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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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sein Buch auf dem Schoß, las aber nicht. Stattdessen wirkte er, als würde etwas an ihm nagen. Sie ging im Kopf alle möglichen Ärgernisse durch, aber die Liste, die ihr einfiel, war zu lang, um viel zu nützen.
    »Was ist los?«, fragte sie und berührte ihn am Arm.
    Chris rückte von ihr ab und faltete die Hände im Schoß. »Ich kann das nicht.«
    »Was?«
    »Das hier. Das Versteckspiel. Ich dachte, ich könnte mitmachen, aber es hat sich herausgestellt, dass es mir keinen Spaß macht, dein schmutziges kleines Geheimnis zu sein.«
    »Du kennst meine Gründe …«
    »Ich kenne deine angeblichen Gründe. Aber ehrlich gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob sie so wichtig sind, wie du glaubst.«
    »Was willst du von mir, Cristián?« Sie rieb ihm sanft die Schulter und versuchte, seine Anspannung zu lindern.
    »Hör auf damit.«
    Rosa zog eine Augenbraue hoch. »¿ Qué? «
    »Du kannst mir nicht ausweichen. Ja klar, du machst mich an, indem du die Haare offen trägst und meinen Namen sagst, aber das ist nicht mehr genug. Es geht nun schon wochenlang so, Rosa.« Er machte eine Kunstpause. »Ich will alles.«
    Mierda . Das konnte sie nach einem langen Tag, an dem sie sich mit den Ängsten und Beschwerden der Leute befasst und dafür zu sorgen versucht hatte, dass alle Welt zufrieden war, wirklich nicht gebrauchen. Dies war der eine Ort, an den sie kommen konnte, um ganz sie selbst zu sein. Jetzt reichte ihm das nicht mehr. Rosa glaubte nicht, dass sie ihm noch mehr geben konnte.
    Dennoch wich sie nicht vor ihm zurück. Das verlangte ihr angesichts ihrer Gemütsverfassung einiges ab. Stattdessen berührte sie sein Haar und seine Wange, und er schmiegte das Gesicht in ihre Handfläche.
    »Verstehe ich dich richtig?«, fragte sie. »Du entscheidest, wie wir zusammen sind.«
    »Genau, wie du es bisher getan hast. Das ist nur fair. Bin ich etwa nicht an der Reihe?«
    »Abgesehen davon, dass du mir keine Wahl lässt.«
    »Hast du mir denn hierbei eine Wahl gelassen?« Er schüttelte den Kopf und wirkte eher erschöpft als zornig. »Nein. Du hast mir die Bedingungen diktiert, und ich habe dich genug begehrt, um mich ihnen zu beugen.«
    »Aber jetzt nicht mehr.« Das traf sie. Sie ließ die Hand sinken und schlang sie um die andere in ihrem Schoß.
    Verdammt, Cristián, muss das sein? Es ist doch gut so, nicht wahr? Es funktioniert.
    »Mit jedem Tag begehre ich dich mehr. Aber ich will nicht der Mann sein, den du verstecken musst. Ich will der sein, der an deiner Seite steht. Glaubst du wirklich, dass es mir nichts ausmacht, wenn du mit allen außer mir tanzt?«
    Das überraschte sie aufrichtig. »Das stimmt nicht. Ich tanze nicht mit Falco.«
    »Dann eben mit Ex.«
    »Er ist keine Bedrohung. Ich glaube noch nicht einmal, dass er mich als Frau wahrnimmt.«
    »Glaub mir, das tun alle Männer, ob sie nun danach handeln oder nicht. Du bist schön.«
    Sie lächelte, obwohl er es zweifelsohne nicht darauf angelegt hatte, ihr gerade jetzt ein Kompliment zu machen. »Da bist du vielleicht nicht ganz unparteiisch, amorcito . Du siehst mich anders.«
    »Nichts davon ändert etwas an dem, was ich gesagt habe.«
    »Du willst, dass ich nicht mehr herkomme, bis ich bereit bin, öffentlich zu verkünden, dass du mit mir schläfst? Das geht niemanden etwas an!«
    Er zuckte mit den Schultern. »Bisher hast du alle Entscheidungen getroffen. Du kannst auch diese treffen.«
    »Das war’s dann also?«
    »Wenn du Nein sagst.«
    »Was, wenn ich ›nicht jetzt‹ sage?«
    »Dann können wir dieses Gespräch wohl noch einmal führen, wann auch immer ›jetzt‹ endlich vorbei ist. Denn ich werde es mir nicht anders überlegen.«
    Seine fest zusammengebissenen Zähne und seine steife, distanzierte Haltung verrieten Rosa, dass er es ernst meinte. Das süße Zwischenspiel war vorbei. Ohne ein Wort stand sie auf, trat aus der Höhle und ließ das Licht hinter sich.

28
    Oh, das hast du wirklich prima hinbekommen, Welsh.
    Chris ließ sich auf sein Bett im Zimmer über dem Laden fallen. Eine Staubwolke stieg aus der schäbigen Matratze auf und drehte sich in einem Streifen Sonnenlicht im Kreis. Er war seit dem Streit mit Rosa nicht in die Höhle zurückgekehrt. Mit dem kleinen Felsloch verbanden sich schon zu viele Erinnerungen.
    Nicht dass er der sturen Frau hätte aus dem Weg gehen können. Sie war natürlich überall in der Stadt unterwegs und regierte sie mit ihrer ganz besonderen Mischung aus Sexappeal, persönlichen Bindungen und eisernen

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