Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Letzten ihrer Art 02 - Der letzte Ork

Die Letzten ihrer Art 02 - Der letzte Ork

Titel: Die Letzten ihrer Art 02 - Der letzte Ork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvana de Mari
Vom Netzwerk:
Scheiterhaufen gestiegen. Auch uns hat man gehindert, unsere Kinder zu empfangen, diejenigen, die ihre Mütter hätten werden können, wurden schon im Kindesalter hingeschlachtet. Auch unsere Kinder hat man daran gehindert, auf die Welt zu kommen, auch sie wurden noch als Kinder, zusammen mit den Euren, ausgerottet. Euch hat man als ›Hexen‹ gebrandmarkt und verurteilt, genauso wie die menschlichen Bräute der Elfen und die Mädchen, die Elfen- und Menschenblut vermischt in sich trugen. Manchmal erben diese Töchter die magischen Kräfte der Elfen, was der Illusion Vorschub leistet, es liege in ihrer Macht, dem Übel Einhalt zu gebieten, und sie würden sie nur aus Bosheit nicht einsetzen oder gar dazu nutzen, Schmerz und Leid zuzufügen.«
    Die größte der Furien lachte leise. Die anderen beiden verharrten finster und stumm.
    »Wir erkennen an, dass sinnvoll ist, was du sagst, junger Elf, letzter Elf«, antwortete sie. »Ihr seid mit uns gestorben, ihr habt uns keinen Schaden zugefügt, also lassen wir dich am Leben, wenn du dich uns nicht in den Weg stellst. Trittst du beiseite, übersehen wir dich. Die Mutter und das Kind aber gehören uns. Wenn du weiterhin versuchst, sie durch deinen Schatten zu schützen, wirst du ihren Tod nicht verhindern, wird er nur dem deinen folgen. Es gibt unschuldige Menschen, sagst du? Vielleicht ist das wahr, junger Elf, aber vor dem Hass verblasst die Wahrheit und verliert ihren Wert. Es ist leichter, alle auszurotten, und jene Götter, die uns nicht gerettet haben, werden dann, so es ihnen beliebt, die Unterscheidung treffen zwischen Schuldigen und Unschuldigen. Wir lassen dich am Leben, im Namen der gemeinsam erlittenen Verfolgungen, aber mit den Menschlichen, mit denen du dich vermischt hast, kennen wir kein Erbarmen. Warum sollten wir? Sie haben keine Schuld, aber ihre Vorfahren, deren Blut in ihren Adern fließt, hatten sie. Jene Götter, die mit uns, die wir weder Schuld auf uns geladen noch solche ererbt hatten, kein Erbarmen kannten, mögen sich, wenn es ihnen beliebt, der Wahrheit annehmen, die du aussprichst.«
    Yorsh schüttelte der Kopf. Er machte keine Anstalten, beiseitezugehen.
    »Was uns ausmacht, sind die Entscheidungen, die wir treffen, nicht das Blut, das in unseren Adern fließt. Ich schlage Euch ein Abkommen vor, meine Damen, mein Leben im Tausch für ihres. Dann werde ich euch als gerecht preisen und werde euren Namen nicht verfluchen.«
    »Gerecht? Gerechtigkeit ist nicht Teil unseres Plans, törichter Jüngling. Weder betrübt es uns zu wissen, dass wir sie verletzt haben, noch bekümmert es uns zu wissen, dass du unser Tun nicht billigst. Wir lassen dir die Wahl, zu leben oder mit ihnen zu sterben. Du kannst nichts tun, um sie zu retten.«
    Erneut legte sich der Schatten der Erinnyen über die Welt. Yorsh schützte Robi und Erbrow. Wieder stand er mit ausgebreiteten Armen da. Die Arme begannen zu zittern. Husten behinderte den Atem des jungen Elfen. Robi konnte den Sand und die Skorpione, die ihn erstickten, förmlich spüren.
    »Rühr ihn nicht an«, sagte Robi zu der Furie, die am nächsten war. »Halt dich fern von ihm.«
    Yorshs Körper schützte sie vor dem Schatten der Erinnyen und so konnte sie atmen. Sie war aufgestanden und hatte Erbrow am Boden abgesetzt, jetzt klammerte die Kleine sich still und verzweifelt an ihre Beine.
    »Ich bedaure euren Tod. Ich bedaure den Tod eurer Kinder. Rührt ihn nicht an. Rührt weder ihn noch meine Tochter an.«
    »Wie denn, junge Frau, meinst du, uns aufzuhalten?«, fragte mit sarkastischer Sanftmut diejenige der drei, die am fernsten war. »Nichts kann uns mehr verletzen. Niemand kann uns aufhalten.«
    Robi antwortete nicht. Ihr Vater fiel ihr ein. »Versuch es trotzdem«, sagte er. »Auch wenn es vergeblich ist. Wenigstens bringst du die Zeit herum.« Tod um Tod. War sie die Erbin Arduins oder nicht?
    Sie war eine Kriegerin. Krieger sterben mit der Waffe in der Hand. Niemand, selbst die Erinnyen, die Furien, ja, selbst die Dämonen der Unterwelt würden ihrem Kind oder ihrem Gemahl nicht ungestraft wehtun können, solange sie am Leben war.
    Sie hatte ihre Schleuder noch.
    Nicht einmal im Waisenhaus hatte sie sie je verloren. Nicht einmal in den Verliesen von Daligar hatte man sie je bei ihr gefunden. Es war die Schleuder, die ihr Vater ihr gemacht hatte, als sie Kind war. Sie trug sie immer bei sich, zusammen mit einem Stein. Robi spürte das Holz der Schleuder in der Hand und das gab ihr wieder Mut. Jeden

Weitere Kostenlose Bücher