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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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ein Scheiß«, stieß er hervor. »Rosa, dich zu kennen, aber nicht haben zu können zerreißt mich.«
    »Du hast einfach die Regeln geändert, ohne mich zu fragen. Ich kann dich nicht auf Abstand halten wie alle anderen. Willst du mir sagen, warum das so ist?«
    Er hörte eine Einladung, die sie niemals in Worte fassen würde. Und so zog Chris sie eng an sich. Sie waren beide verletzt und erschöpft und mussten sich ein bisschen anlehnen. Es dämmerte jetzt, und der Himmel vor der Werkstatt wurde dunkel. Eine einzelne Lampe neben der Werkbank beleuchtete die Mitte des Raums, aber das ließ ihn nur noch intimer wirken. Schatten verschluckten die Wände und Fenster.
    »Du glaubst also, ich wollte, dass es so kommt?«, fragte er an ihrer Schläfe. »Ich bin geschieden. Schon zum zweiten Mal. Zweimal bin ich neben einer Frau aufgewacht, die ich einmal geliebt hatte, und habe sie bloß … angestarrt und mich gefragt, wann sie mir gleichgültig geworden war. Die Art von Versagen wird man nicht wieder los, glaub mir.«
    »Wie hießen sie?«
    Damit hatte er nicht gerechnet. Er räusperte sich, bevor er antwortete: »Tabitha und Mary Jane.«
    »Wie waren sie?«
    Chris schloss die Augen und spürte die Erinnerungen an die beiden in seinem Herzen herumspuken wie Geister auf einem Friedhof. Aber es war so lange her. Sie waren so weit weg, wie alles vor dem Wandel. »MJ habe ich getroffen, als wir beide Erstsemester auf dem neuen Cornell-Campus in San Diego waren. Sie war blond.« Im Moment konnte er sich nicht einmal mehr an ihr Gesicht erinnern, was ihm falsch vorkam. »Lebhaft, immer in Partylaune. Sie hatte einen ganz süßen australischen Akzent. Ihr Studentenvisum drohte auszulaufen, und wir hatten Angst, dass die Einwanderungsbehörde hart durchgreifen würde, und deshalb …«
    Rosa strich ihm mit der Fingerspitze am Kiefer entlang und lenkte ihn von ihrer Frage ab. »Also hast du sie geheiratet, weil sie schön war und einen Beschützer brauchte?«
    »Nein, ich habe sie geliebt. Oder glaubte sie zu lieben. Aber wir hatten unterschiedliche Bewältigungsmechanismen für die drohende Katastrophe. Ihre liebste Ablenkung waren Leute. Partys. Meine war die Arbeit, das Zoologiestudium. Wir waren nur etwas über ein Jahr zusammen.«
    »Wie war es mit Tabitha?«
    »Braune Haare, ständig um ihr Gewicht besorgt, selbst als die Nahrung schon knapp wurde. Wir passten besser zueinander, waren reifer. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften und machte ein Praktikum bei der Regierung in Fresno, der neuen Hauptstadt. Ich dagegen verbrachte Monate in einem bestimmten Gebiet in der Wildnis von British Columbia, um meine Doktorarbeit fertigzustellen. Bei uns hat das Timing nie gestimmt. Wenn ich übers Wochenende nach Hause kam, war alles ganz phantastisch, aber dann sprachen wir wieder wochenlang nicht miteinander.« Er zuckte mit den Schultern. »Irgendwann wurden die Wochenenden immer seltener. Tab fand einen anderen Mann, und ich konnte es ihr nicht verdenken. Ich war fast … erleichtert.«
    »Aber du hast doch von eurer Hochzeitsreise erzählt, davon, wie ihr den Eiffelturm in Las Vegas besichtigt habt. Ihr müsst glücklich gewesen sein. Was ist dann geschehen?«
    Überrascht lehnte er sich weit genug zurück, um ihr Gesicht betrachten zu können. Er konnte nicht fassen, dass sie sich daran noch erinnerte. Das hatte sicher etwas zu bedeuten – dass zwischen ihnen mehr stimmte als diese flüchtige Chemie.
    »Es ist schlimm, wenn einem bewusst wird, dass man selbst schuld ist«, sagte er. »Ich meine … Ich wollte bei beiden Frauen, dass sie glücklich wurden. Ich wollte, dass Tab und MJ wieder lachen konnten. Nur nicht mit mir.«
    In Reaktion auf seine Ehrlichkeit wich Rosa vor ihm zurück.
    Habe ich etwas Falsches gesagt?
    Vielleicht lag es an der Aussicht, dass er irgendwann einfach gleichgültig werden konnte. Er klang selbst in seinen eigenen Ohren launisch. Aber wenn er gezwungen gewesen war, zwischen Arbeit und Liebe zu wählen – nun, dann war es eigentlich nie eine große Wahl gewesen. In ihrem Leid unter den Unwägbarkeiten des Wandels hatten die beiden eine Beständigkeit gebraucht, die er ihnen einfach nicht hatte bieten können. Er hatte sich vor der Realität versteckt, so gut er gekonnt hatte, bis sie eines Tages an die Tür seiner Forschungsstation in Oregon geklopft hatte. Seit er sich von den einzigen Freunden, die ihm geblieben waren – von Mason und Jenna, dem jungen Tru und Penny – verabschiedet hatte, um

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