.«
    Bevor er herausfinden konnte, wie Rosa diese spezielle Äußerung aufnahm, hatte Chris das kleine Zimmer schon verlassen. Er ging, weil er sie beide schon weiter getrieben hatte, als sie es jeweils ertragen konnten. Sie hatte ihre Stadt zu regieren, und Chris musste mit den Erinnerungen daran fertigwerden, was Frauen zustieß, die das Pech hatten, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Der Sonnenschein vor der Taverne war weitaus gleißender, als

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