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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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lächerlich!
‘s war das Letzte, was du getan hättest.///
    Bandicut konnte ihm wohl kaum widersprechen. Nach dem Kampf gegen den Boojum auf Schiffwelt, war ein Kriegsgebiet nun wirklich der letzte Ort, an dem er sein wollte. /Was ist denn mit dir, Charlie? Wärst du denn herge …?/
    ///Mokin Scheiß, nein!
Ich hab das nie gewollt und will’s noch immer nicht!
Und ich hab nicht vor, mir das gefallen zu lassen! ///
    /Wie meinst du das?/ Die harschen Äußerungen des Quarx verblüfften Bandicut. Das war nicht der Charlie, den er kannte – zumindest keiner der Charlies, die er bis jetzt gekannt hatte. Flüchtig schaute er zu Ik, der reglos im Schlaf meditierte. /Was meinst du damit, du willst es dir nicht gefallen lassen?/
    Stummes Gelächter erfüllte sein Bewusstsein.
    ///Hat L’Kell nicht gerade gesagt,
wir sind Feinde für sie,
wenn wir nicht bei der Heilung ihrer Leute helfen? ///
    Bandicut erstarrte. /Und?/
    ///Was soll das?
Du weißt doch genau, was ich sagen will!///
    Sprachlos saß Bandicut da und dachte nach. Schließlich stieg Wut in ihm empor und überlagerte seine Furcht. /Spiel keine Spielchen mit mir! Willst du etwa sagen, du hoffst, dass die Neri uns töten – damit du dir keine Sorgen mehr machen brauchst?/
    ///Wieso denn gleich töten?
Die schmeißen uns bestimmt nur ans ihrem Gebiet!
Und wir können dann zurück nach Haus.///
    Bandicut machte sich nicht einmal die Mühe, Charlie darauf hinzuweisen, dass sie gar keine Möglichkeit hatten, nach Hause zurückzukehren. Er spürte, dass etwas in seinem Inneren zerbrach. /Jetzt hör mir mal zu, du selbstsüchtiger Hurensohn! Wenn du abreisen willst, nur zu! Aber versuch nicht, mich mitzunehmen. Oder meine Freunde. Hast du verstanden?/
    Charlie gab ihm keine Antwort.
    Sofort fühlte Bandicut sich schuldig. Schließlich hatte Charlie ihm tatsächlich gerade erst dabei geholfen, Ik zu heilen. Aber das gab ihm trotzdem nicht das Recht, Bandicut und die anderen zu Feinden der Neri zu machen – ein Selbstmordpakt, den nur einer allein unterzeichnete. /Schau mal/ sagte Bandicut in dem Versuch, seinen vorherigen Bemerkungen ein wenig Schärfe zu nehmen, /ich weiß, dass du Ik geholfen hast, und bin dir dankbar dafür. Aber das heißt nicht, dass … /
    Er stockte. Das Quarx hörte ihm nicht zu. Genauer gesagt, spürte er es überhaupt nicht mehr in sich. Charlie war in ein anderes Zimmer gegangen und hatte die Tür hinter sich zugeschlagen.
    Mokin Scheiß, dachte Bandicut. Was war nur mit diesem Charlie los? Er war so widerspenstig, unkooperativ, so zutiefst verzweifelt! War das etwa immer so mit den Quarx-Inkarnationen? Entweder hatte man Glück oder nicht? Oder wies dieses Quarx nur Wesenszüge auf, die bei den früheren Charlies auch vorhanden gewesen waren, nur nicht so ausgeprägt?
    Bandicut blickte finster aus der Habitatkuppel in das nächtliche Meer und dachte wieder über die Neri und ihren Konflikt mit den Leuten von der Oberfläche nach. Ein Volk vom Land. Keine Neri, aber wer oder was sie waren, wusste er noch nicht genau. Offenbar eine andere Spezies, aber die Neri waren ihnen wohl noch nie von Angesicht zu Angesicht begegnet und wussten wenig über sie, kannten noch nicht einmal ihren Namen.
    Das war kein Krieg, in dem sich Armeen bei Nacht bekämpften oder auch nur Schlachten unter Wasser ausfochten – obwohl es so klang, als könnte es noch dazu kommen. Es schien sich eher um einen Krieg zu handeln, der durch Zermürbung und Verzweiflung entschieden werden sollte, ein Krieg der versagenden Versorgungssysteme, in dem Neri erkrankten und starben. Und was in Gottes Namen konnten er und Ik schon in diesem Krieg ausrichten?
    Während er darüber nachdachte, beschäftigte ihn vor allem ein Punkt an L’Kells Bericht, etwas an der Art, wie die Neri erkrankt waren, vor allem an bestimmten Orten. Was war nur die Ursache dafür? Aktivitäten unter Wasser. Militärische Aktivitäten? Schadstoffe? Es war in der Tat geschehen, dass Giftstoffe oder chemische Abfälle ins Meer geschüttet wurden, und L’Kell hatte erzählt, dass einige Neri-Schwimmer in eine dieser verschmutzten Zonen geraten und schwer erkrankt waren. Aber es waren nicht diese Neri gewesen, die Bandicut heute gesehen hatte. Die Verletzten in der großen Halle waren erkrankt, nachdem sie an einem Ort gewesen waren, den die Festländer vergiftet hatten – allerdings war dieses Gift nicht feststellbar. Die tödliche Krankheit musste also eine andere Ursache haben.
    Und wieso

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